Special: Bungie (Unternehmen)

von Jörg Luibl



Bungie: Von Desert Storm über Marathon bis Destiny 2
Im Wandel der Zeit
Unternehmen
Entwickler:
Publisher: Bungie
Spielinfo Bilder Videos
Wenn man heute an Bungie denkt, fallen einem natürlich sofort Destiny und Halo ein. Aber das im Jahr 1991 von Alexander Seropian gegründete Studio hat schon lange vor diesen prominenten Titeln fleißig entwickelt. Wir blicken zurück auf die weniger bekannte Anfangszeit des amerikanischen Spieleherstellers, der sich vor allem auf dem Macintosh einen Namen machte.


Pong rückwärts und Krieg vorwärts

Es klingt ein bisschen wie die Story von den Computer-Tüftlern in der Garage. Der Mathematik-Student Alexander Seropian programmierte 1990 in Chicago zunächst ein Spiel namens Gnop! für Mac, das nicht mal ansatzweise auf die große Karriere hinzudeuten schien. Es handelte sich um eine recht dreiste, aber kostenlose Variante des Videospielpioniers Pong. Aber wenn man genau hinschaut, erkennt man nicht nur den rückwärts geschriebenen Klassiker, sondern bereits in der Spielmechanik, dass es eine erste Fingerübung für etwas Größeres sein sollte.

Alexander seropian (links) und Jason Jobes (rechts) gründeten Bungie 1991.
Alexander Seropian (links) und Jason Jones (rechts) kannten sich von der Chicago University und gründeten Bungie 1991.
Denn im Gründungsjahr der "Bungie Software Products Corporation" erschien mit "Operation: Desert Storm" ein ganz anderes Kaliber für den Mac. In diesem Actionspiel konnte man selbst einen US-Panzer steuern: Aus der Draufsicht kämpfte man im M1A1 gegen diverse irakische Einheiten inklusive Helikopter, Landminen, Giftgaswolken. Heute sieht das vielleicht so steril aus wie animiertes Käsekästchen. Aber Seropian bewies nicht nur ein Händchen für komplexere taktische Action, sondern auch für den Zeitgeist sowie PR, denn der Golfkrieg bestimmte 1991 natürlich die Schlagzeilen in aller Welt. Trotzdem darf man das angesichts von knapp 2500 verkauften Discs nicht überbewerten.

Zwei-Mann-Firma mit Mac-Fokus

Nach diesem patriotisch angehauchten Kriegsspiel entführte das auf zwei Mitarbeiter angewachsene Bungie 1992 zunächst mit einem Action-Rollenspiel in die Antike. Dieses konzipierte sein erster Mitarbeiter und Freund Jason Jones, der zum Lead
Das sah zwar noch nicht ganz nach Destiny aus, aber Operation Desert Storm war das erste kommerzielle Spiel von Bungie.
Das sah zwar noch nicht ganz nach Destiny aus, aber Operation Desert Storm für Mac war das erste kommerzielle Spiel von Bungie.
Designer avancierte, schon an der Uni in Chicago. In Minotaur: The Labyrinths of Crete deuteten beide auch zum ersten Mal ihr Multiplayer-Interesse sowie fortschrittliche Ideen an, denn bis zu sechs Helden konnten in der Draufsicht über Modems und AppleTalk gemeinsam metzeln - auch das wurde etwa 2500 mal verkauft, vom großen Erfolg war noch nichts zu sehen.

Aber 1993 debütierten sie, inspiriert von Wolfenstein 3D, in der dritten Dimension. Und sie demonstrierten ihre Klasse: In Pathways into Darkness zeigten sie, dass ein Horror-Shooter in Egosicht nicht nur über simple Ballerei, sondern auch über Story, Rätsel und Erkundung in Dungeons unterhalten kann. Das Ergebnis konnte sich grafisch und spielerisch sehen lassen, wurde als "Adventure Game of the Year" und "Best Role-Playing Game" in Mac-Magazinen ausgezeichnet und verkaufte sich so gut, dass Seropian, Jones sowie ein erster fest angestellter dritter Mitarbeiter in ein echtes Studio umziehen konnten. Der Grundstein für den späteren Erfolg war gelegt - und die Wurzeln von Halo und Destiny waren zu erkennen.

Technische Expertise und kreative Ideen

Mit der Marathon-Trilogie deutete sich schon auf Mac an, was das Studio hinsichtlich SciFi, Action & Co drauf hat.
Mit der Marathon-Trilogie deutete sich schon auf Mac an, was das Studio hinsichtlich SciFi, Action & Co drauf hat.
Aus diesen Erfahrungen entwickelte Bungie ab 1994 mit der Marathon-Trilogie für Macintosh seine eigene Science-Fiction-Welt, in der man als Held zwischen zwei verfeindeten KIs gefangen war. Freunde von Shootern konnten sich hier zum ersten Mal in den Gängen frei mit der Maus umsehen und die eigens entwickelte Engine übertraf in Marathon 2 in einigen technischen Aspekten das ähnlich konzipierte Doom.

