Test: Magna Carta 2 (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Magna Carta 2
Entwickler:
Release:
15.10.2009
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ab 50,52€
Spielinfo Bilder Videos
Erinnert sich noch jemand an Magna Carta auf der PS2? Trotz weltweiter Veröffentlichung war dem koreanischen Rollenspiel nur mäßiger Erfolg beschieden. Softmax hat sich dennoch nicht unterkriegen lassen und einen Nachfolger auf die Beine gestellt, der mittlerweile auch seinen Weg nach Europa gefunden hat. Ein Grund zum Jubeln?

Unfreiwillige Vergangenheitsbewältigung

Magna Carta 2 beginnt ganz gemütlich auf einem idyllischen Eiland, wo Protagonist Juto sorglos in den Tag hinein lebt und ein paar Aufgaben für die Dorfbewohner erledigt.

Das Video präsentiert das gelungene Echtzeit-Kampfsystem und erklärt einige Feinheiten.
Seinen richtigen Namen und wie er überhaupt hierher kam, weiß er nicht, da ihn eine Amnesie sämtlicher Erinnerungen beraubt hat. Die Insulaner sehen ihn aber inzwischen als einen von ihnen an und kümmern sich nicht weiter um seine verlorene Vergangenheit oder den um sie herum tobenden Bürgerkrieg.

Doch eines Tages erfasst der Krieg auch die kleine Insel und Juto muss mit ansehen wie Melissa, die für ihn wie eine Schwester war, der eindringenden Nordarmee zum Opfer fällt. Zusammen mit der entthronten Prinzessin Rezephillda, die auf der Insel Nachforschungen für die von Adeligen geführte Südarmee angestellt hatte, bleibt nur noch die Flucht. Von Rachegedanken geplagt schließt sich Juto der Einheit der Prinzessin an, um eines Tages Vergeltung an Melissas Peiniger üben zu können. Doch bis dahin ist es ein weiter, steiniger Weg und seine ungewisse Vergangenheit eine Last, die immer schwerer und bedrohlicher wird.

Die erzählerischen Zutaten von Magna Carta 2 sind sicher nicht die originellsten, die Inszenierung der Geschichte hätte deutlich packender gestaltet, die Figuren wesentlich markanter serviert werden können. Trotzdem wird eine gewisse Spannung erzeugt. Warum versucht Juto in seinen Träumen die Prinzessin zu ermorden? Was ist der Grund für sein inneres Widerstreben eine Waffe in die Hand zu nehmen? Und warum verliert er in bestimmten Situationen nahezu jegliche Kontrolle über sich? Diese Fragen setzen in der sonst eher belanglos vor sich hin plätschernden Handlung um Rache, Macht und Verrat angenehme Akzente und Überraschungen.

Eine Frage der Kondition

Gefallen hat mir auch das wie eine Mischung aus Final Fantasy XII und Star Ocean anmutende Kampfsystem: Es gibt keine Zufallsbegegnungen, alle Widersacher ziehen sichtbar durch die Spielwelt. Es gibt keine künstlichen Arenen, gekämpft wird direkt an Ort und Stelle.
Die Auseinandersetzungen laufen direkt an Ort und Stelle in Echtzeit ab - künstliche Arenenbegrenzungen gibt es nur bei Bosskämpfen. Ansonsten kann man Gegner jederzeit umgehen oder notfalls die Flucht ergreifen.
Man kann Gegner umgehen, weglocken, zusammenrotten, von hinten überraschen und im Ernstfall das Weite suchen. Die Auseinandersetzungen laufen in Echtzeit ab, wobei man immer nur den aktuellen Anführer direkt kontrolliert, während die restlichen Teammitglieder eigenständig agieren. Ein Anführerwechsel ist aber jederzeit möglich und auch sinnvoll, um Angriffsketten zu initiieren, die verbrauchte Ausdauer wiederbringen können.

Bei Magna Carta 2 zehrt jede Aktion an der Kondition des Ausführenden, was den Kämpfen eine taktische Note verleiht, da ausgepowerte Mitstreiter vorübergehend inaktiv werden. Um dies zu vermeiden, muss man seine Kräfte einteilen oder besagte Kettenangriffe ausführen, welche die Ausdauer der Beteiligten komplett wiederherstellt, wenn alles richtig gemacht wurde. Allerdings ist damit natürlich auch ein gewisses Risiko verbunden, denn schlägt ein entsprechender Kettenangriff fehl, stehen plötzlich zwei Mitstreiter wehr- und regungslos da. Hat man das Timing aber erst mal raus, klappt die Rückgewinnung der Ausdauer meist reibungslos. Lediglich besonders schnelle Gegner oder feindliche Flächenangriffe bringen einen gelegentlich ins Straucheln.        
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Kommentare

Bahamut185 schrieb am
Shizoo hat geschrieben:Also wäre Magna Carta II so als Zeitvertreib zu empfehlen ich überleg grad zwischen Magna und Tekken 6 :D
MagnaCarta 2 hat ein nicht so großen umfang (im vergleich zu anderen rollenspielen) wie ich finde dennoch ist es jeden cent wert. weil es viel Athmosphäre hat, weil die story und Action stimmt und weil mir die Charaktere sympatisch sind. ich hab es noch nicht bereut das game gekauft zuhaben
Bahamut185 schrieb am
Pennywise hat geschrieben:
Deathbringer Reaper hat geschrieben:Guter Test.Ich versteh nur nicht, warum die Entwickler der JRPG´s derzeit so oft die Unreal Engine benutzen.Damit hat sich bisher wirklich noch keiner einen Gefallen getan.......
Weil es weitaus einfacher ist als selbst etwas zu Entwickeln.
Eigentlich auch ein Schritt der The Last Remnant erbarmungslos das Genick brach.
was sollen die den machen wenn das Budget nicht so hoch war. man kann nicht mehr ausgeben als man hat :wink:
Shizoo schrieb am
Also wäre Magna Carta II so als Zeitvertreib zu empfehlen ich überleg grad zwischen Magna und Tekken 6 :D
claudiaca schrieb am
ZOCKST?R hat geschrieben:Hey, kann mir jemand sagen, ob heuer noch ein potentieller Japan-Rollenspielhit für XBOX360 oder PS3 erscheint??? Brauch nen Zeitvertreib für meinen Weihnachtsurlaub...zur Not wirds eben doch Magna Carta 2 :-D
Wenn du JRPGs magst, wirst du mit Magna Carta schon nichts falsch machen.
ZOCKST∆R schrieb am
Hey, kann mir jemand sagen, ob heuer noch ein potentieller Japan-Rollenspielhit für XBOX360 oder PS3 erscheint??? Brauch nen Zeitvertreib für meinen Weihnachtsurlaub...zur Not wirds eben doch Magna Carta 2 :-D
schrieb am