Need for Speed: Most Wanted01.11.2012, Mathias Oertel
Need for Speed: Most Wanted

Im Test:

Es gibt viele Studios, die sich für Electronic Arts an Need for Speed versucht haben - einige davon mit nur mäßigem Erfolg. Mit dem letzten Arcade-Ableger der ruhmreichen Serie unter der Leitung der Burnout-Macher von Criterion kehrte man jedoch zu alter Stärke zurück. Der neueste Teil Most Wanted soll beweisen, dass dies keine Eintagsfliege war.

Früher Reboot

Nachdem die so genannten "Reboots", also Neustarts bekannter Marken, vor allem in Hollywood gerade en vogue sind, haben Neuauflagen alter Titel auch die Spielewelt erreicht. Das Original von Need for Speed Most Wanted (NFSMW) wurde 2005 veröffentlicht, stammt aus der Übergangsphase der vergangenen Konsolengeneration. Es war dementsprechend das letzte Need for Speed auf den "alten" Systemen wie Xbox, PlayStation 2 und GameCube sowie das erste, das in HD auf der Xbox 360 strahlte.

Doch ist die Zeit wirklich schon reif, um diesen Teil, der seinerzeit (abhängig vom System) zwischen 81% und 85% einfahren konnte, einem Neustart zu unterziehen? Wenn es nach EA geht, offensichtlich ja! Andererseits: In Hollywood denkt man schon jetzt offen über ein Reboot der Twilight-Serie nach - obwohl der Abschluss der Saga erst demnächst in die Kinos kommt. Und nach diesen Maßstäben hat es ja eine halbe Ewigkeit gedauert, bis Most Wanted neu aufgelegt wurde. Immerhin unter der Regie des Teams, das auch schon Hot Pursuit, die letzte Wiederbelebung im NfS-Universum zum Erfolg machte: Criterion.

Wo bleibt Paradise 2?

Verfolgungen mit der Polizei sind an der Tagesordnung in Fairhaven.
Verfolgungen mit der Polizei sind an der Tagesordnung in Fairhaven.
Dass die Briten mit von der Partie sind, hatte mich nach der Ankündigung traurig gestimmt. Nicht, weil ich ihnen nichts zutraue - ganz im Gegenteil. Mit Need for Speed Hot Pursuit haben sie ihre Klasse sowie vor allem ihre Verantwortung gegenüber der ruhmreichen Marke bewiesen. Doch ein Most Wanted bedeutet, dass eine Fortsetzung zu Burnout Paradise, das neben Midnight Club 3 für mich das Aushängeschild arcadiger Open World-Raser darstellt, in weite Ferne rücken würde.

Dann jedoch tauchten die ersten Videos auf und frühe "Augenzeugenberichte" der Kollegen aus der Redaktion bestätigten meinen Eindruck. Die offene Welt, die halsbrecherische Geschwindigkeit, die waghalsigen Sprünge, die spektakulären Unfälle: Das ist doch alles wie in Burnout Paradise! Ist der PS-starke Ausflug in die Stadt Fairhaven also genau die Highspeed-Fortsetzung, auf die ich seit 2009 gewartet habe?

Burnout Fairhaven?

Die Antwort auf die Frage lautet, um es mit Fettes Brot zu sagen: "Jein!" Wenn man nur auf die pure Geschwindigkeit und die Möglichkeit schaut, sich in einer offenen Stadt PS-Duelle zu liefern, in der auch die Strecken bei Rennen nicht wie z.B. bei Forza Horizon abgegrenzt sind und man auch mal lauthals fluchend die falsche Ausfahrt nimmt, dann ist Most Wanted in der Tat ein würdiger Nachfolger zu Paradise.

