Test: Scourge: Outbreak (Shooter)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: UFO Interactive
Release:
03.07.2013
kein Termin
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Spielinfo Bilder Videos
Grausige KI

Die Kämpfe gegen die grottenschlechte KI leiden unter der ungenauen Steuerung.
Die Kämpfe gegen die grottenschlechte KI leiden unter der ungenauen Steuerung.
Nicht nur beim Waffendesign ließ man sich von Mass Effect inspirieren – auch das Befehlssystem für die drei Mitstreiter könnte aus der Reihe stammen, auch wenn man hier längst nicht so viele Möglichkeiten hat. Mit kontextsensitiven Anweisungen schickt man sie an festgelegte Situationen, hetzt sie auf markierte Gegner oder ordnet die Wiederbelebung eines Kameraden an. Letzteres funktioniert übrigens nicht nur bei der KI unendlich oft – der Spieler darf sich ebenfalls über eine Behandlungs-Flatrate freuen, die nur dann unterbrochen wird, wenn alle Mitglieder des Quartetts röchelnd am Boden liegen. Ein Bewegen ist in dieser unangenehmen Situation leider nicht mehr möglich, so dass man sich hier nicht mehr wie bei Gears of War zu einer Deckung schleppen kann.

Immerhin erledigt die Kameraden-KI die Aufgaben meist zuverlässig und kommt immer schön mit einer heilenden Spritze angestürmt, sobald es mich erwischt hat. Nur bei markierten Zielen zickt sie manchmal etwas herum und bewegt sich an der Grenze zur Befehlsverweigerung. Dumm auch, dass sie meist recht eng beisammen bleiben und bei einem Granaten-Angriff sofort als Kollektiv zu Boden gehen. Doch das ist gar nichts gegen das, was die Gegner-KI aufführt: Wie die Moorhühner rennen sie ins offene Feuer oder drehen dem Spieler sogar einfach den Rücken zu bzw. drehen sich verzweifelt im Kreis, um eine Deckung zu suchen. Es ist einfach nur peinlich! Um den Mangel an Intelligenz auszugleichen, haben sich die Entwickler einen wahnsinnig tollen Trick einfallen lassen und manchen der Dumpfbacken ordentliche Nehmerqualitäten verpasst: Selbst mehrere Volltreffer mit der Schrotflinte stecken die Kerle einfach so weg oder reagieren erst gar nicht auf den Kugelhagel, der auf sie einprasselt. Sagte ich schon, wie peinlich das ist?!

Nano-Suit für Arme

Die Fähigkeiten des Hightech-Anzugs sind praktisch unbrauchbar.
Die Fähigkeiten des Hightech-Anzugs sind praktisch unbrauchbar.
So: Wir hatten Gears of War und ein bisschen Mass Effect. Letzteres diente wohl auch als Vorbild für das XP-System, mit dem man sich diverse Verbesserungen durch saubere Treffer und Unterstützung verdient. Schön ist, dass diese dem eigenen Spielstil entgegen kommen. Vertraut man z.B. überwiegend auf das Gewehr, bekommt man Upgrades für seine Lieblingswaffe.

Und da wäre auch noch der Nano...ähhmm...der Ambrosia-Anzug, der sich ebenfalls aufwerten lässt und mit dem Tragnarion auch noch die Brücke zu Crysis schlägt – mit dem Unterschied, dass die Hightech-Kleidung hier nur auf zwei überflüssige Fähigkeiten beschränkt ist und längst nicht so cool ist wie das Gegenstück von Prophet. Das geht mit der Schockwelle los, die so schwach ausfällt und eine so geringe Reichweite aufweist, dass sie kaum von Nutzen ist. Ein Schutzschild stellt die zweite Fähigkeit dieser Billig-Variante des Nano-Suits dar, die ebenfalls niemand braucht. Warum? Weil der Vorrat der dafür nötigen Ambrosia-Energie viel zu schnell aufgebraucht ist und sich der Einsatz deshalb kaum lohnt. Hinzu kommt das lästige Aufladen, das entsprechend häufig verlangt wird:
Miese Inszenierung, furchtbare Sprachausgabe, klobige Figuren: Die Präsentation ist unter aller Kanone!
Miese Inszenierung, furchtbare Sprachausgabe, klobige Figuren: Die Präsentation ist unter aller Kanone!
Anstatt den Anzug mit einem regenerativen System auszustatten, muss man erst Ambrosia-Fässer oder andere Quellen finden und sich eine Zeit lang in ihrer Nähe aufhalten. Diese Mechanik als lästig zu beschreiben ist fast noch untertrieben.

Im Team auch nicht besser

Die mit fünf bis sechs Stunden kurze  Kampagne lässt sich alternativ auch gemeinsam mit drei Mistreitern im Koop ertragen. Das macht zwar etwas mehr Spaß als mit den KI-Begleitern, doch Mängel bei Steuerung, Inhalt und Feind-KI bleiben natürlich bestehen. Von daher ist es kein Wunder, dass man höchstens Spieler im Freundeskreis mit Erpressung zu einer Mehrspieler-Partie bewegen kann, denn auf den öffentlichen Servern herrscht tote Hose. Das gilt nicht nur für den Koop-Modus, sondern auch Versus-Optionen, die mit (Team-)Deathmatch und Capture the Flag ebenfalls nur das Standardprogramm abdecken. Mit mageren fünf Karten liegt man sogar noch darunter.

Kommentare

punkboy48 schrieb am
Was soll man dazu großartig sagen, sehr passender und aufschlussreicher Test, war am überlegen es mir zu kaufen, da es ganz nice aussah, ist es aber anscheinend nicht wirklich.
Aber: Still a better Lovestory then Twilight
schrieb am