Vorschau: Prince of Persia (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



Prince of Persia
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
04.12.2008
kein Termin
15.12.2009
15.08.2009
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Spielinfo Bilder Videos
Weniger nobles Gehabe, dafür mehr freche Sprüche; weniger Massenkämpfe, dafür mehr Akrobatik. Dazu ein neuer Comiclook sowie eine mysteriöse Frau als starke Partnerin. Was ist das für ein Prince of Persia? Schon die ersten Bilder haben mit ihrem ungewöhnlichen Grafikstil für Neugier gesorgt. Ubisoft wagt hier nicht weniger als den größten Eingriff in die orientalische Action-Adventure-Reihe seit der erfolgreichen Premiere von The Sands of Time anno 2003. Bisher beruhten unsere Eindrücke nur auf Präsentationen. Jetzt konnten wir zum ersten Mal die 360-Fassung spielen.

Zarathustra lässt grüßen

Woher kommt eigentlich der religiöse Gegensatz von Gut und Böse? 

Exklusiv: Der Trailer zur Tokyo Game Show.
Wer hat den Teufel erfunden? In der Haut des Persischen Prinzen seid ihr ab November der Wurzel allen Übels auf der Spur. Ubisoft entführt euch in die halb historischen, halb mythologischen Gefilde iranischer Herkunft. Und dort wurden schon lange vor dem Christentum die Vorstellungen geboren, welche die Bibel später übernahm: Licht gegen Finsternis, Seelenheil, Erlösung, Hölle, Engel, Dämonen und natürlich das Bossmonster der Religionsgeschichte - der  Teufel. Wenn eine Religion das Urheberrecht auf diese Gestalt hat, dann ist es der Zarathustrismus. Nur hieß er bei den alten Persern Ahriman, der böse und dunkle Gott. Und wer ist sein Gegenspieler? Orimazd, der gute und helle Gott.

Was hat der Prinz damit zu tun? Er muss als Held des Lichts keinen Geringeren als diesen Ahriman aufhalten, denn der wurde versehentlich aus dem Baum des Lebens befreit und verseucht seitdem alles mit seiner Finsternis, die sich wie in Okami auf das fruchtbare Land legt und alles in Ödnis verwandelt.  Ähnlich wie in Ico gibt es wabernde schwarze Flecken mit dämonischen Kreaturen, die über Wände kriechen und denen ihr ausweichen müsst, wenn sie euch nicht packen sollen. Die neue Mischung aus realistischen Hintergründen und gezeichneten Charakteren sorgt für angenehme Reize sowie eine künstlerisch markante Präsentation, die gerade aufgrund ihrer Kontraste ein frisches, wenn auch nicht unbedingt neues Spielgefühl aufkeimen lässt: Wie in den Vorgängern geht es in einer Mischung aus Akrobatik und Kampf zur Sache.

Akrobatisch wie eh und je: Der persische Prinz klettert, hangelt, springt und schwingt vor zauberhafter Kulisse. Weitere Bilder gibt es hier!
Auch erzählerisch schwebt dieses Abenteuer in einer neuen Welt, wobei ihr den Weg der Story beeinflussen könnt - inwiefern das möglich sein wird, kann man nach den ersten drei Spielstunden allerdings noch nicht abschätzen; und Ubisoft hielt sich hinsichtlich der versprochenen Nicht-Linearität noch mit Antworten zurück. Falls sich die Offenheit auf das Leveldesign beziehen soll, dann können wir bereits nicken: Ja, es gibt ab und zu mehrere Wege zum Ziel. Mit den Vorgängern hat das Abenteuer trotz desselben Titels lediglich den Helden gemein. Der wirkt übrigens mit seinen großen Augen und dem lässigen, gar nicht aristokratischen Auftreten deutlich jugendlicher, flippiger und naiver als in den ernster anmutenden Vorgängern - ansonsten gibt es keine Verknüpfungen, keine Anspielungen auf vorherige Ereignisse. Man merkt dem Spiel an, dass die Entwickler alte Zöpfe abschneiden wollten.