Bildraten-Probleme am PC

Eigentlich sollte der Rechner problemlos mit NfS Most Wanted fertig werden, es ruckelt aber dennoch? Abhilfe kann in den meisten Fällen eine kleine Änderung in einer config-Datei schaffen:

Die config.NFS13Save findet sich unter "Dokumente/Criterion Games" und hat einen Eintrag namens 'LockTo30'. Setzt man diesen auf 'true' und speichert die config wieder ab, sollten die meisten Probleme behoben sein. Doch das Need for Speed-Gen ist fest in der DNS dieses Rennspiels verankert: Wie beim ursprünglichen Most Wanted müssen sich Solisten in Fairhaven nach und nach den meistgesuchten Rasern stellen, diese schlagen und schließlich ihre Karre übernehmen. Damals waren es 15, dieses Mal sind nur noch zehn Hauptgegner ins Visier zu nehmen.

Und man sitzt (dies ist die größte Änderung zu Burnout Paradise) in lizenzierten Boliden. 41 Karossen gibt es, das Spektrum reicht von Alfa Romeo über Bentley und Bugatti, Pagani oder Lamborghini bis hin zu einem Koenigsegg Agera R. Einige dieser Prachtwagen muss man erst freischalten, die meisten kann man an über 120 mitunter gut versteckten Wechselstationen (drei für jedes Auto) finden. Nun parkt man entweder daneben und wechselt oder hat den Wagen für einen späteren Schnellzugriff zur Verfügung. Criterion hat die PS-Monster mit bekannt hoher Detailfreude nachgebildet, allerdings musste den Lizenzen die Wucht bei Crashes sowie ein ausgefeiltes Schadensmodell geopfert werden. Das ist insofern schade, da Criterion mit den wuchtigen Crashsequenzen der Burnout-Serie (häufig in Zeitlupe zelebriert) das Fundament für seinen Ruf als Meister des Arcade-Racings gelegt hat.

Wechselbad der Gefühle    

Überhaupt hetzt mich Most Wanted als bekennender Paradise-Fan durch ein emotionales Wechselbad. Ich jubele (wenngleich manchmal nur im Stillen), wenn mich die wahnwitzig schnell an mir vorbeizischende Kulisse den Kopf einziehen lässt, ich einen Tunnelblick bekomme, durch die Kurven gleite oder zu einem gezielten Drift ansetze - und das alles, ohne auch nur ein bisschen Kontrolle zu verlieren. Die Steuerung ist punktgenau, die

Den Need for Speed-Wurzeln sind die lizenzierten PS-Monster zu verdanken. Im Gegenzug bedeutet dies aber unspektakuläre Unfälle...
Den Need for Speed-Wurzeln sind die lizenzierten PS-Monster zu verdanken. Im Gegenzug bedeutet dies aber unspektakuläre Unfälle...
Sportwagen lassen sich super auf der Straße halten und auch nach einer Kollision kann man sie schnell wieder ausrichten. Ich freue mich, wenn ich mich auf die Suche nach über 150 Plakatwänden mache, die man durchbrechen kann, um Sprungrekorde aufzustellen oder die Hochgeschwindigkeitsjagd bei über 60 Radarfallen aufnehme. Als Sammler und Vervollständiger kann man sich auch abseits der etwa sechs bis acht Stunden beschäftigen, die es für die meisten dauern dürfte, bis man Platz 1 der Most Wanted-Liste einnimmt.

Allerdings nutzt Criterion die offene Welt nicht so sehr aus, wie man es von ihnen (auch nach monatelangen Spritztouren durch Paradise City) erwarten könnte. Zwar kann man mit jedem freigeschalteten Fahrzeug eine Serie von fünf Rennen bestreiten, um Upgrades freizuschalten (für jedes Fahrzeug identisch) und durch länger anhaltendes Fahren mit einem Auto auch noch weitere "Pro-Varianten" der Verbesserungen bekommen. Dass diese Rennen von verdammt coolen, mitunter abstrakten, häufig witzigen Videos eingeleitet werden, kann allerdings nicht darüber hinweg täuschen, dass die zur Verfügung stehenden Renntypen nicht allzu variantenreich sind und man mit unterschiedlichen Boliden zu häufig in die gleichen Duelle abgeschoben wird.