Das Kampfsystem war variantenreich, es gab physikalische Rätsel und man konnte die Kampagne nicht nur mit bis zu acht (!) Freunden kooperativ spielen, sondern es gab auch Deathmatch und andere Multiplayer-Modi. Man konnte mit der KI kommunizieren und es entfaltete sich über Nachrichten eine mysteriöse Story à la System Shock bis hin zum finalen dritten Teil namens Marathon Infinity, der 1996 erschien.

Kommentare

DeckelDrauf schrieb am
EllieJoel hat geschrieben: ?06.09.2017 21:49 Für mich war Bungie schon eher ein sehr sehr mittelmäßiges Studio Halo war schon immer die geborene Langeweile kann den Hype von den paar Fans nicht verstehen es war hässlich und eintönig manche Levels hatten 1000x den exakt selben Raum und Gang naja. Destiny war dann auch nicht viel besser Trettmühlen Gameplay für Lootmist over and over and over again also da kann ich meine Lebenszeit auch besser verschwenden. Destiny 2 scheint exakt dasselbe zu sein. Aber was sollst den Casuals scheint es zu gefallen.
Balmung hat geschrieben: ?06.09.2017 16:34 Einige Halo Entwickler sind bei Bungie geblieben, einige sind zum Halo Studio zu MS abgewandert.

Nicht wirklich kein kreativer Kopf der alten Spiele arbeitet noch an Halo
https://www.reddit.com/r/Games/comments ... up_to_now/
Aber wen wunderst Halo 4 und 5 kann man wohl nur noch als absolute Vollkatastrophen bezeichnen wo selbst viele eisenharte Fans die Lust verging.
Ich liebe solche Kommentare:-). Einfach aus dem grund weil sie wunderbar nur vor Fehleinschätzungen, Ahnunglosikeit und Unterschlagungen strotzen...Wo bleibt eigentlich CJ"Troll"Hunter wenn man ihn braucht? Oh wait, es betrifft ja nichts von Sony.
Silesia schrieb am
Show
EllieJoel hat geschrieben: ?06.09.2017 21:49 Für mich war Bungie schon eher ein sehr sehr mittelmäßiges Studio Halo war schon immer die geborene Langeweile kann den Hype von den paar Fans nicht verstehen es war hässlich und eintönig manche Levels hatten 1000x den exakt selben Raum und Gang naja. Destiny war dann auch nicht viel besser Trettmühlen Gameplay für Lootmist over and over and over again also da kann ich meine Lebenszeit auch besser verschwenden. Destiny 2 scheint exakt dasselbe zu sein. Aber was sollst den Casuals scheint es zu gefallen
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Lustig, so erging es bei mir mit The Last of Us. ;)
B2T:
Danke für die blosse Erwähnung von Desert Storm. ._. Mal schauen ob ich es unter Win10 zum laufen kriege.
DaLova schrieb am
MrLetiso hat geschrieben: ?07.09.2017 09:53 Ich kann über Bungie eigentlich auch nichts Schlechtes sagen. Halo damals am PC gezockt, die Masterchief Collection auf der One - waren echt gute Spiele. Und bei dem Universum generell wurde sich auch sehr viel Mühe gegeben.
Oni habe ich damals auch gespielt - war mal was komplett neues. Destiny 1 ist nicht der Knaller geworden, der es hätte werden können - es war von einem "schlechten" Spiel jedoch weit entfernt. Und es hat sich eine ziemlich gesunde Community entwickelt, wenn mir das Urteil durch Außenbetrachtung zusteht.
Ich bin auf Destiny 2 gespannt. Es scheint eine logische Evolution gegenüber dem Erstling zu sein und kommt endlich für PC. Skepsis ist bei Activision natürlich immer angebracht, aber bis jetzt sieht es meiner Meinung nach gut aus.
hab mir gestern Destiny 2 geholt. Es erfindet nix neu. Aber setzt konsequent da an, wo Destiny 1 aufgehört hat. Man bekommt genau das Destiny 1 mit paar neuen Features, besserer Grafik und neuen Maps. Positiv ist mir sofort aufgefallen, dass es auch für Solospieler diesmal interessant ist, da bereits die erste Stunde mehr Story hat wie ganz Destiny 1 mit allen DLCs. Koop mit meinen alten Destinyfreunden, ist es dann natürlich die gewohnte Wucht und macht einfach superspaß :)
MrLetiso schrieb am
Ich kann über Bungie eigentlich auch nichts Schlechtes sagen. Halo damals am PC gezockt, die Masterchief Collection auf der One - waren echt gute Spiele. Und bei dem Universum generell wurde sich auch sehr viel Mühe gegeben.
Oni habe ich damals auch gespielt - war mal was komplett neues. Destiny 1 ist nicht der Knaller geworden, der es hätte werden können - es war von einem "schlechten" Spiel jedoch weit entfernt. Und es hat sich eine ziemlich gesunde Community entwickelt, wenn mir das Urteil durch Außenbetrachtung zusteht.
Ich bin auf Destiny 2 gespannt. Es scheint eine logische Evolution gegenüber dem Erstling zu sein und kommt endlich für PC. Skepsis ist bei Activision natürlich immer angebracht, aber bis jetzt sieht es meiner Meinung nach gut aus.
Miep_Miep schrieb am
Witzig, auf dem Bild sieht man den Masterchief aus Halo 4, ausgerechnet den ersten Halo-Teil, den Bungie nicht entwickelt hat :lol:
Bild
schrieb am