Hexic 218.08.2007, Jens Bischoff
Hexic 2

Im Test:

Mit Hexic HD (4P-Test: 90%) verbrachte ich zum Launch der 360 mehr Zeit als mit jedem anderen Spiel. Die simple, aber geniale Sechseck-Dreherei des Tetris-Erfinders bot quasi alles, was ein klasse Puzzlespiel ausmacht. Lediglich einen Mehrspielermodus suchte man vergebens. Diesen Misstand wollen die Entwickler mit Hexic 2 nun ausbügeln. Doch gibt es auch sonst genug Erweiterungen, die eine Neuanschaffung rechtfertigen?

Alles wie gehabt

Am eigentlichen Spielprinzip von Hexic hat sich kaum etwas geändert. Nach wie vor geht es ähnlich wie in Bejeweled & Co darum, mindestens drei gleichfarbige Spielsteine durch Drehbewegungen zu vereinen, damit sich diese in Wohlgefallen auflösen.

Neue Steine, altes Spiel: Trotz Smaragden und Rubinen bleibt der Spielablauf derselbe.
  Auch die Blütenformation, bei der man sechs gleiche Steine in einer Art Kreis anordnen muss, um einen speziellen Blütenstein zu erhalten, der weitreichendere Drehbewegungen ermöglicht, kennt man bereits aus dem Vorgänger.

Neu ist lediglich die Möglichkeit, nun auch Geraden aus mindestens fünf gleichen Steinen zu formieren. Dadurch erhält man einen Smaragd, mit dem man die Plätze zweier angrenzender Steine vertauschen kann. Es gibt sogar noch einen weiteren neuen Stein, den Rubin, den man wie früher die schwarze Perle durch eine Kreisformation von Blütensteinen erhält. Schwarze Perlen gibt es zwar auch in Hexic 2, allerdings sind diese weit schwerer zu erzeugen, da man dafür nun eine Kreisformation aus Rubinen, mit denen man zwei angrenzende Steinpärchen vertauschen kann, benötigt.

Das mag kompliziert klingen, ist jedoch schnell verinnerlicht, aber extrem schwer zu realisieren. Wenn man bedenkt, dass man für das Meistern des bereits aus Hexic HD bekannten Marathon-Modus mindestens drei zusammenhängende schwarze Perlen benötigt, kann einem schon ganz anders werden. Vor allem, da diese Biester durch die Zwischenstufe der Rubine nun nochmals deutlich schwerer zu erzeugen sind. Dafür lassen sich Spezialsteine neuerdings sprengen, um fest gefahrene Situationen aufzubrechen. Den Überlebens- und Timer-Modus, in denen man mit Stein- und Zeitlimit spielt, gab es hingegen ebenfalls schon im Vorgänger.

Interaktive Duelle

Der einzig neue Spielmodus ist der so genannte Kampf-Modus, bei dem man sich endlich mit einem weiteren Mitspieler direkt messen kann und das sowohl off- als auch online.

Der Mehrspielermodus ist die einzig echte Neuerung im sonst gnadenlos recycelten Spielangebot.
  Wer will, kann auch gegen einen KI-Rivalen antreten, der sich auf drei Schwierigkeitsstufen regulieren lässt. Menschliche Duelle sind aber natürlich weit amüsanter, auch wenn man die Gelegenheit, die Live Vision-Kamera einzubinden oder andere Spielmodi multiplayer-tauglich zu machen, verschlafen hat. Voice-Chat und Ranglisten-Duelle mit Spielern aus aller Welt sind hingegen kein Problem.

Der Kampfmodus bietet im Gegensatz zu den recycelten Einzelspielermodi sogar ein völlig neues Spielerlebnis, da man nicht einfach simultan um den Highscore spielt, sondern seinem Gegenüber direkt ins Handwerk pfuschen kann. Dazu stehen vier verschiedene Power-Ups bereit, die man aufladen und in dreierlei Stärke einsetzen kann. Gelbe Power-Ups setzen gegnerische Steine fest, grüne verkleinern das Spielfeld des Kontrahenten, blaue entfernen unliebsame Steine und rote entsenden eine Zeitbombe in die gegnerische Puzzlehälfte, die durch geschicktes Drehen aber auch wieder zurückgeworfen werden kann.  

Fazit

Für Neueinsteiger ist Hexic 2 zweifelsohne ein genialer Puzzler mit gelungenem Mehrspielermodus, der in keiner Knobelsammlung fehlen sollte. Besitzer des Vorgängers werden sich jedoch fragen, warum man für gerade mal einen neuen Spielmodus und ein paar fragwürdige Detailänderungen 800 Microsoft-Punkte berappen soll. Denn eigentlich hätte man Hexic 2 auch als kostengünstiges Update zu Hexic HD anbieten können. Die neuen Steine und Formationen hätte man sich sogar sparen können, da sie das Spiel nicht wirklich besser machen. Klar, das Grundprinzip ist nach wie vor topp, der neue Mehrspielermodus eine klasse Sache, aber im Hinblick auf den Vorgänger wird einfach zu wenig Neues geboten. Die Einzelspielermodi sind exakt dieselben und nicht einmal die Live Vision-Kamera wird unterstützt. Stattdessen darf man nun aus sieben farblich verschiedenen Spielsteinsätzen wählen... Unterm Strich ist Hexic 2 daher nicht viel mehr als ein überteuerter Multiplayer-Patch - wenn auch ein nach wie vor sehr unterhaltsamer. Für einen erneuten Award hätte man jedenfalls wesentlich mehr Einfallsreichtum beweisen müssen.

Pro

zeitloser Puzzlespaß
einfache Handhabung
kurzweiliger Mehrspielermodus

Kontra

nur ein neuer Spielmodus

Wertung

360

Spaßiger, aber überteuerter Multiplayer-Patch als neues Spiel getarnt.

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