Test: Dead Island: Riptide (Shooter)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: Deep Silver
Release:
26.04.2013
26.04.2013
26.04.2013
Erhältlich: Digital
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Spielinfo
Warum tue ich mir das an?

Seinen Mitstreitern sollte man schnell aus der Patsche helfen.
Seinen Mitstreitern sollte man schnell aus der Patsche helfen.
Es will sich mir einfach nicht erschließen, worin überhaupt die Motivation besteht, sich diesen öden Sammelwahn und die nicht minder langweiligen Kämpfe überhaupt anzutun. Für neue Waffen, die ich mit den richtigen Materialien und Bauplänen an Werkbänken aufmöbeln kann, aber trotzdem nur für dummes 08/15-Metzeln gebraucht werden? Für einen Rangaufstieg und Verbesserungen in den Bereichen Raserei, Kampf und Überleben, die aufgrund mitlevelnder Gegner eigentlich ad absurdum geführt werden? Für neue Quests, die eigentlich immer nur nach dem Schema „Hol mir das“ oder „Rette meinen Bekannten“ ablaufen? Für die Weiterentwicklung der Hintergrundgeschichte, die mich mit ihren flachen Charakteren, den dämlichen Dialogen und einer Inszenierung auf dem Niveau eines schlechten D-Movies kein bisschen juckt? Ich bin selten so gelangweilt durch eine Spielwelt schlafgewandelt wie hier!

Zombies können keine Leitern erklimmen. Deshalb bieten höher gelegene Stellen wertvollen Schutz.
Zombies können keine Leitern erklimmen. Deshalb bieten höher gelegene Areale wertvollen Schutz.
Dabei sieht auf den ersten Blick alles so schön einladend aus, wenn man den grottigen Einstieg an Bord eines Militärschiffes mit seinen Copy & Paste-Kulissen und den zähen Zwischensequenzen endlich hinter sich gebracht hat: Palanai fängt das Karibik-Flair mit sonnigen Stränden, Palmen und gemütlichen Holzhütten sowie dichten Wäldern genauso gut ein wie der Vorgänger. Hier kann die Chrome Engine einmal mehr zeigen, was in ihr steckt. Zumindest auf der Xbox 360. Denn was auf der PS3 geboten wird, grenz schon an eine technische Katastrophe: Die Bildrate geht hier nicht nur öfter, sondern auch massiver in die Knie als auf der Microsoft-Konsole. Hinzu kommt ein scheußliches Tearing und fiese Flimmerkanten. Wenn sich dazu auch noch mehrere Gegner auf dem Bildschirm tummelten, bewegte sich die PS3-Version technisch sogar am Rand der Unspielbarkeit. Ganz anders auf dem PC: Dank höherer Auflösung und Bildrate bekommt man hier in Kombination mit dem optionalen V-Sync, feineren Grafikeffekten und Kantenglättung die schönste und ausgereifteste Version - sofern man ein entsprechend potentes System sein Eigen nennt. Beim ersten Start über Steam kam es bei mir allerdings hin und wieder vor, dass der Maus-Cursor von Windows im Spiel nicht ausgeblendet wurde und sich beim Zielen ebenfalls weiter mitbewegte. Bei Neustarts tauchte das Problem erst dann wieder auf, wenn der Rechner zuvor komplett runtergefahren wurde.

Gerade unsere Leser dürfte es natürlich brennend interessieren, ob Feuer endlich auf Holz brennt. Nein, das tut es natürlich nicht, warum sollte es auch?! Dafür wird man aber beim Wurf von Molotow-Cocktails in einen Pool amüsiert feststellen, dass Feuer  im Wasser brennt. Ob man das als Fortschritt oder Rückschritt einordnet, bleibt jedem selbst überlassen.

Zombies sind doof

Wenn es die Waffen nicht mehr richten, hilft nur klassische Handarbeit.
Wenn es die Waffen nicht mehr richten oder abgenutzt sind, hilft nur klassische Hand- und Fußarbeit.
Die KI ist nicht immer ganz bei der Sache: Klar, Zombies sind grundsätzlich nicht als Intelligenzbestien bekannt. Aber warum werden manche von ihnen schon bei einer gefühlten Distanz von hundert Metern auf mich aufmerksam und stürmen sofort auf mich zu, während andere meine Präsenz nicht mal bemerken, wenn ich direkt vor ihnen stehe und ihnen in die leeren Augen starre? Immerhin kann ich ihnen jetzt Bomben um ihre verwesten Körper binden und sie so als lebendig-tote Fallen missbrauchen.

