Special: Vergleich: Forza Motorsport 4 vs. Gran Turismo 5 SPEC 2.0 (Rennspiel)

von Michael Krosta





Schadensmodell:
Lange hat es gedauert, doch Yamauchi-san hat es doch noch geschafft, ein vollständiges Schadensmodell für GT5 via Patch nachzureichen, bei dem sich Kollisionen und Unfälle auf die Fahrphysik auswirken – und das z.T. recht heftig. Optisch machen die Schäden dagegen immer noch nicht viel her, denn bis auf ein paar unscheinbare Beulen oder wackelnde Teile bleiben die meisten Vehikel selbst nach schweren Einschlägen erstaunlich gut in Schuss. Bei Forza 4 ziehen dagegen schon kleinste Berührungen deutliche Kratzer und mitunter beeindruckende Verformungen der Karosserie nach sich. Die Cockpits werden in beiden Spielen aber von Schäden verschont. Der Einfluss auf die Fahrphysik ist wie bei GT5 vielleicht nicht immer realistisch oder nachvollziehbar, doch spürt man die Auswirkungen nach Unfällen deutlich. In Forza 3 ging an den Fahrzeugen allerdings noch mehr zu Bruch als beim aktuellen Teil. Trotzdem bleibt das Schadensmodell von Forza 4 im Gesamteindruck knapp vor GT5.


KI:
Seit dem Spec 2.0-Update darf man die Aggression der KI in zehn Stufen regeln – leider nur im Arcade- und Trainingsmodus. Die GT5-Karriere leidet weiterhin an schwankenden Leistungen der Piloten: Manuelle Anpassungen sind nicht möglich, trotzdem warten immer wieder Herausforderungen, die den Fahrern einiges abverlangt. Anders bei Forza 4: Während der Welt-Tournee will sich die adaptive KI nicht so recht an das Können des Spielers anpassen, stattdessen wird der Schwierigkeitsgrad generell viel zu niedrig angesetzt! Erst unabhängig von der neuen Karriere darf man in Event-Listen das KI-Können manuell anpassen und bekommt auf den höheren Stufen endlich die Herausforderung, die man sich auch im Rahmen der Welt-Tournee gewünscht hätte. Doch selbst hier sind die Bremspunkte der Fahrer noch zu früh und man spürt trotz vereinzelten Abflügen, dass die KI in Kurven niemals ans Limit geht, sondern nur auf Geraden die Motorleistung voll ausschöpft. Außerdem neigt sie in Forza 4 mehr als in der Vergangenheit zu stupiden Rempeleinlagen und befindet sich damit mittlerweile auf einer vergleichbaren Stufe mit GT5.


Mehrspieler-Modi:
Dank des Spec 2.0 Updates hat man in GT5 jetzt mehr Möglichkeiten, neben der Witterung auch die Fahrzeugauswahl an bestimmte Bedingungen anzupassen und damit für ein einheitlicheres Starterfeld zu sorgen. Auch Forza 4 bietet massig Optionen, um ein individuelles Reglement aufzusetzen – im Gegensatz zu GT5 vermisst man allerdings eine optionale Boost-Funktion für garantierte Kopf an Kopf-Duelle sowie ein Strafsystem für Pisten-Rowdies. Dafür punktet das Microsoft-Rennspiel vor allem bei den Spielmodi: Während in GT5 im Prinzip nur Einzelrennen oder Zeitfahren auf dem Programm stehen, überzeugt Forza 4 zusätzlich mit Spaß-Wettbewerben wie Katz und Maus, Markieren oder Autofußball sowie einem gelungenen Matchmaking, das optional durch die Erstellung von privaten oder öffentlichen Lobbys ersetzt werden darf. Das Starterfeld wurde außerdem von acht auf 16 Spieler verdoppelt, womit man mit GT5 gleichzieht. Neu ist der Rivalen-Modus im Stil von EAs Autolog, bei dem auch im Fernduell der Kampf um die Spitzenpositionen innerhalb der Ranglisten entbrennt – sei es gegen Freunde oder Fremde. Der Netzcode erweist sich bei beiden trotz vereinzelter Lags als überdurchschnittlich gut. Splitscreen-Rennen werden ebenfalls hier wie dort geboten, doch vermisst man neben LAN-Unterstützung optionale Qualifikationsläufe vor den Rennen.


