Tokyo Game Show 201021.09.2010, Dieter Schmidt
Tokyo Game Show 2010

Special:

Eine Top Ten birgt grundsätzlich viel Zündstoff für rege Diskussionen. Aber ganz ehrlich: Wie langweilig wäre eine alphabetische Auflistung unserer audiovisuellen TGS-Highlights, die im Übrigen sehr rar gesät sind? Also rein ins Forum und ran an die Tastatur – und immer daran denken: Es geht nicht um die Qualität der Spiele, sondern nur um die Gestaltung der Trailer …

Platz 1: Final Fantasy XIV Online   (PS3, PC)

Gewiss, einige Szenen kennt man schon aus vorherigen Videos, aber dieser über vierminütige Trailer bindet die Fragmente zu einem kohärenten Kurzfilm zusammen, dessen Liebe für das Detail nur von Blizzard übertroffen werden könnte. Darüber hinaus dient der Trailer als Lehrfilm für alle angehenden Grafik-Designer und 3D-Artists. Ganz klar unser erster Platz!

Platz 2: DmC: Devil May Cry  (Xbox 360, PS3)

Der Devil May Cry-Trailer war für mich in zweifacher Bedeutung die ganz große Überraschung der TGS. Wie man auch immer zur Runderneuerung von Dante stehen mag: Die sich wiederholende Frage What is your name? und die damit aufkeimende Spannung wurde noch nie so cool und mit einem derartigen Beifall aufgelöst (wie man in unserem TGS-Video auf facebook hören kann). Das sind Emotionen, die Videos selten einlösen.

Platz 3: Assassin's Creed: Brotherhood  (Multi)

Da ich selber Trailer zusammen schneide, weiß ich um die Wichtigkeit der Musik. Ubisoft schafft es immer wieder, sein Flagschiff durch hervorragende Musik und einen guten Schnitt im Glanzlicht erscheinen zu lassen - und dabei greifen sie immer wieder auf Songs zurück, die so gar nicht in die Renaissance passen wollen, aber dennoch harmonieren, wie in diesem Fall Burn my shadow von Unkle.

Platz 4: Battlefield: Bad Company 2 - Vietnam (Multi)

Eigentlich müsste man den Trailer der BC2-Erweiterung ganz klar einen Platz weiter nach oben schieben - dafür spricht die emotionale Regung. Aber wenn man ganz ehrlich ist, fußt diese doch eigentlich nur auf dem, was sich nach Apocalypse Now in unser Gehirn eingebrannt hat. Versteht mich nicht falsch: Der Trailer ist großartig, aber irgendwie auch nicht mehr als ein Remix.

Platz 5: Asura's Wrath  (Multi)

Ab hier wird es ein wenig schwammig, aber dennoch hat mich diese Mischung aus Manga, Street Fighter IV und Wet-Einblendungen angesprochen. Vor allen Dingen dimensioniert Capcom die Größe eines Fingers mit ganz neuen Maßstäben und stellt damit sogar Kronos aus God of War 3 in den Schatten.

Platz 6: Castlevania: Lords of Shadow  (PS3, Xbox 360)

An sich kann man an diesem Trailer nur eines loben: Das Charakter-Design! Neben dem riesigen Koloss am Ende kann man vor allen Dingen Pan und die buckelige Hexe Baba-Yaga hervorheben. Und wie!

Platz 7: Gran Turismo 5  (PS3)

Eigentlich ist jeder Trailer von GT5 ein wahrer Genuss. Die Spielszenen aus Tokyo machen hier keine Ausnahme und setzen sich wiederholt schnitttechnisch von der Masse ab. Leider sind sie untereinander aber auch austauschbar. Wie auch immer: Freunde der Benzin-Injektionen wählen sowieso diesen Trailer in die Pole Position!

Platz 8: The Last Guardian  (PS3)

Was? Blasphemie! Jörg stellt schon mal die Entlassungspapiere aus und geht für den Scheiterhaufen Holz hacken. Aber so wie viele andere habe ich mich wirklich auf jedes noch so kleine Häppchen gefreut - und habe gefühlt nur das gesehen, was ich schon kannte - nur aus einem anderen Blickwinkel.

Platz 9: Shadows of the Damned (PS3, Xbox 360)

Das Spiel dürfte nicht jedermanns Sache sein. Ich kann dieser Mischung aus Robert Rodriguez Interpretation von Dantes Inferno auf Heavy Metal-Klängen schon etwas abgewinnen, aber so richtig gefunkt hat es dann irgendwie doch nicht. Für den Trailer gibt es nur Platz 9.

Platz 10: Knights Contract   (Xbox 360, PS3)

Eigentlich würde hier der Deus Ex-Trailer stehen, der jedoch mit ein paar neuen Szenen nur als E3-Remix bezeichnet werden könnte. Deswegen nehme ich einen Außenseiter: Neben den von der E3 bekannten Renderszenen zeigt dieser TGS-Trailer zum ersten Mal echte Spielszenen. Die sind weder herausragend noch vielversprechend, aber solide. Und es spielen immerhin Deutsche mit: Heinrich und Gretchen. Das ist irgendwie charmant und mir den zehnten Platz wert.

 

 
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