Special:
Das Motion-Drama
Und dann kommt Microsoft mit einem neuen Controller in seltsamer U-Form, der genau auf dieses Prinzip setzt und sich anschicken will, all meine Befürchtungen zu widerlegen...oder zu bestätigen. Als ich das Wireless Speed Wheel auf der diesjährigen E3 zum ersten Mal in den Händen hielt, war ich positiv überrascht: Das Teil liegt erstaunlich gut in der Hand, wirkt sauber verarbeitet und ermöglicht dank der beiden integrierten Analog-Trigger an den beiden „Hörnern“ einen gefühlvollen Umgang mit Gaspedal und
Porsche 911 Turbo S Wheel Bremse. Für die Menünavigation und den Zugriff auf die diverse Spielfunktionen erweist sich das digitale Steuerkreuz als nützlich, das links oben angebracht wurde und sich auch während des Fahrens gut erreichen lässt.
Da fehlt doch was...
Etwas problematischer gestaltet sich der Zugriff auf die vier Knöpfe auf der gegenüberliegenden Seite: Sie sind sehr klein ausgefallen und liegen dicht beieinander, so dass Spieler mit großen Händen oder Finger an ihre Grenzen stoßen könnten. Die Start- und Select-Knöpfe, die jeweils rechts und links neben dem Guide-Button in der Mitte des Controllers angeordnet wurden, bereiten dagegen keine Schwierigkeiten.
Präzisionsarbeit
Doch das Wichtigste: Wie lenkt es sich mittels Bewegungssteuerung? Auch in diesem Bereich schlägt sich der Microsoft-Controller nach den vielen frustrierenden Erfahrungen mit der Remote überraschend gut, denn sämtliche Lenkbewegungen werden schnell und präzise erfasst - ich habe bisher noch keine bessere Motion-Steuerung mit einem Controller in der Hand erlebt als hier. Erfreulich ist auch die hohe Kompatibilität, denn das Gerät wird in Rennspielen umgehend als Wireless Racing Wheel - also Microsofts eher durchschnittliches Standard-Lenkrad (siehe Special) - erkannt. Im Prinzip gilt: Unterstützt ein 360-Titel besagtes Lenkrad und funktioniert sogar ganz gut mit der Peripherie, leistet auch der Speed Wheel-Controller gute Dienste. Ich habe u.a. in Project Gotham Racing 4, Dirt 3, Sega Rally und den Forza Motorsport-Titeln meine Proberunden gedreht und wurde beim Fahren kein einziges Mal enttäuscht. Lediglich beim Rüttel-Feedback ist das Gerät etwas schwach auf der Brust - selbst ein Standard-Controller bietet da intensivere und gleichzeitig feinfühligere Vibrationen, doch mag dies mit der schlanken Bauweise des Speed Wheels zusammenhängen. Es ist erfreulich, dass überhaupt ein derartiges Feedback geboten wird - immerhin hätte es Microsoft auch einfach streichen können, um z.B. Strom zu sparen.
Die unverbindliche Preisempfehlung des Controllers liegt bei 49,99 Euro - also knapp über den Anschaffungskosten eines Standard-Controllers (UVP: 44,99 Euro). Das ist angesichts der gebotenen Qualität durchaus fair, zumal Lenkräder deutlich mehr kosten und man bei Online-Händlern meist günstigere Angebote findet. Der aktuelle Preis bei Amazon beträgt z.B. 37,99 Euro.
Fazit:
Die anfängliche Skepsis ist verflogen: Mit dem Wireless Speed Wheel hat Microsoft eine günstige und Platz sparende Alternative zu Lenkrädern erschaffen, die nicht nur durch ihre robuste Verarbeitung überzeugt, sondern dank präziser Steuerung auch auf den meisten Rennstrecken der Xbox 360-Welt eine gute Figur macht. Negativ stößt einzig das Fehlen der Schultertasten RB und LB auf - vor allem auch deshalb, weil die beiden Knöpfe in manchen Rennspielen wie Forza Motorsport mit Funktionen belegt sind. Hier hilft dann nur nerviges Umkonfigurieren oder der Anschluss eines weiteren (Standard-)Controllers. Doch abgesehen davon hat man bei Microsoft ganze Arbeit geleistet und einen Racing-Controller verwirklicht, bei dem die Bewegungssteuerung tatsächlich funktioniert!
Eindruck: gut
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