Test: Forza Motorsport 3 (Rennspiel)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: Microsoft
Release:
23.10.2009
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ab 5,29€
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Online-Probleme

Denn hier lassen sich Rundenanzahl, Schaden, KI-Level und Beschränkungen hinsichtlich Wagenklassen und Fahrhilfen nach Belieben festlegen. Will man nicht online rasen, legt man einfach ein privates Spiel an und füllt das Feld von bis zu acht Teilnehmern einfach mit KI-Fahrern auf. Die Rückspulfunktion steht hier allerdings nicht zur Verfügung, doch diesen Verlust kann man verschmerzen. Dafür hat man die Wahl zwischen vielen Rennvariationen, die z.T. nur hier zur Verfügung stehen. Da wären z.B. Drift-Rennen, in denen das stilvolle Rutschen durch die Kurven der Schlüssel zum Sieg ist. Oder die Ausscheidungs-Events, in denen die Letztplatzierten nach und nach rausgeworfen werden. Auch mit dabei: Katz und Maus, das man schon von der PGR-Serie kennt. Im Mittelpunkt steht aber nach wie vor das normale Rennen, das über Xbox Live aber schon bei nur einem Gegner teilweise mit üblen Lags zu kämpfen hat. Ungewöhnlich, da der Vorgänger über einen besseren Netzcode verfügt hat. Ein Unding ist zudem das Lobby-System: Während man im Vorgänger noch aus einer Liste an öffentlichen Sessions auswählen konnte, wird man hier einfach automatisch einem offenen Spiel zugeteilt - oder muss selbst eine Partie aufsetzen. Dabei werden Strecken, Rundenzahl und sogar die Fahrzeugklasse vorgegeben und können nicht mehr geändert werden. Zumindest gibt es die Möglichkeit, darüber abzustimmen, ob der aktuelle Kurs übersprungen werden soll. Trotzdem würde ich Turn 10 am liebsten die schwarze Flagge aufgrund der wenigen Einflussmöglichkeiten bei der Erstellung öffentlicher Lobbys zeigen. Die bekommt man erst, wenn man ein privates Spiel anlegt. Hier geht man sogar so weit, z.B. die Cockpitansicht oder eine manuelle Schaltung zu erzwingen oder die Fahrzeuge bis auf bestimmtes Modell oder einen Hersteller einzuschränken. Problem: Private Spiele sind tatsächlich privat und stehen lediglich Freunden offen oder Spielern, die man persönlich einlädt. Warum hat man nicht einfach eine Option eingebaut, mit der man die Session als öffentlich oder privat markiert?



Keine Strafzettel

Leider gibt es weder in der Karriere noch in Onlinerennen ein effektives Strafsystem, so dass unfaire Rempelattacken ohne Folgen bleiben und folglich meist auf der Tagesordnung stehen. Selbst Abkürzen ist möglich, doch wird man zumindest relativ schnell ausgebremst, wenn es zu weit neben die Strecke geht. Dabei erweisen sich nicht nur Online-Fahrer, sondern ab und zu auch die KI-Konkurrenten als Pistensäue. Insgesamt haben sie jedoch im Vergleich zum Vorgänger etwas an Biss verloren und es wirkt manchmal so, als würde selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad noch ein leichter Gummiband-Effekt greifen, durch den man nie den Anschluss ans Feld verliert. Vielleicht wäre es angebracht gewesen, mehr als nur drei KI-Stufen anzubieten. Auf jeden Fall waren die Duelle im Vorgänger fordernder und dadurch auch etwas spannender als hier. Zum Glück ist man aber nicht nur auf die Internetleitung oder Solo-Events angewiesen, sondern darf auch im Splitscreen mit einem Kumpel um die Wette rasen. Wer sich allerdings auf System Link-Rennen freut, wird enttäuscht, denn im Gegensatz zum Vorgänger wurde diese Option unverständlicherweise gestrichen. Auch die Auto-Clubs des ersten Teils, mit denen man schnell eigene Automobil-Clans gründen konnte, fehlen erneut. Ohne die Möglichkeit zur System Link-Verbindung wird die Xbox Live-Goldmitgliedschaft Pflicht, wenn man gegen mehr als einen menschlichen Gegner antreten will. Zumindest reicht Silber, wenn man sich noch einige Bonus-Autos und Strecken sichern will, die man sich einmalig über den enthaltenen Download-Code auf die Festplatte ziehen kann. Dort sollte man auch besser das komplette Spiel installieren, um die sonst nervigen Ladezeiten vor jedem Rennen merklich zu verkürzen. So lädt die Strecke Le Mans ohne Installation etwa 50 Sekunden. Sind die Daten auf der Festplatte, verkürzt sich die Wartezeit auf ca. 32 Sekunden, was immer noch relativ lang ist. Wer das volle Spiel genießen will, kommt um eine kleine Installation ohnehin nicht rum: Scheinbar war die DVD so voll, dass man einige Strecken und Fahrzeuge noch auf eine zweite Disk auslagern musste - darunter befindet sich u.a. die Nordschleife des Nürburgrings.
Die deutschen Autobauer sind mit vielen Modellen von BMW, Audi, VW, Mercedes, Opel und Porsche sehr gut vertreten.
Zwar kann man die Karriere auch ohne diese Installation angehen, aber die zwei Gigabyte sollten es einem schon allein deshalb wert sein, um durch die grüne Hölle zu preschen. Bleibt nur die Frage, was Besitzer einer Arcade-Konsole ohne Festplatte machen...

