Test: Child of Eden (Arcade-Action)

von Jan Wöbbeking



Child of Eden
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
16.06.2011
27.09.2011
Spielinfo Bilder Videos
Kurz nach der Jahrtausendwende experimentierte der Sega Rally-Vater mit der Verquickung von Grafik und Rhythmus – heraus kam der ebenso bizarre wie bezaubernde Techno-Shooter Rez. Geschlagene elf Jahre später bekommt die Mutter der psychedelischen Shooter mit Child of Eden endlich Nachwuchs. Kann der Nachfolger die großen Fußstapfen ausfüllen?

Web 2.0

Video
Das singende Binär-Wesen Lumi und bizarre Cyber-Wesen warten darauf, vom Virusbefall befreit zu werden.
Wer sich zum ersten Mal in den Farbrausch stürzt, wird sich vermutlich vorkommen, als hätte er auf dem Rave das falsche Glas erwischt. Hinter der Mattscheibe wuseln die aberwitzigsten Wesen durcheinander, während die in sämtlichen Farben des Regenbogens leuchtende Kulisse wild im Takt pulsiert. Doch das Chaos hat Methode, sein System erschließt sich auf den zweiten Blick. Child of Eden gehört wie der Sega-Klassiker Panzer Dragoon zu der Gattung klassischer Rail-Shooter; die Mission führt auf vorgegebenen Wegen durch eine Schar von Feinden. Statt mich um die Fortbewegung zu kümmern, kann ich also in Ruhe die Show genießen – und mich natürlich mit Hilfe meiner Raketen darum kümmern, dass mich keines der Biester ins Jenseits befördert.

Die glühenden Wale und Manta-Rochen sind nicht von Grund auf böse, sondern wurden von einem Virus korrumpiert, welches sich in ihrer Welt eingenistet hat. „Eden“ ist das Internet der Zukunft. In dem futuristischen Netzwerk sind sämtliches Wissen und alle Erinnerungen der Menschheit gespeichert. Sogar ein komplett virtuelles Wesen wurde in der digitalen Bilderbuch-Idylle geboren. Zu Beginn des Spiels sieht man die Schönheit aus Bits und Bytes barfuß über die Blumenwiese spazieren – bis finstere Viren vom Himmel regnen, um sie und ihre Welt unter ihre Kontrolle zu bringen. Sie ist das Namen gebende Kind des Netzwerks, das Child of Eden. Gespielt wird sie von der Sängerin von Mizuguchis Band Genki Rockets, welche auch einen großen Teil des Soundtracks beisteuert.

Virenscannen mal anders

Könnt ihr die Cyberwelt vom Virus befreien?
Könnt ihr die Cyberwelt vom Virus befreien?
Das mag ziemlich kitschig klingen, wird im kurzen Intro aber hübsch umgesetzt. Kurz darauf steht die Schönheit mit dem wallenden Kleid inmitten eines galaktischen Aquariums. Um sie herum kreisen die fünf Archive, welche ich von ihrem Virenbefall befreien muss. Noch herrscht Leere im Raum, doch je mehr Wesen ich erlöse, desto mehr Getier tummelt sich hier: Die Quallen und glühenden Manta-Rochen lassen sich mit dem Cursor anlocken und streicheln, wofür sie sich mit klingelnden Synthesizer-Akkorden bedanken.

Doch zunächst einmal gehe ich an meine Arbeit als Anti-Virus-Programm. Während ich in der Ego-Perspektive durch die rhythmisch vibrierende Welt fliege, tauchen auch schon die ersten Gegner auf. Noch verhalten sie sich relativ ruhig. Doch wenn ich sie zu lange vor meinen Augen herumwuseln lasse, schicken sie mir einige pinkfarbene Projektile entgegen, welche beim Einschlag meine Energieleiste empfindlich schrumpfen lassen. Also komme ich ihnen zuvor und markiere sie mit meinem Fadenkreuz. Bis zu acht Gegner kann ich aufschalten. Dann lasse ich den Knopf los und genau so viele zielsuchende Raketen zischen ihnen entgegen. Im Notfall bereinigt eine gleißende Smartbomb das Chaos.

Kommentare

DARK-THREAT schrieb am
Seit heute in der Abwärtskompatibilität der XBOX One. Ich freu mich drauf, es wieder zocken zu können. :Hüpf:
Doc Angelo schrieb am
Nekator hat geschrieben:Aber auch nur weil man son rauschiges Spiel einfach mal hochhypet. Für anspruchsvolle Spieler, die mehr wollen als bunte Bildchen und Farben ist hier nach wie vor nichts zu holen...
Tja, die einfache Bevölkerungsschicht gibt sich halt mit den bunten Bildern ab, die farbig sind. Du dagegen verlangst mindestens noch eine Tönung, oder vielleicht gar zusätzliche Schattierungen und komplexe Verläufe?
Mal im Ernst: Sieh nicht alles immer so schwarz/weiß - nur, weil es Dir nicht gefällt, ist es nicht unbedingt grau und trist. ;)
Bunte Grüße
Fabian
freda schrieb am
Ich wünschte, sie hätten Panzer Dragoon neu gemacht. Schon in den 90ern hat es auch Chris Hülsbeck mit 2 be on top nicht geschafft, ein Spiel zu machen, in dem sich Samples zu einem halbwegs anhörbaren Track zusammen mixen lassen.
4 Stunden spielzeit, daür aber Vollpreis? Ne, lass ma.
superboss schrieb am
Sergeant_Fenix hat geschrieben:können das auch Epileptiker spiele^^ Sieht irgendwie nich so aus
Gute Frage..Ich bin zwar (noch) kein Epileptiker aber ich hab schon bei Vanquish (was vielleicht nicht vergleichbar ist) gemerkt , dass das was auf dem Bildschirm passiert, ziemlich viel und durchaus grenzwertig war...
Nicht dass ich nacher beim Spielen umkippe oder so.....
Knuut schrieb am
Schmerzen. Unendliche Schmerzen.
Hier ist die Idiotendichte tatsächlich bedauerlich hoch.
schrieb am