Zwischen all den Schwertschwingereien gibt es kaum interessante Abwechslung im völlig linearen Abenteuer: Jack/Will/Elizabeth kann alles, was durchschnittliche Actionhelden heutzutage eben so können - laufen, springen, hangeln, sprinten, balancieren, Hebel bedienen, Kisten verschieben, klettern. Mithilfe eures Schwertes könnt ihr an engen Stellen umständlich von
Wand zu Wand springen bzw. weite Abgründe überwinden, außerdem warten Extrawaffen auf ihren Einsatz, von der Pistole über die Kokosnuss bis zu kleinen, aber durchschlagskräftigen Granaten. Stehen explosive Fässer herum, könnt ihr sie in
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Das Figurendesign ist das Highlight des Spiels - auch wenn die Animationen gelegentlich etwas übertrieben sind. |
Richtung eurer Feinde kullern und im richtigen Moment darauf feuern. Resultat: Schnell einige Probleme weniger plus Extra-Piratenpunkte für kreatives Töten - leider gibt es diese Möglichkeit zu selten. Immerhin folgen die Protagonisten einem ungeschriebenen Action-Adventure-Gesetz, indem sie ausgewiesene Nichtschwimmer sind: Nicht mal in den kniehohen Gewässern rund um den Hafen von Port Royal darf ungefährdet geplantscht werden.
Play up, me hearties!
Eines muss man dem Spiel lassen: Die Grafik kleckert nicht! Die Figuren sehen ihren Film-Pendants verblüffend ähnlich, und sind sehr gut animiert - auch wenn es die Designer mit dem Torkeln von Jack vielleicht etwas zu gut gemeint haben. Auch die Levels, speziell die, in denen Tageslicht strahlt, sehen sehr gut aus - bis auf den Einstiegsabschnitt, der ausnehmend hässlich geraten ist; eine Beleidigung der Augen, die aber spätestens auf der Flying Dutchman oder Port Royal vergessen ist. Interessanterweise fließt im ganzen Spiel der schlitzigen Thematik zum Trotz kein Tropfen Blut, darüber hinaus ist die Kamera problematisch - sie lässt sich zwar manuell und flott nachkorrigieren, aber gerade in geschlossenen Räumen zoomt sie immer wieder derart nahe an den Protagonisten, dass auch Drehen nichts mehr hilft. Unschön auch, dass Gegner und Zivilisten aus dem Nichts im Bild materialisieren, auch die an sich sehr gelungenen Zwischensequenzen haben Makel: Offensichtlich wurden sie abgefilmt und mäßig recodiert, jedenfalls erscheinen
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Die meisten Levels sind toll in Szene gesetzt, und vermitteln gutes karibisches Flair. |
sie gerade auf HD-Geräten sehr krümelig. Spielt ihr auf Deutsch (sechs Sprachen sind wählbar), bekommt ihr an dieser Stelle auch des Öfteren Bild-Ton-Synchronisationsschwierigkeiten, die man eigentlich nur in alten Kung-Fu-Schinken vermutet. Schade außerdem, dass es in keiner Version Originalsprecher zu hören gibt - macht aber nix, die Ersatzstimmen sind nicht übel, und wie erwähnt gibt es nicht viel Story, die zu sprechen wäre. Dafür donnert der prächtige Soundtrack umso besser.
Das ziemlich leichte Einzelspielerabenteuer ist etwas nach sieben Stunden vorbei, danach wartet nur noch die Hatz nach vergessenen Achievements bzw. der zweigeteilte Mehrspielermodus: In Variante eins bekämpft ihr euch mit einem Freund im Stile der Bossfights - nicht umwerfend, aber aufgrund der Unberechenbarkeit immerhin interessanter als gegen die KI. Spielmodus zwei wirft euch kooperativ auf einem horizontal geteilten Bildschirm in ausgewählte Levels, in denen ihr entweder für einen Gesamthighscore oder jeder für sich kämpft.