Aufgepeppte Engine

Dabei sehen die Kulissen dank der neuen Grafikengine deutlich besser aus als noch im Vorgänger und bieten mehr Details sowie aufgepeppte Licht- und Wassereffekte. Ein paar Kratzer bekommt das Bild allerdings aufgrund der deutlichen Kantenbildung, die selbst unter 1080p noch vornehmlich an Leitplanken aber auch an den schick modellierten Autos zum Vorschein kommt. Außerdem hat man es immer noch nicht geschafft, unterschiedliche Witterungsbedingungen oder Tageszeiten zu integrieren. Da steht neben Klassikern wie Suzuka, Mugello, Sebring, Road America und einigen fiktiven Kursen auch Le Mans zur Auswahl - und es gibt keine Möglichkeit, das berühmte 24h-Rennen mit einem dynamischen Tag-/Nachtwechsel zu fahren - schade. Hier ist man am PC immer noch deutlich weiter! Hinzu kommt, dass man viele Pisten schon aus den beiden Vorgängern kennt, doch durch die optische Aufwertung und viele weitere Strecken fällt das Recycling nicht so schwer ins Gewicht. Wer zuletzt NfS Shift oder Colin McRae: Dirt 2 in Aktion gesehen hat, wird beim Anblick von Forza 3 allerdings nicht vom Hocker fallen, denn dafür wirken die Kulissen über weite Strecken noch zu steril. Der Fortschritt im direkten Vergleich zum Vorgänger springt jedoch sofort ins Auge.         
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Kommentare

superflo schrieb am
Hab mir Forza 3 vor ein paar Tagen für 18 ? geholt, bin bis jetzt voll und ganz zufrieden, könnte nicht besser sein.
Das Einzige was mich wirklich stört ist dass man durch das Aufsteigen bei Fahrstufen andauernd Autos gewinnt, und diese Autos dann bei der Online Versteigerung lächerlich billig sind. den BMW M5 bekommt man z.B. für 10.000 Cr geradezu nachgeschmissen, dadurch verlieren diese Fahrzeuge komplett an Wertigkeit.
johndoe831977 schrieb am
Nein.Mag kein S(ch)cooter :lol:
Aber Jazz hätte ich toll gefunden!
Aber ich kann ja meine eig. Playlist abspielen.
Infi88 schrieb am
-CloneShift- hat geschrieben:Stimmt auch wieder.
Jedenfalls ist der Menü Sound von Forza 3 eher zum einschlafen.
Aha, du brauchst im Menu wohl Scooter, nein danke. Ich find die electric music sehr angenehm.
johndoe831977 schrieb am
Stimmt auch wieder.
Jedenfalls ist der Menü Sound von Forza 3 eher zum einschlafen.
Infi88 schrieb am
-CloneShift- hat geschrieben:
nogg3r hat geschrieben:Wie ist der Forza 3 Soundtrack? Genau so geil wie von Teil 2?
Habe Forza 2 vor langer Zeit einige Wochen lang intensivst gezockt, und da waren ein paar hammer Tracks dabei die irgendwie extrem gut zum Spiel gepasst haben und die ich immer noch im Ohr habe..
Ich habe gerade mit GT4 auf der PS2 angefangen, und die langweilige Mucke nervt...
Forza 3 hat mehr Musikstücke als Forza 2!Aber die sind eher langweilig.Allein schon der Menü Sound hat was von nem OP-Saal.
Ich find die Musik bei GT4 sehr gut! Jazz im Menü[^^] Ohrwurm songs wärend der Rennen usw.
Im Op Saal läuft meist klassik, kein Celldweller.
schrieb am