Wer seine Erfüllung dagegen im Sammeln sieht, wird es wahrscheinlich freuen, dass sämtliche bereits gekrallte Gegenstände erneut in der offenen Spielwelt auftauchen, sobald man ein zuvor betretenes Basislager wieder verlässt – begleitet von einer gesalzenen Ladezeit. Wie schon beim Vorgänger nimmt man es auch mit der Kollisionsabfrage nicht ganz genau, wo dass man auch hier Gegner beobachten kann, deren Körperteile mit Gebäuden und Pflanzen verschmelzen oder einfach frei in der Luft hängen. Manchmal kann es sogar passieren, dass eine Zombiegruppe von jetzt auf gleich einfach von der Bildfläche verschwindet – ganz großes Kino. Dass manchmal die Sprungangriffe überhaupt nicht funktionieren und die dünnen Beinchen meines mächtigen Quarterback-Charakters in der Luft schweben oder ich aufgrund der hakeligen Steuerung bei Sprüngen sowie Aussetzern beim Erklimmen von Leitern so meine Probleme habe, ist da nur das Tüpfelchen auf dem arg faulig stinkenden I.
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Kommentare

hardy0815 schrieb am
Natürlich ist Dead Island Riptide nicht gerade das am besten programmierte Game, aber man kann in einem Durchgang, durchaus seinen Spass haben. Die Verbesserungen halten sich zwar in grenzen, aber das war eigentlich klar, denn das erste Dead Island ist auch noch nicht sooooooo alt. Was mich am meisten genervt hat, waren diese beschissenen Infizierten, welche an bestimmten Punkten immer hinter einem spawnen, oder wenn man ein Gebäude verlässt, vor der Tür sofort attackiert wird. DI-Riptide ist teilweise sehr unfair programmiert. 79%, mehr hat das Game nicht verdient, aber dafür kann man auf PS3 sehr leicht Platin holen.
Sir_Walker schrieb am
Mal abgesehen von der Kritik frag ich mich welche Note der Autor in Erdkunde hatte. Banoi und Nachbarinsel liegen im Pazifik nicht im Atlantik. (Philipinen nicht Karibik)
KingDingeLing87 schrieb am
Tja schade, schade das man es noch nicht mal für nötig gehalten zu haben scheint, wenigstens ein wenig auf die Kritikpnkte des vorgängers einzugehen. Denn das alles was ich hier gelesen habe, hört sich genauso, aber wirklich genauso an, wie Dead Island.
Und trotz der vielen, vielen Macken, die Dead Island zu einem sehr schlechten Spiel gemacht haben, hat es "Spaß" gemacht. Man muss sich wohl wirklich auf den kleinsten gemeinsame Nenner gefunden haben, um Spaß zu haben. Und das tat es wirklich.
Naja aber was ich jetzt zu Riptide gelesen habe ist einfach schade, denn es hat ja Potential das ganze, aber so wie es umgesezt wird, ist es nun mal nett gemeint aber halt nicht das, was es eigentlich sein könnte. Und wenn ich wieder lese dass auch hier wieder flache Charaktere, lahme Story und miese Inszenierung geboten wird, stellen sich ein wenig meine Nackenhaare auf.
Klar vielleicht macht auch Riptide Spaß wenn ich es eine Chance geben würde, aber ob ich mich nochmals auf den kleinsten gemeinsamen Nenner treffen will, ist fraglich.
Naja vielleicht kauft es ja mein Bruder, vielleicht wird dann mal reingeschaut.^^
Master Chief 1978 schrieb am
Also ich finde zwar auch es durchaus mehr Neuerungen vertragen können keine Frage! Trotzdem macht es MIR Spaß und die kleinen Änderungen sind auch durchaus sinnvoll.
Das man nun endlich beim Händler angezeigt bekommt welche Waffen Ausgerüstet sind ist sehr Hilfreich, das neue Kreismenü bei gehaltener BACK/ SELECT taste ebenso. Die Einblendungen im Fähigkeiten Menü sind verschwunden und alles steht nun sauber Lesbar auf der Rechten Seite. Das hat alles schon etwas genervt im Erstling.
Den Copy & Paste Vorwurf kann ich auch nur Teilweise verstehen, natürlich sind es immer noch die fast gleichen Gegner und Waffen oder Fahrzeuge aber die Umgebung unterscheidet sich doch schon ziemlich von Banoi. Das fällt aber wohl eher auf den 2. Blick auf.
Sich wiederholendes Gameplay? Ja dem stimme ich zu! Ist halt wie in Torchlight, Diablo, Sacred, Borderlands 1&2 etc. Action RPG halt, ich dreh dem Spiel da nicht wirklich einen Strick. Ja die Story dürfte besser sein, aber wie haben einig Diablo Fetischisten so schön gesagt, wer spielt so ein Spiel wegen der Geschichte?
Sevulon schrieb am
Interrex hat geschrieben:
PixelMurder hat geschrieben:Es gibt viele Gründe für einen schlechten User-Score und nicht immer hat es mit objektiver Kritik zu tun.
Ich bin übrigens User, gerade im zweiten Durchgang. Du auch? :)
Na die Bewertungen von Dead Island auf Metacritic sind eher Durchschnitt (Note 3+ und etwa 10% besser als der Nachfolger), trotzdem hat sich das Spiel bis heute 5 Millionen mal verkauft. Es gibt Games mit TOP Bewertunge, sowohl Meta- wie auch Userscore, und die bringen nur auf 1~2 Millionen verkaufter Einheiten. Woran mag das liegen?
Weil viele Leute immer noch blind kaufen. Oder halt unter der Annahme es könnte ihnen gefallen. Da gibts dann auch mal zig Millionen "Boah, geil. Zombies!"-Leute, die es dann nach ner Stunde in die Ecke werfen und nie mehr anrühren [das Gleiche passierte ja auch bei RE6], während vielleicht ein richtiger Geheimtipp im Regal keinen anspricht und nur die "Cracks" zugreifen, die von den Berichten und Tests angesprochen wurden.
schrieb am

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