Dabei ist die Stadt eigentlich groß genug, um jedes Fahrzeug mit fünf exklusiven Situationen zu konfrontieren - zumal so auch der Anreiz größer wäre, auch wirklich jede Karre aufzumotzen. Statt wie in Paradise City verschiedene Wettbewerbe zur Verfügung zu stellen (Stuntpunkte, normale Rennen, Takedowns etc.), die auch mal den Wechsel zu

Auch eine Corvette fehlt nicht im Fuhrpark.
Auch eine Corvette fehlt nicht im Fuhrpark.
einem besser geeigneten Fahrzeug forcieren, greift man hier auf das immer gleiche Repertoire zurück, meist Rennen von A nach B sowie Rundkursrennen. Und selbst an den Abweichungen wie das Erreichen einer bestimmten Durchschnittsgeschwindigkeit oder der Flucht vor der Staatsgewalt innerhalb eines Zeitlimits hat man sich vergleichsweise schnell satt gesehen. Zumal sich die allgegenwärtige Polizei ohnehin häufig bemerkbar macht und man nach Zielerreichung noch die Streifenwagen abschütteln muss, bevor man sich der nächsten Aufgabe zuwenden kann. Das GPS-System sorgt auch ab und an für Frust: Vollkommen ohne Sprachhinweise ("in 200 Metern rechts abbiegen", "in der nächsten Ausfahrt links halten") führt es einen als kürzesten Weg häufig auf die Gegenfahrbahn, obwohl es auch ungefährlicher ginge und hat Probleme, sich auf spontane Weg-Änderungen seitens des Fahrers einzustellen. Während ich mit Letzterem wenig Probleme habe, ist es die fehlende Sprachausgabe, die ein ums andere Mal dazu geführt hat, dass ich an erster Stelle liegend die falsche Ausfahrt genommen habe und fluchend umdrehen musste. Man hat in der Hektik der Rennen nicht immer die Zeit, um einen Blick auf die Minikarte zu werfen, damit man ja die nächste Abzweigung nicht verpasst.

Was zählt, liegt auf der Straße

Wenn man mit Vollgas über den Asphalt hetzt, verfliegt der aufkeimende Ärger jedoch bald. Zwar verrennt sich die KI (vor allem bei den 1:1-Duellen gegen die zehn Meistgesuchten) zu sehr im Gummiband-Verhalten, doch Spannung, Hochgeschwindigkeit und Action lassen mich immer wieder verzeihen, dass Criterion sich auf dieses plumpe Mittel zurückfallen lässt.

Möglichkeiten zu waghalsigen Sprüngen finden sich haufenweise, sie sind aber mitunter clever versteckt.
Möglichkeiten zu waghalsigen Sprüngen finden sich haufenweise, sie sind aber mitunter clever versteckt.
Dennoch: Wenn man mit einem neben fahrenden Boliden Funken sprühend Lack austauscht oder die Gegner ausbremst und geschickt in die Leitplanke drängt, wird unwillkürlich ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert und man fühlt sich unbesiegbar. Allerdings nur bis zu dem Moment, in dem bei Tempo 350 die Feinmotorik versagt und die geschätzten Millimeter Abstand zum entgegen kommenden Fahrzeug knapper ausfallen als erwartet und man plötzlich mit einem lahmen "Crash"-Einspieler zum Stillstand kommt, bevor es weitergeht. Natürlich haben sich die Konkurrenten wieder an einem vorbei gemogelt. Egal, ich kriege sie schon wieder - und dann Gnade ihnen Mad Max. Gerade weil die Burnout-Qualitäten (Speed, Action, Kontrolle) hier mehr als deutlich zu spüren sind, ist es schade, dass Solisten letztlich so wenig Abwechslung geboten bekommen.

