Test: Metal Gear Rising: Revengeance (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Publisher: Konami
Release:
21.02.2013
kein Termin
2013
21.02.2013
21.02.2013
Erhältlich: Digital (Steam)
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Spielinfo Bilder Videos
Gleichermaßen intuitiv wie effektiv

Die ist übrigens erstaunlich leicht zu erlernen. Solange man genug Energie hat, kann man jederzeit über die Schultertaste in den Zeitlupen-Fokusmodus gehen und nun entweder über die Schlagtasten oder noch zielgenauer per rechtem Stick Schnitte anbringen.
Lang ist's her: Dieses Bild stammt aus der ersten Produktionsphase bei Kojima Productions.
Lang ist's her: Dieses Bild stammt aus der ersten Produktionsphase bei Kojima Productions.
Allerdings sollte man darauf achten, dass der Gegner bzw. einzelne Körperteile geschwächt sind, da ansonsten die gesamte Angriffsenergie verpufft. Ist der Status des Feindes jedoch entsprechend, spielt die "Schnittengine" ihre ganze Stärke aus. Man kann die Cyborgs und Maschinen fein säuberlich nach allen Regeln der Kunst filettieren und in ihre Einzelteile zerlegen. Diese Mechanik wird jedoch nicht zum Selbstzweck eingesetzt - zumal sie sich so auf Dauer schnell erschöpfen würde.

Doch wenn man auf diese Art und Weise einen geschwächten Gegner angreift, kann man zum einen versuchen, die linken Hände zu amputieren, die für den befreundeten Wissenschaftler (deutscher Herkunft) von Bedeutung sind, aber letztlich nur Bonuspunkte versprechen. Zum anderen, dies ist wesentlich wichtiger, kann man über gezielte Schnitte versuchen, das maschinelle Gegenstück zu Herz oder Wirbelsäule freizulegen und dann einzusammeln - mit dem Ergebnis, dass die eigene Gesundheit sowie die Energieleiste wieder bis zum Anschlag gefüllt werden. So stelle ich mir die gelungene Einbindung eines Features vor, das ursprünglich auf mich nur wie ein Blickfang wirkte. Insofern begrüße ich, dass auch in bestimmten Kämpfen die Nutzung der 360-Klingensteuerung forciert wird - auch wenn dafür der rechte Stick mitunter etwas zu sensibel reagiert.

Nur schmückendes Beiwerk?

Video
Das Grundkonzept hat sich seit 2010 nicht verändert, die Dynamik hat bei Platinum Games einen Schritt nach vorne gemacht.
Die passable Kulisse hat nur eingeschränkt Anteil daran, mich zur Rückkehr ans Pad zu motivieren. Zwar passt das Gegnerdesign und vor allem die geschmeidigen Kampfanimationen Raidens sorgen für einige Hingucker. Doch Defizite im Umgebungsdetail sorgen dafür, dass sich die Waagschale auf einem leicht überdurchschnittlichen Niveau einpendelt. Auch die immer wieder eingestreuten Abweichungen wie Abschnitte, in denen man sich schleichend bzw. in Dunkelheit vortasten muss, haben nur geringen Anteil daran, die Motivation hochzuhalten. Dazu bleiben die Mechaniken zu oberflächlich und vor allem die Entdeckungs-KI der Gegner lässt stark zu wünschen übrig. Es ist zu leicht, sie zu überraschen oder sie in die Irre zu führen. Mitunter konnte ich sogar beobachten, wie sie bei der Wegfindung Probleme hatte und nicht an Hindernissen vorbei kam, so dass ich mich noch ungefährdeter z.B. in einem Karton heranschleichen konnte. Dennoch hat Platinum gut daran getan, diese Elemente einzubauen - nicht nur, weil man sich damit vor der Herkunft der Serie verbeugt, sondern weil sie als Kontrapunkt zu der rasanten Action gut geeignet sind, um den angesprochenen Adrenalinspiegel auf ein vernünftiges Niveau einzupegeln. Doch machen wir uns nichts vor: Wenn es nur um die Kämpfe oder Kulisse ginge, sind Dämonenjäger aus eigenem oder fremden Hause weiter.

Raidens Hochfrequenz-Klinge macht mit Standard-Gegnern schnell kurzen Prozess.
Raidens Hochfrequenz-Klinge macht mit Standard-Gegnern schnell kurzen Prozess.
Doch im Zusammenspiel mit der Geschichte, die gut ins Metal Gear-Universum eingebunden wurde und auch mit einem gelungenen Cameo überrascht, wurde bei mir der Grundstein gelegt, mich durch das recht kurze Vergnügen (bis zum Endboss ca. vier bis fünf Stunden) zu kämpfen. Und nicht nur das: Ich wurde auch animiert, wieder Metal Gear Solid 4 zu spielen - was ich bei seiner Erstveröffentlichung zu meiner Schande aus Zeitmangel nicht durchgespielt hatte. Um Revengeance erzählerisch nachvollziehen zu können, muss man die Teile 2 und 4 nicht unbedingt gespielt haben. Doch um Anspielungen oder Raidens Motivation zu verstehen, ist die Kenntnis der Metal Gear-Serie durchaus sinnvoll. Denn entgegen der Erwartung vieler Fans (mich eingeschlossen), spiegelt sich Platinums Bewusstsein hinsichtlich der erzählerischen Serientradition wider, was auch damit zusammen hängt, dass Hideo Kojima weiterhin als ausführender Produzent ein Auge auf Revengeance hatte und die Story von Kojima Productions' Etsu Tamari geschrieben wurde.

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Kommentare

Rooster schrieb am
10 Jahre ... Holy shit, wo ist die Zeit hin? Habs letztes Jahr mal wieder durchgespielt und Ja, macht immer noch verdammt viel Spaß. Memes sind währenddessen wohl an mir vorbei gegangen. Als Spin-off aber ein ganz klarer Gewinner mit eigener Identität. Platinum on fire halt ... :Blauesauge:
Levi  schrieb am
Darüber lässt sich streiten.... Aber definitiv was ganz feines.
LeKwas schrieb am
Alles Gute zum 10. Geburtstag.
Macht auch heute noch Laune, das Game, und der Soundtrack ist weiterhin grandios. Eines der prägendsten Games aller Zeiten wenn's um Onlinepopkultur, Memes und co. geht, und imho auch das beste, was Platinum je gemacht hat.
Novaultima schrieb am
Sry, aber wer sich nicht mal wirklich mit einem Spiel beschäftigt, sollte auch keine Bewertung abgeben.
Was haben die Dialoge denn bitte gemeinsam mit Bollywood?
Wenn das Kampfsystem in MGR stupide ist, dann ist alles andere in dem genre Müll... sonst wo gibt´s immer nur combos und buttonmash, hier wird man richtig gefordert mit combos UND Blade Mode Parieren, sowie Taktik gegen diverse Gegner. Buttonmash funktioniert in MGR nicht, selbst im Easy Mode wird man damit untergehen spätestens im mittleren Bereich.
Minotarus schrieb am
Also ich muss sagen ich liebe dieses Spiel den es ist ein würdiger Nachfolger für die Raiden Story und die Schwierigkeit beim Endboss ist schon extrem aber nicht zu extrem...Obwohl ich auch meine 100 Versuche auf normaler Schwierigkeit gebraucht habe. Ich bin ein MGS Fanboy und kann deshalb dieses Spiel nicht ganz Objektiv bewerten. Aber was man sagen muss isgt das die Musik phänomenal ist ich habe den Kampf gegen Monsoon etwa 20 mal wiederholt nur wegen der Musik ^^
schrieb am

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