Test: Kinect Sports (Sport)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: Microsoft
Release:
10.11.2010
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ab 29,99€
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Langweiliger Tipp-Kick

Bei der Adaption von Fußball geht der Schuss jedoch nach hinten los und man darf sich fragen, was die Entwickler bei diesem öden Tipp-Kick geritten hat, der schon beim Anspielen auf der gamescom für Kopfschütteln gesorgt hat. Mit echtem Fußballspielen hat das Ganze jedenfalls wenig zu tun: Hat der Spieler den Ball, muss er diesen weiter passen und hat dafür in der Regel drei Alternativen, wohin er kicken soll. Ist das runde Leder dann beim nächsten Mitspieler angekommen, geht es entsprechend weiter - bis man irgendwann vor dem Tor steht und es mit einem letzten Schuss im Netz versenkt. Die Verteidigung ist dagegen so aufgebaut, dass man gegnerische Pässe blockt, indem man den Ball abfängt. Zum Glück wird die Passrichtung vorher visuell markiert, so dass man weiß, in welche Richtung man sich bewegen muss. Als Torwart muss man
Schlimm, schlimmer, Fußball im Kinect-Stil: Langweiliger geht's kaum...
dagegen ein Icon berühren, um den Ball zu halten. Selbst mit zwei Spielern, die abwechselnd Aktionen ausführen müssen, ist dieser Standfußball die mit Abstand langweiligste und überflüssigste Disziplin in der Sammlung. Ich habe jedenfalls selten ein so spaßfreies Fußballspiel erlebt wie hier.

Variationen

Neben den Standardmodi hat man im Bereich Minispiele weitere Variationen der Disziplinen zusammengefasst. Hier lassen sich nicht nur die einzelnen Athletik-Wettbewerbe anwählen, sondern man findet auch z.T. lustige Abwandlungen und Herausforderungen, die auf den Sportarten basieren. Bei einer Bowling-Variation gilt es z.B., vorgefertigte Pin-Aufstellungen mit einem Wurf abzuräumen. Gelingt das nicht, verliert man eines von fünf Leben. Eines der Beachvolleyball-Minispiele besteht dagegen daraus, den Ball (oder diverse Gegenstände) eben nicht anzunehmen, sondern stattdessen gekonnt auszuweichen. Beim "Körpereinsatz" muss man die Bälle dagegen mit den Körperteilen annehmen, die zuvor angesagt werden. Insgesamt sind die Minispiele eine nette Ergänzung zu den Grunddisziplinen und sorgen für Abwechslung.

Start the Party

Hat man die Bude voll, ist dagegen der Partymodus die erste Wahl: Hier treten zwei Teams mit jeweils vier Spielern in sechs Wettbewerben gegeneinander an, die per Zufall vom Programm ausgesucht werden. Dabei muss man sowohl nacheinander als auch kooperativ sowie direkt gegeneinander antreten - je nachdem, welche Disziplinen auf die Teilnehmer warten, denn neben den Standard-Versionen kann die Wahl auch auf die Minispiele fallen. Leider hat man selbst keine Möglichkeiten, die Kategorien und Rundenanzahl selbst festzulegen. Damit hätte man wunderbar dem Frust entgegen wirken können, der bei einigen unbeliebten Disziplinen aufkommen dürfte.

Für einen kleinen Spaß zwischendurch sorgt der Besuch im Stadion, wo man durch Handbewegungen die Menge anheizen oder Feuerwerks-Böller zünden kann. Lustig: Auch bei einigen Events kann man die Menge durch das Hochreißen der Arme oder Klatschen zum frenetischen Jubeln animieren und sich damit vor dem Start noch die Unterstützung der Fans sichern bzw. sein Ego aufbauen. Nach jeder Runde kann man sich außerdem noch die Höhepunkte als Video zu Gemüte führen, wobei die kurzen Clips sogar auf die Hintergrundmusik zugeschnitten sind und sich im Internet hochladen lassen.
Gerade online schickt man den Gegner nicht durch taktische Finesse auf die Matte, sondern mit wildem Herumgefuchtel.
Ist man in einem Spiel erfolgreich und knackt sogar den Weltrekord, kann man sich außerdem auch lizenzierte Songschnipsel freuen, zu denen neben weiteren bekannten Hits von Rihanna & Co u.a. Queen mit "We are the Champions" oder "Another One Bites The Dust", Robbie Williams mit "Let Me Entertain You" sowie Blur mit "Song 2" beisteuern. Leider spielen die erreichten Leistungen insgesamt keine große Rolle und werden nicht statistisch festgehalten. Zwar gibt es einen übergreifenden Rang, doch wäre es z.B. gerade bei einem Onlinekampf schön gewesen, vor Beginn über Siege und / oder Knockouts des Gegners informiert zu werden. Auch die Weltrekorde und persönlichen Bestzeiten scheinen nach aktuellem Stand lediglich lokal abgespeichert zu werden. Zumindest habe ich keine Option gefunden, die den Zugriff auf eine Online-Rangliste erlauben würde. Allerdings gibt es vier Schwierigkeitsgrade, so dass man die Herausforderungen seinem Können anpassen kann. Während die Gegner einem den Sieg auf der niedrigsten Stufe praktisch schenken, kullern bei manchen Disziplinen schon ab dem zweiten Schwierigkeitsgrad die Schweißperlen von der Stirn.  
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Kommentare