Zusatzfeatures:
In GT5 finden sich ungewöhnliche Menüpunkte wie Ölwechsel oder sogar eine Waschanlage. Der Fotomodus bietet außerdem eine gigantische Auswahl an Funktionen – da wirkt das Pendant in Forza 4 fast schon spartanisch. Das Head-Tracking via PlayStation Eye ist nett, aber aufgrund der zu hohen Fehleranfälligkeit praktisch nicht brauchbar. Kinect macht diesbezüglich in Forza 4 eine wesentlich bessere Figur – das gilt mit wenigen Abstrichen auch für die Navigation via Stimme. Sogar das controllerfreie Fahren funktioniert gut, obwohl man darauf auch hätte verzichten können. Der Strecken-Editor aus GT5 gefällt, obwohl man nur an Parametern herumspielen und die Piste nicht von Grund auf designen darf. Schön auch, dass man die PSP-Garage aus Gran Turismo sowie eigene Songs importieren darf. Das Speichern und Studieren von Telemetriedaten erfreut ebenfalls jeden Möchtegern-Ingenieur – optional lassen sich auch Daten anderer Fahrer laden. In Forza 4 wird dagegen eine Echtzeit-Telemetrie angeboten, auf die man während des Rennens zugreifen kann. Museumskarten geben in GT5 Zugang zu weiteren Informationen rund um die Autos und Hersteller. Dies wirkt jedoch sehr trocken im Vergleich zum beeindruckenden Autovista-Modus in Forza 4, in dem man eine Auswahl an extrem hochwertig modellierten Boliden bis ins kleinste Detail erkunden kann. Im Vergleich zum letzten Teil hat Forza im Bereich der Zusatzfeatures viel Boden gut gemacht und tritt der GT-Serie mittlerweile auf Augenhöhe gegenüber.
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Kommentare

mr_vain schrieb am
Mir macht das Forza Motorsport 4 aufjeden fall spaß und ich empfehle es auch mit gutem gewissen meinen Freunden! Hier noch ein paar coole Screenshots
eXtreme Warhead schrieb am
hauby hat geschrieben:Schadenstufe steht auf Realismus.... das geht schon man kann halt so stark irgendwo dagegen fahren das links nicht die Schadensanzeige angeht. Aber ich versuche immer Fair zu fahren so das mein Auto kein Schaden hat, das macht mehr Spass und ist auch Schwieriger. Aber selbst wenn.... steht am ende 0 CR da :-) habe es jetzt getestet habe in 12h Spielzeit gerade 300CR für Reperaturen gezahlt.
merkt an den aussagen keiner, das er das game wohl nicht wirklich spielt?
schadensanzeige ist normal schonmal rechts und auch heißt die "normale" stufe des schadens nicht realismus...
superflo schrieb am
Severances hat geschrieben:Denke für Battlefield gegen MW3 wird es auch solch einen Vergleich geben.
40 Seiten hitzige Diskussionen.
hauby schrieb am
Schadenstufe steht auf Realismus.... das geht schon man kann halt so stark irgendwo dagegen fahren das links nicht die Schadensanzeige angeht. Aber ich versuche immer Fair zu fahren so das mein Auto kein Schaden hat, das macht mehr Spass und ist auch Schwieriger. Aber selbst wenn.... steht am ende 0 CR da :-) habe es jetzt getestet habe in 12h Spielzeit gerade 300CR für Reperaturen gezahlt.
C.Montgomery Wörns schrieb am
Severances hat geschrieben:Ich würde mir viel öfter solche Vergleiche wünschen wie hier oder auch zwischen PES und FIFA. Denke für Battlefield gegen MW3 wird es auch solch einen Vergleich geben.
Noch interessanter fände ich einen Vergleich zwischen Vorgänger und Nachfolger, z.B. Oblivion gegen Skyrim!

vorgänger und nachfolger, autorennen und fußballspiele machen ja sinn. Aber BF gegen MW ist doch totaler quatsch. Die Spiele sind doch viel zu unterschiedlich und die Sachen die wirklich messbar sind bei shootern sind doch nur die Waffenzahl, Spielmodi und Spieleranzahl im Multiplayer und da sagen die zahlen letztenendes gar nix über die qualität aus. Der rest ist komplett subjektiv....Nur die Technik könnte man wohl noch berwerten.
Aber ich fürchte, dass es den vergleich trotzdem geben wird. Denke mal, dass sowas ziemlich viele klicks generiert.
schrieb am