Vorschau: James Bond 007: Ein Quantum Trost (Shooter)

von Paul Kautz



Publisher: Activison
Release:
30.10.2008
29.10.2008
29.10.2008
15.03.2010
30.10.2008
kein Termin
29.10.2008
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Spielinfo Bilder Videos
Na schön, dann eben in den nächsten Abschnitt: Ein dunkler Hinterhof voller Rohre, Bretterstapel und einem LKW, dazwischen jede Menge Feinde. Jeder einzelne davon angeblich ein Individuum, denn die anwesenden Entwickler betonten das Credo »Bond doesn't fight idiots!« mehrmals. Die KI-Routinen sollen ganz neu und toll sein,
Die Levels sind realistisch, aber strikt linear aufgebaut.
die Gegner sich wie beim vergleichbaren Euphoria-System immer anders und überraschend verhalten. Ganz ehrlich? Hab nix davon gemerkt: Aus vollem Lauf sprinte ich in Deckung, die Kamera schaltet aus der Ego- in die Schulterperspektive, aus dem sicheren Hafen heraus verwandele ich einen Feind nach dem anderen in leblose Polygonhaufen. Ob's daran lag, dass nur der zweite von drei Schwierigkeitsgraden aktiviert war? Die Antwort auf diese Frage liefere ich im Test nach. Aber auch ohne spontanen Handstand lieferten die Gegner akzeptablen Widerstand: Je mehr Treffer Bond kassiert, desto mehr verengt die serientypische Iris das Sichtfeld, bis schließlich nur noch der letzte Checkpunkt Heilung bringt. Um das zu vermeiden, empfiehlt es sich, bei zu starken Verletzungen mal ein Ruhepäuschen in einer sicheren Ecke einzulegen - eine kurze Wartezeit später sind alle Blessuren verschwunden. Jedenfalls ballere ich mich über Hof und LKW zu einer Leiter, die zu einer Brüstung führt. Einen Sprung später sehe ich schon wieder Daniel Craig in die stahlblauen Augen und muss ihn an der Hauswand entlang zur anderen Seite führen, dabei ständig auf und ab schwenkenden Suchscheinwerfern ausweichend. Auf dem Dach angekommen warten scheinbar unendliche Gegnermassen sowie der erneute Hinweis, bitte nicht weiterzuspielen.

Ein Quantum Sprungkraft

Level drei. Wir befinden uns im ersten Drittel von Casino Royale, zusammen mit Vesper Lynd im Schnellzug nach Montenegro. Was der Film verschweigt: James Bond erledigt während der Fahrt etwa 60 Gegner. Ich renne über die Dächer des Zuges, brettere durch gläserne Dächer, springe auf eine parallel fahrende Eisenbahn und erledige von dort aus jede Menge Feinde auf dem ursprünglichen Zug, und springe schließlich in letzter Sekunde auf ein gerade abgetrenntes Abteil - puh, hoffentlich kriegt die Omega-Uhr keinen Kratzer ab! Während in der Außenaction hauptsächlich die Waffen zum Einsatz kamen (davon gibt es 26, die teilweise mit Extras wie Schalldämpfer oder Laservisier erweitert werden können), lasse ich innerhalb der Abteile vorzugsweise Fäuste und Ellbogen sprechen: Wie bei Kollege Bourne  muss ich nur nahe genug an einen Feind herankommen,
Ihr spielt stark erweiterte Szenen aus dem Film: Hier kämpft sich James Bond durch den Zug, der ihn und Vesper Lynd in Casino Royale eigentlich friedlich nach Montenegro brachte.
dann reicht ein Klick auf den rechten Stick, um einen »Takedown« zu zünden. Ich habe zwei Sekunden Zeit, die richtige (eingeblendete) Taste zu erwischen, dann liegt der Feind nach einer fiesen Animation zu meinen Füßen. Praktisch, außerdem ansehnlich aus der Außenperspektive präsentiert. Innerhalb dieses Levels kamen auch vermehrt Handys zu Zug: Diese blau leuchtenden Klingelfreunde liegen entweder lose herum oder werden von abgehakten Feinden fallengelassen. Sammelt ihr sie ein, wandert die SIM-Karte in euren Besitz, was nicht nur Text- und Sprachnachrichten mit evtl. hilfreichen Tipps, sondern auch diverse Geheimnisse offenbart. Die Spielerei mit dem Handy soll übrigens im Wesentlichen alles sein, was euch in Sachen Gadgets begegnet: Der neue Bond hat weniger mit Raketenrucksäcken und Laseruhren zu tun als seine Vorgänger.