Chaotisches Mehrspieler-Vergnügen

Natürlich kann man argumentieren, dass man dank Autolog 2.0 auch asynchrone Duelle mit seinen Freunden ausfechten kann: Für jede Radarfalle und jede durchsprungene Werbetafel speichert das Spiel die Leistung und gleicht sie mit der der Freunde ab. Besser noch: Hat der Kumpel eine bessere Leistung als ich abgeliefert, prangt sein Emblem auf den Werbetafeln in "meinem" Fairhaven.  Und natürlich führt dies zwangsläufig zu einem "Na warte, deine Punktzahl schlage ich noch, bevor ich aufhöre", das meist bis in die Nachtstunden dauert. Doch das bieten andere Spiele auch, wie zuletzt Forza Horizon, das nicht nur in dieser Hinsicht die Nase vorn hat.

Der Mehrspieler-Modus ist das Eintrittsgeld beinahe alleine wert. Bis zu acht Spieler können sich auf den Straßen der Stadt herumtreiben, Schabernack anstellen, auf Rekordjagd gehen oder sich gegenseitig jagen. Interessant wird es jedoch in dem Moment, wenn die so genannten "Speedlists" abgerufen werden. Dahinter verbergen sich fünf Wettbewerbe, die von Usern zusammengestellt werden können. Zwar kann man keine eigenen Strecken abstecken, doch mit unterschiedlichen Herausforderungen, Rennen und

Hochglanz-Karossen in dunklen Gassen machen auf den ersten Blick nicht viel her, doch die Kulisse ist bis auf wenige Ausnahmen sehenswert.
Hochglanz-Karossen in dunklen Gassen machen auf den ersten Blick nicht viel her, doch die Kulisse ist bis auf wenige Ausnahmen sehenswert.
Teamwettbewerben bekommt man hier genau die Abwechslung, die man in der weitgehend trockenen Kampagne vermisst. Und das Beste: Alles ist erlaubt und wird gefördert. Denn bevor der jeweilige Wettbewerb gestartet wird und man hier um Punkte für den Sieg kämpft, müssen erst einmal alle zum Zielpunkt rasen. Und auch hier kann man mit einem frühen Eintreffen Punkte einheimsen. Und schon geht das Chaos los. Schon bevor es eigentlich losgeht, wird geschubst, gerammt und "getakedownt", dass man das Gefühl hat, auf dem Schrottplatz zu sein - herrlich. Vor allem, wenn danach ein Wettbewerb ansteht, bei dem man genau demjenigen, der einen gerade noch unsanft aus dem Weg geräumt hat, zur Seite stehen muss, obwohl man ihm den Takedown eigentlich zurückzahlen möchte. Doch das muss warten. Die Reise zum nächsten Treffpunkt wird kommen – und damit meine Rache. Genau in diesen Momenten wird Criterion dem Ruf gerecht, keine Rennspiele im eigentlichen Sinne, sondern Action auf vier Rädern zu inszenieren.

Reduzierte Vita-Variante

Wer vor der Systemwahl steht, sollte sich von der Vita-Version fernhalten. Die ist zwar als Rennspiel auch auf dem Mobilsystem eines der besten seiner Zunft. Doch im Vergleich zu den "großen" Brüdern wurde zu Gunsten des überzeugenden Geschwindigkeitsgefühls die Detaildichte deutlich reduziert. Die Häuser sehen aus der Nähe nicht mehr so gut aus, Schmutz und sonstige Effekte wurden nach unten geschraubt oder wie im Fall des Regens