zocker ap schrieb am
"Trotz der idealen Kalibrierung mit Hilfe des Kinect-Tuners reagiert der Cursor nur mit einer gewaltigen Verzögerung auf meine Handbewegungen."
Bei der Aussage frag ich mich wie der Test durchgeführt wurde. Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Klar dauerts ungefähr 0,5 - 2 Sekunden bis Kinect meine Hand erkennt, aber dann erfolgt die bewegung fast 1 zu 1.
Also unter "gewaltigen Verzögerung" versteh ich das weiß Gott was anderes.
Ansonsten kann ich mich aller positiver resonanz anschließen. Kinect und vor allem Sports macht voll fun und ins schwitzen kommt man auf jeden fall.
and_Yi schrieb am
Test geht völlig in Ordnung. Jedoch find ich Fußball, wie meine Vorredner schon gesagt haben, ziehmlich spaßig und , teilweise , gut umgesetzt. Jedenfalls dafür ,das es die erste "Variante" auf Kinect ist.
Die anderen Minispiele sind auch sehr lustig , teilweise leider oft ähnlich ( Volleyball Minispiele / Supertorwart zB ).
Den Partymodus find ich auch nicht schlecht und wegen dem neuen Update aufm XBL Marktplatz wurden noch einige Minispiele hinzugefügt.
Am besten gefällt mir mit Tischtennis definitiv die Athletik Disziplinen! Die machen ungeheuer Spaß und sind definitiv physisch fördernd :D
Eine Wertung von 70%+ völlig in Ordnung !
Alles in allem auf jedenfall zu Empfehlen und, bisher mit Dance Central, absolutes MustHave Titel für Kinect !
gruß
Toasty987 schrieb am
RPG Robin hat geschrieben: Zum Fußballspiel: Mit Volleyball eindeutig das beste Minispiel.
Kann ich mich nur anschließen. Finde ich auch beide am Besten zusammen mit den Leichtathletik-Disziplinen.
Vorallem das Minispiel "Supertorwart" verlangt extrem viel ab. Anfangs noch sehr leicht, aber später haut das schon rein ^^
Insgesamt kann ich Sports nach mehreren Multispieler-Partien wirklich uneingeschränkt empfehlen - Lags und Erkennungsprobleme waren bei unseren Spiele-Sessions bisher eigentlich immer die Ausnahme gewesen. Arg sind mir keine aufgefallen....wenn dann nur beim Bowling (aber da bin ich eh auch im RL eine Niete :lol: )
Ist im Grunde nicht zu vergleichen mit der Gamescom-Version von Kinect & Sports :wink:
Würde dem Spiel so in etwa 80-83% geben.
Für mehr fehlt es dann auch ein wenig an Abwechslung und mehr Sportarten. :)
RPG Robin schrieb am
Hey Leute, fällt es euch auch so schwer die ganzen Erfolge freizuspielen ?
Die Erfolge die man bei den ganzen minispielen freischalten kann, finde ich ganz schön schwer, obwohl ich sehr sportlich bin ^^
Zum Fußballspiel: Mit Volleyball eindeutig das beste Minispiel.
till.walther schrieb am
Jetzt habe ich etwa zwanzig Fußballspiele mit Kinect Sport allein und zusammen mit meiner Frau hinter mir, habe dabei etliche Kalorien verloren und Klamotten vollgeschwitzt und kann nur sagen (jetzt lehne ich mich mal ganz weit aus dem Fenster):
NIE habe ich ein Fußballspiel am PC oder an der Konsole gespielt, was mich so mit einbezogen und mir so viel Spaß gemacht hat. Da kann FIFA 11 noch so elegant zu spielen sein, da mag PES 2011 ein noch so differenziertes Passmodell haben (ich spiele beide und kenne fast alle ihrer Vorgänger), doch dieses nur mit dem Körper und (fast) aus der Egoperspektive zu spielende Fußballspiel von Kinect Sport ist einfach kult.
Elfmeter selber zu schinden (einen Mitspieler am Strafraumrand anspielen, etwas nach vorne in den Strafraum laufen, auf die Grätsche warten) oder einen zu halten, danach eine schnelle Passstafette nach dem Abschlag mit einem Volleytor abschließen - das verlangt Übung und befriedigt tierisch, wenn es gelingt.
Und wenn man dann nach dem dritten knapp gewonnenen Spiel gegen einen stärkeren Gegner einfach körperlich k.o. ist, hat man ein echtes Fußballgefühl. Das schafft kein FIFA, das schafft kein PES.
schrieb am