Technisch bietet der neue James gute, aber nicht umwerfende Bilder: Realistisch aufgebaute Levels führen streng linear zum Ziel, die Figuren, allen voran der virtuelle Daniel Craig, sehen sehr gut aus, die Effekte passen zur Action. Die seht ihr die meiste Zeit aus der Ego-Perspektive, nur für spezielle Aktionen wird in die Außenansicht geschwenkt - ihr könnt nicht selbständig wechseln, das bestimmen die Entwickler. Das führt hin und wieder zu Ärgernissen: Gelegentlich könnt ihr durch Fenster oder über Geländer springen, allerdings nicht wie ihr lustig seid, sondern bloß an einer bestimmten Stelle, die dann auch mit einer entsprechenden Tasteneinblendung markiert ist. Das führte bei mir immer wieder mal dazu, dass ich wie ein hyperaktives Huhn im Red Bull-Delirium vor einem Fenster auf- und niederhüpfte, ohne die richtige Stelle zu erwischen. Machte aber nichts, denn der nächste Schulterklopfer war nicht fern.

     
 

AUSBLICK



So, der Veröffentlichungstermin vom neuen Bond steht fast ins Haus, mittlerweile können sich die Entwickler nicht mehr auf einem dicken Restentwicklungszeit-Polster ausruhen. Und wie sieht das neue Spiel nun aus? Solide. Die Präsentation geht absolut in Ordnung, Freund und Feind sehen ebenso gut wie die Umgebung realistisch aus. Spielerisch hingegen herrscht bewährter Standard: Streng lineares Leveldesign, gute Action mit leicht taktischem Einschlag, schöne Takedowns - es warten keine positiven Überraschungen, aber immerhin auch keine negativen. Da birgt der Mehrspielermodus schon deutlich mehr Verblüffungspotenzial: Zwar liefert Treyarch keine brandneuen Modi, die spontan aus den Latschen hauen, aber sowohl »Golden Gun« als auch »Territory Control« hinterließen einen sehr unterhaltsamen Eindruck - das hat der gute alte James dem sonst in vielerlei Hinsicht so ähnlichen Herrn Bourne voraus.

Ersteindruck: gut
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Kommentare

candy2253 schrieb am
ja würd auch gern mal wissen wo es die demo geben soll, im PSn find ihc nix....
gruß
schon gut sorry^^
Demon.P schrieb am
die demo hat mir auch gefallen. geil :D
johndoe775441 schrieb am
sehr kurze,aber vielversprechende demo.abgesehen davon,dass ich echt nen sch++s+ pc hab und die grafik deshalb garnicht rüberkam.kann mir aber gut vorstellen wie das auf konsole aussehen wird.
spielerisch sicher nix neues und die versprochenen 8-10 stunden spielzeit sind dann eh wieder nur 6,aber als grosser bond fan is das game natürlich pflicht.bleibt zu hoffe,dass es sowohl fahrabschnitte und poker-partien gibt,was aber höchstwahrschenilich eh nich der fall sein wird genauso wie ein offline-multiplayer (zb wie in nightfire)
aläääxx schrieb am
ich fand die demo geil...
grade der 3rd-person, first-person hybrid hat mir sehr gut gefallen, denn gabs noch schicke zeitlupeneffekte (wenn man auf explosive sachen schießt)
und minigames in form von quicktime reactions!
abwechslung pur!
leider war die demo viel zu kurz :(
msamiturk schrieb am
Ich habe bisher fast kein Spiel gut gefunden und gespielt, das vom gleich getitelten Film inspriert hergestellt wurde. Egal, ob hier das Spiel etwas früher als der Film kommt, habe ich das Demo zu spielen mit diesem Vorurteil angefangen. Es ist ein Spiel mit durchschnittlichem Leveldesign und ohne entzückende Story, nur ein Unterhaltungsstück zum Zeitvertreib, wobei man sich durch verschiedene Levels durchballert und nichts anderes macht als das.
Trotzdem ist es den Machern gelungen, auch wenn kein hervorragendes, so aber doch ein etwas über dem Durchschnitt liegendes Bondspiel hervorzubringen. Ist trotz allem ein mal zu spielen wert, finde ich.
schrieb am