Einen Geschwindigkeitsrausch kann man auch auf Vita erleben, allerdings gibt es im Gegenzug u.a. inhaltliche Einschränkungen.
Einen Geschwindigkeitsrausch kann man auch auf Vita erleben, allerdings gibt es im Gegenzug u.a. inhaltliche Einschränkungen.
mitunter komplett entfernt. Das stört jedoch nicht so sehr wie die verringerte Verkehrsdichte, die man in den stationären Versionen nicht nur zu mehr Konzentration aufforderte, sondern auch ein probates Mittel war, um die Gegner (vor allem die Most Wanted-Liste) aufzuhalten. Dieses Element wurde für die Mobilvariante ebenfalls verringert. Gleiches gilt für den Mehrspielermodus, der zwar weiterhin unterhält, aber nur noch vier Spielern gleichzeitig zur Verfügung steht, während auf PS3, 360 oder PC bis zu acht Spieler die Straßen unsicher machen dürfen. Ärgerlich ist auch, dass beim "Konvertieren" der PS3-Fassung auf den kleinen Vita-Bildschirm offensichtlich niemandem die Schriftgröße aufgefallen ist. Was auf dem großen Fernseher noch gut zu lesen ist, sorgt auf dem Vita-Display für den Ruf nach einer Lupe - das muss nicht sein. Darüber hinaus können mobile Raser im Gegensatz zu ihren stationären Kollegen nicht die Steuerungskonfiguration ändern. Und selbstverständlich gibt es keine Möglichkeit, seine Spielstände zwischen PS3 und Vita hin und her zu schubsen, damit man sowohl zu Hause als auch unterwegs seiner Raser-Karriere frönen kann.

Qual der Wahl

Immerhin hat man auch auf Vita das so genannte "Easydrive"-Menü zur Verfügung. Dahinter verbirgt sich eine über das Digipad zugängliche Benutzerführung, mit der man innerhalb weniger Schritte das nächste Rennen auswählt bzw. seinen Boliden modifiziert oder wechselt. Bei Vollgas ist bedingt durch das Umgreifen von linkem Stick auf Digipad der Wechsel der Bereifung zwar ein Risiko, aber dass es überhaupt geht und man sich im Zweifelsfall schnell auf wechselnde Untergründe (z.B. bei der Verfolgung durch die Polizei) einstellen kann, ist klasse. Noch besser ist es sogar mit Sprachbefehlen auf Kinect: Alles, was man normalerweise über das Digikreuz auswählt, kann auch per Stimme angesagt

Auch in Krisensituation kann man sich auf die gute Steuerung verlassen.
Auch in Krisensituation kann man sich auf die gute Steuerung verlassen.
werden – und das funktioniert richtig gut, zumal Latenz hier keine Rolle spielt. Dieses „Luxus-Feature“ reicht aber nicht, um sich von den anderen Versionen absetzen zu können, dürfte aber unter Umständen diejenigen überzeugen, die zwischen PS3- und 360-Version schwanken, die technisch wie eineiige Zwillinge wirken.

Wer allerdings einen halbwegs potenten PC sein Eigen nennt, findet hier die visuell aufwändigste Variante. Ausgestattet mit zahlreichen Optionen kann man hier nicht nur die am besten aufgelösten Texturen finden, sondern auch zahlreiche Reflektionen und Effekte zuschalten, die es auf den Konsolen nicht gibt. Hier fällt vor allem der Schattenwurf von Gegenständen und Fahrzeugen ins Auge, die von den eigenen Scheinwerfern erfasst werden. Klar, dies ist nur ein kleiner, nebensächlicher Effekt. Aber er zeigt atmosphärische Wirkung. Wie die gesamte Akustik, die jedoch auf allen Systemen identisch ist: Der abwechslungsreiche Soundtrack (es gibt leider keine unterschiedlichen Radiostationen) ist ein absoluter Hörgenuss, wird aber von den dröhnenden Motoren sowie dem knirschenden Metall sowie splitterndem Glas bei den Crash-Sequenzen beinahe in den Schatten gestellt. Die Durchsagen der Polizei hingegen habe ich schnell satt gehabt. Nicht, weil sie qualitativ schlecht wären, sondern weil sich die Durchsagen für die immense Zeit, die man im Duell gegen die Gesetzeshüter verbringt, zu schnell und zu oft wiederholen.

