Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows12.09.2013, Jens Bischoff
Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows

Im Test:

Activisions Lizenzprügelei Teenage Mutant Ninja Tuttles: Out of the Shadows markiert das Ende des diesjährigen Summer of Arcade auf Xbox Live. Ob sich Leonardo, Donatello, Raphael und Michelangelo auch wertungstechnisch hinter den anderen Veröffentlichungen der Sommeraktion einreihen, verrät der Test.

Der Fluch der dritten Dimension?

Out of the Shadows ist im Gegensatz zum überzeugenden HD-Remake Turtles in Time Re-Shelled als 3D-Abenteuer konzipiert, was bekanntlich schon einmal in die Hose ging. Auch der Neuversuch lässt bereits nach kürzester Zeit Böses erahnen: Nach weniger als einer Minute in den Straßen New Yorks muss ich das Spiel schon zum ersten neu starten, da sich Kamera und Spielfigur nicht mehr bewegen lassen...

Doch auch im weiteren Spielverlauf wirkt der technische Unterbau alles andere als überzeugend. Man bekommt es immer wieder mit unsichtbaren oder nicht nachvollziehbaren Barrieren zu tun, stolpert orientierungslos umher, bleibt hängen und sucht verzweifelt nach Interaktionsmöglichkeiten, die mal verdächtig schimmern, mal jedoch nicht. Eine Kartenfunktion oder andere Orientierungshilfen gibt es nicht.

Dabei ist das Leveldesign an sich alles andere als komplex oder weitläufig, es sehen nur alle Gassen, Treppenhäuser und Hinterhöfe gleich trostlos aus.

Angesichts der holprigen Technik tut Leo gut daran, sich vorsichtig zu bewegen.
Angesichts der holprigen Technik tut Leo gut daran, sich vorsichtig zu bewegen.
Doch selbst, wenn man weiß, wo's langgeht, werfen einem technische Unzulänglichkeiten wie Kollisions- oder KI-Aussetzer immer wieder Knüppel zwischen die Beine - vor allem wenn man zu zweit via Splitscreen spielt. Da ist die Übersicht dann noch mieser, die Bildrate zum Teil unter aller Kanone und Spielerwechsel gar nicht erst vorgesehen. Kein Wunder, dass man zu dritt oder zu viert ausschließlich online loslegen darf.

Formbare Helden

So oder so, sind die Turtles jedoch stets im Quartett unterwegs. Freie Plätze werden einfach von der KI übernommen. Selbst Einzelspieler bekommen Rückendeckung und können jederzeit zwischen den vier gepanzerten Ninjas und ihren individuellen Waffen wechseln. Nach abgeschlossenen Story-Kapiteln lassen sich Leonardos Katanas, Donatellos Bo-Stab, Michelangelos Nunchakus oder Raphaels Dolche sogar aufrüsten, während man für geplättete Gegner Erfahrung erhält, die sich wiederum in neue Fertigkeiten investieren lässt.

Waffen und Fertigkeiten der vier Ninja Turtles lassen sich stufenweise ausbauen.
Waffen und Fertigkeiten der vier Ninja Turtles lassen sich stufenweise ausbauen.
Diese Rollenspielelemente motivieren zwar, können aber nicht über den auf Dauer wenig abwechslungsreichen Spielverlauf hinwegtrösten. Man betritt einen Raum, bekommt es mit einem Haufen Klongegnern zu tun, die einen auch im nächsten, übernächsten und überübernächsten Raum erwarten. Zwar kann man seine Widersacher hin und wieder auch lautlos meucheln oder mit Teamangriffen malträtieren, die meiste Zeit ist jedoch immer gleiches Schnetzeln, Ausweichen und Kontern angesagt. Selbst die wenigen Bosskämpfe sind mehrheitlich öde.

Zugegeben, im Team kann man darüber eine Weile lang hinwegsehen und sich herrlich abreagieren. Ausgerechnet der Herausforderungsmodus mit seinen aufeinander folgenden Feindwellen lässt sich jedoch nur allein bestreiten, während die isometrischen Retro-Einsätze im Arcade-Modus selbst in der Gruppe so monoton und langweilig sind, dass man fast dabei einschläft. Auch die in schmucklosen Standbildern erzählte Handlung ist eher zum Gähnen. Das gelegentliche Hacken von Tür- oder Fahrstuhlterminals via Verdrahtungsminispiel ist trotz vertrauten Konzepts hingegen ganz unterhaltsam, auch wenn bei Teameinsätzen alle bis auf einen Spieler zum Däumchen drehen verurteilt sind...

Fazit

Out of the Shadows ist eigentlich ein ganz passables Lizenzgekloppe für Fans der Pizza liebenden Zeichentrick-Schildkröten: Man kann sich mit bis zu drei Gleichgesinnten durch die Straßen New York Citys prügeln, an seinen Waffen und Fertigkeiten feilen sowie nach versteckten Extras und natürlich lebensrettenden italienischen Teigfladen Ausschau halten. Sogar nostalgische Arcade-Ausflüge à la Turtles in Time sind mit von der Partie. Die technische Umsetzung ist allerdings ungemein holprig, die Übersicht teils katastrophal. Auch die Inszenierung in starren Comic-Bildchen ist eher mau, der Spielverlauf trotz Team-Aktionen und Hacking-Intermezzi auf Dauer zu abwechslungsarm. Wer gern kooperativ kämpft und sammelt ohne auf Leo, Mickey, Raph und Don fixiert zu sein, findet gerade auf Xbox LIve Arcade genug bessere Alternativen.

Pro

passable Koop-Action
unterhaltsame Upgrade-Hatz

Kontra

holprige Technik
öder Spielverlauf
maue Inszenierung
mangelnde Übersicht

Wertung

360

Unausgereifter Prügelmarathon für genügsame TMNT-Fans.

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