Licht gegen Finsternis

Eine Frau mit göttlicher Macht: Die barfüßige Elika begleitet den Prinzen nicht nur, sie rettet ihn auch vor Abstürzen und hilft ihm im Kampf.
Stattdessen taucht gleich zu Beginn eine neue Gestalt auf: Elika. Als sich der Prinz auf der Suche nach seinem Esel durch einen Sandsturm kämpft, begegnet er der ebenso gut aussehenden wie mysteriösen Frau, die nicht nur von bewaffneten Schergen gejagt wird, sondern auch übernatürliche Kräfte zu haben scheint. Im Laufe des Abenteuers weicht die KI-gesteuerte Begleiterin, die euch ab und zu bei Kampfkombos unter die Arme greift oder nützliche Hinweise in Rätselsituationen gibt, nicht mehr von eurer Seite. Und das bringt einige Vorteile mit sich.

Stellt euch vor, ihr stürzt nach einem mutigen, aber schlecht getimten Sprung in einen Abgrund und plötzlich zieht euch eine blau schimmernde Hand nach oben, um dem virtuellen Tod ein Schnippchen zu schlagen - voilà, c'est Elika. Das ist zunächst ein glücklicher Eingriff in das Prinzenleben, denn es wäre ja sonst vorbei. Man müsste den letzten Spielstand laden oder sein Glück erneut von einem Speicherpunkt aus versuchen. Und genau diese lästige Prozedur wollten die Entwickler bewusst
Gleiten im Duett: Die mysteriöse Elika weicht dem Prinzen nicht von der Seite, gibt ab und zu Ratschläge und weist ihm den richtigen Weg.
vermeiden, da sie aus der "Steinzeit der Arcade-Automaten" stamme, in der man den Spielern mit der ewigen Wiederkehr des Neustarts noch das Geld aus der Tasche zog.

Dass man unnötigen Frust vermeiden sollte, ist ein Grundgesetz guten Spieldesigns. Die Frage ist jedoch, ob es Ubisoft in diesem Fall etwas zu gut mit dem Komfort meint, denn wenn man als Spieler gar keine Angst vor dem nächsten Abgrund verspürt, da man sowieso gerettet wird, wo bleibt dann die Spannung? Wie will man Nervenkitzel erzeugen, wenn man immer in der Hand einer Göttin landet? Immerhin darf man die selbst gesteckten Ziele Ubisofts nicht vergessen: Die Entwickler wollen nicht weniger als "die Rolle der Nebenfigur in Action-Adventures revolutionieren". Und davon ist man nach dem bisher Gespielten weit entfernt.                       
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Kommentare

Aläx schrieb am
Toll ... und die PC-Version kommt erst wieder am 11. Dezember...
diddi-o schrieb am
also ich werds mir 100% beosrgen!!zum glück is am 6.ten ja nikolaus^^
Aläx schrieb am
Bin sehr gespannt auf den Titel.
Habe die Trilogie mehrere Male durchgezockt und bin einfach begeistert. Warrior Within war für mich einfach richtig super! (und Kaileena erst! die im 3. irgendwie hässlicher geworden ist ... jaja, was so ne Schiffsfahrt ausmacht! ;) )
Der Comiclook hat mir zuerst nicht so gut gefallen, da ich einfach der Meinung war, dass es nicht zu Prince Of Persia passt. Doch da dies hier ja ganz anders werden soll, als die anderen PoP, muss man damit wohl zurecht kommen.
Ehrlich gesagt finde ich es ganz gut, dass Elika einen "rettet" und das man so keinen Ladebildschirm hat und beim letzten Speicherpunkt anfangen muss. Elika psotiert einen ja (wahrscheinlich) immer unmittelbar vor dem Absprung/Klippe/Gegner, wo man gestorben ist.
Da kommt das Gefühl rüber, als würde man das Spiel in einem durchspielen.
Das der Sand der Zeit fehlt ist völlig klar und für PoP-Süchtige wohl ein riesen Problem ;)
dante-vergil schrieb am
Also von der Optik her finde ich es Einwandfrei.
Mal was anderes
Kid Icarus schrieb am
Wegen der Optik würde ich mir mal keine Sorgen machen, die ist doch wirklich sehr gelungen. Die Entwickler haben sich dafür, denke ich mal, ungeheure Mühe gemacht - und es ist wirklich gut geworden.
Es ist halt ein anderes Prince of Persia als die bisherigen - finde ich sehr gut! :D
schrieb am

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