Fazit

Nicht ganz Need for Speed, nicht ganz Burnout Paradise, aber dennoch ein sehr unterhaltsamer Hochglanz-Raser mit Geschwindigkeitswahn. Die offene Rennspiel-Welt von Criterion kann allerdings nicht uneingeschränkt begeistern: Solisten freuen sich zwar über mehr als 40 lizenzierte PS-Monster, die sie unterstützt von einer akkuraten Steuerung in halsbrecherischer Geschwindigkeit durch das attraktive Fairhaven und Umgebung lenken. Sie werden aber den umfangreichen Tuning-Möglichkeiten des Namens-Vorgängers auf der einen und den abwechslungsreichen Wettbewerben aus Paradise City nachweinen. Mit dem asynchronen Wettbewerb gegen seine Freunde sowie den Jäger-und-Komplettierungsfanatiker ansprechenden Sammel-Aktionen oder Freispiel-Möglichkeiten kann das zwar etwas kompensiert werden, doch hier wäre mehr drin gewesen. Ganz anders sieht es im Mehrspieler-Modus aus: Chaotisch, variantenreich und herrlich verrückt, treiben sich bis zu acht Spieler (auf Vita bis zu vier) gegenseitig in den Takedown-Wahnsinn, nur um feststellen zu müssen, dass sie einander beim nächsten Wettbewerb helfen müssen - sehr cool!

Pro

rasend schnelle Rennaction
über 40 lizenzierte Boliden
jedes Fahrzeug hat seine eigene Rennserie...
fantastischer Lizenz-Soundtrack
sehr unterhaltender, chaotischer Mehrspieler-Modus...
gut reagierende Steuerung
die Rennen werden mit coolen, fantasievollen Videos eingeleitet
asynchrone Wettbewerbe mit Freunden (Radarfallen, Werbetafeln)
offene Welt, in der man einiges entdecken kann
knackige Motorensounds, brachiale Crash-Vertonung
Easydrive bietet komfortable Benutzerführung
Easydrive per Spracherkennung nutzbar (Kinect)
saubere Kulisse mit überzeugenden Effekten (HD-Versionen)

Kontra

unspektakuläre Unfälle, nur minimaler visueller Schaden
Polizei-Sprechfunk nervt mangels Variation
... viele Rennen werden recycelt
keine unterschiedlichen Radiosender
... bei dem man allerdings keine eigenen Kurse abstecken kann
Gummiband-KI (vor allem in den Most Wanted-Rennen)
unzuverlässiges GPS ohne Richtungs-Ansagen
Vita-Version in vielerlei Hinsicht abgespeckt (z.B. Kulisse, Zivil-Verkehr, Mehrspieler-Modus)
kein Spielstandaustausch zwischen Vita und PS3
Steuerung auf Vita nicht konfigurierbar
für Solisten wenig Abwechslung bei den Wettbewerben

Wertung

360

Nicht ganz Need for Speed, nicht ganz Burnout Paradise, aber dennoch ein sehr unterhaltsamer Hochglanz-Raser mit Geschwindigkeitswahn und herrlich chaotischem Mehrspieler-Modus.

PS_Vita

Das Geschwindigkeitsgefühl ist auch auf Vita beeindruckend, wird aber mit technischen und inhaltlichen Einschränkungen erkauft.

PC

Hochgeschwindigkeit und ein herrlich chaotischer Mehrspieler-Modus lassen vergessen, dass weder die Need for Speed- noch die Burnout-Essenz komplett erfasst wurde.

PlayStation3

Weder als Need for Speed noch als Nachfolger für Burnout Paradise komplett überzeugend. Dennoch vor allem im chaotischen Mehrspieler-Modus ein sehr unterhaltsames Highspeed-Vergnügen.

0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.