Im Test:
Explosiver Spießrutenlauf
Wie ihr männlicher Kollege, kann auch Ms. Splosion Man eigentlich nicht viel mehr als sich per Knopfdruck bis zu dreimal durch die Gegend zu sprengen, um allerlei Gegner, Hindernisse und Fallen zu bewältigen. So katapultiert man sich von Wand zu Wand bzw. Plattform zu Plattform zum jeweiligen Levelausgang, aktiviert unterwegs Schalter, um fiese Fallen zu deaktivieren oder Türen zu öffnen und macht kurzen Prozess mit ängstlichen Wissenschaftlern oder aufdringlichen Wachrobotern.
Mittels explosiver Fässer oder Trampoline schraubt man sich gar in Schwindel erregende Höhen, während man besonders wohl genährte Laborarbeiterinnen auch mal als lebendige Schutzschilde gegen hartnäckige Selbstschussanlagen missbraucht. Dank rasanter Seilrutschen, Kanonenflüge, Schleudersitze oder Achterbahnfahrten präsentiert sich Ms. Splosion Man noch agiler und temporeicher als ihr Vorgänger. Auch gelegentliche Wechsel in die Tiefe des Raums durch spezielle Dimensionsfässer sorgen für willkommene Abwechslung.
Sympathischer Wahnsinn
Neue Interaktionsmöglichkeiten sorgen für noch mehr Abwechslung. |
Überhaupt ist der durchgeknallte Humor auch dieses Mal wieder einer der Motivationspfeiler des Spiels. Von den albernen Figuren über die herrlich abgedrehten Animationen und Effekte bis hin zu den Gesangseinlagen der Protagonistin bleibt kein Auge trocken. Auch die Video-Tutorials oder freischaltbaren Extras sind ungemein süffisant. Der Schwierigkeitsgrad ist jedoch alles andere als harmlos. Einige Passagen können wirklich extrem frustrierend sein, vor allem wenn man neben punktgenauen Absprüngen und perfekt getimten Explosionsstafetten auch noch mit knackigen Zeitlimits und heftigen Übersichtsproblemen zu kämpfen hat.
Motivierendes Chaos
Zu viert wird's leider schnell äußerst hektisch und unübersichtlich. |
Es gibt sogar die Möglichkeit sich mit passender Anspielung ein Pad zu teilen oder gegen Geistdaten anderer Spielern anzutreten, direkte Wettstreite sind allerdings nicht möglich. Dafür lässt sich der Koop-Modus für bis zu vier Teilnehmer sowohl off- als auch online nutzen und selbst bestehende Offline-Teams können sich Online-Verstärkung ins Boot holen. Lediglich die Suche nach passenden Online-Partien gestaltet sich etwas problematisch, da aktuelle Spielerzahlen nicht eingesehen werden können und man in bereits laufende Partien weder direkt einsteigen, noch mangels Spectator-Modus abschätzen kann, wann man endlich mitmischen darf.
Fazit
Egal, ob als Mann oder Frau, Twisted Pixels herrlich alberne Sprengorgie ist auch mit Schleifchen im Haar ein explosives Vergnügen. Der Überraschungsbonus des ersten Teils ist zwar weg, aber als Ausgleich gibt es einige neue Interaktionsmöglichkeiten, die der nach wie vor originellen, aber simplen Spielmechanik noch mehr Tempo und Abwechslung verleihen. Mit der Zeit treten zwar auch bei Ms. Splosion Man Abnutzungserscheinungen auf, die stylische Inszenierung und der durchgeknallte Humor wissen allerdings immer wieder zu versöhnen. Der Schwierigkeitsgrad hat es jedoch erneut ganz schön in sich, was durchaus motivierend, aber auch ungemein frustrierend sein kann, wenn man keinen Gebrauch von der witzigen, aber folgenschweren Levelskip-Funktion machen möchte. Vor allem zu viert geht es oft sehr hektisch und unübersichtlich zu. Trotzdem sollte sich niemand, der nur im Entferntesten etwas mit Jump'n'Runs anzufangen weiß, diesen Chaostrip entgehen lassen.
Pro
Kontra
Wertung
360
Herrlich bekloppter, aber mitunter hammerharter Sprengwahnsinn für bis zu vier hüpffreudige Koop-Bomber.
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