E3-Vorschau: Fable: The Journey (Action-Adventure)

von Michael Krosta



Fable: The Journey (Action-Adventure) von Microsoft
Fable: The Journey
Entwickler:
Publisher: Microsoft
Release:
12.10.2012
Spielinfo Bilder Videos
Das Ziel, das sich Lionhead mit Fable - The Journey gesetzt hat, klingt so einfach, erweist sich in der Umsetzung aber oft als schwierig: Beim Kinect-Abenteuer soll der Spieler zu keinem Zeitpunkt den Controller vermissen, sondern voll in der Bewegungssteuerung aufgehen. Große Ambitionen und (wieder) nichts dahinter? Wir sind mit Pferd und Kutsche durch Albion gereist...

„Sitz!“

Video
Willkommen zurück in Albion!
Kinect macht es  erfahrenen Spielern nicht einfach, es zu mögen: Neben der fehlenden Präzision, unter der vor allem die Starttitel zu leiden hatten, scheiterten die Versuche, diese neue Art der Steuerung mit Produktionen wie Rise of Nightmares oder dem Shooter Blackwater schmackhaft zu machen. Warum? Zum einen, weil man immer das Gefühl hatte, dass sich der Controller besser eignen würde. Zum anderen, weil es mit der Zeit schichtweg zu anstrengend wird, auf diese Weise zu spielen. Was bei Minispiel-Sammlungen wie Kinect Sports prima funktioniert, erweist sich bei Titeln mit einer Spielzeit von mehreren Stunden als körperliche Tortur. Genau hier setzt Lionhead an: The Journey ist dank technischer Weiterentwicklungen im Bereich der Skelett-Erfassung einer der ersten Kinect-Titel, die von Anfang an auf ein bequemes Spielen im Sitzen ausgerichtet sind. Und das Beste: Es funktioniert!

Mit Black Beauty auf Erkundungstour

Nun gut, zumindest in den etwas zähen Reitabschnitten wäre es ohnehin nicht nötig, den kompletten Körper zu erfassen, denn hier hält man nur die virtuellen Zügel in der Hand und dirigiert das Ross mit gefühlvollen Armbewegungen über die mitunter schmalen Pfade. Peitsche ich die Zügel, geht es im Galopp voran - zumindest so lange, bis dem Vierbeiner die Puste ausgeht. Dem kann man entgegenwirken, indem man die Augen nach farbigen Orbs offen hält, die scheinbar einen starken Enerydrink enthalten. Einmal aufgesammelt, ist das Pferd auch vor der automatischen Regeneration auf einen Schlag wieder topfit. Vor allem in Fluchtsequenzen, in denen man z.B. aus einer einstürzenden Höhle entkommen muss, sind die „Energie-Orbs“ von großer Bedeutung.

Die Beziehung zwischen Protagonist Gabriel und seinem Pferd soll eines der zentralen Themen werden.
Die Beziehung zwischen Protagonist Gabriel und seinem Pferd soll eines der zentralen Themen werden.
Man erlebt das Geschehen aus der Ego-Perspektive - ein Novum in der Fable-Reihe. Laut Gary Carr, Creative Director des Projekts, funktioniert diese Ansicht am besten in Kombination mit Kinect. Wie bei einem klassischen Schienen-Shooter wird man hier überwiegend automatisch durch die Schauplätze dirigiert. Zwar kann man Tempo sowie Richtung beeinflussen und soll auch die Wahl zwischen verschiedenen Routen haben, doch die große Freiheit der Vorgänger gibt es hier nicht mehr. Trotzdem bietet The Journey laut Carr die bislang größte Spielwelt der Reihe - vor allem deshalb, weil man mit dem Gespann aus Pferd und Wagen viel weitere Strecken zurücklegen kann als früher. Dabei zeigt sich Albion von seiner schönsten Seite: Dank Unreal-Technologie sehen Kulissen und Figuren überraschend gut aus für einen reinen Kinect-Titel. Wenn Sonnenstrahlen leicht durch die Baumkronen scheinen oder man vom Gebirge aus in ein Tal blickt, entsteht eine tolle Atmosphäre. Obwohl durch den Wechsel zwischen langsamen Erkundungsausflügen mit vielen Dialogen aus dem Off und rasanten Fluchtsequenzen schöne Tempowechsel geboten werden, erscheinen mir die Reiteinlagen etwas zu langatmig - es fehlt noch dieses gewisse Extra, das mich immer wieder gerne die Zügel in die Hand nehmen lässt. Zumindest kann ich Lionhead aber schon mal in einem Punkt gratulieren: Den Controller habe ich in diesen Momenten nicht vermisst, denn ohne Kinect wären die Ausflüge mit Pferd und Wagen vermutlich noch dröger.

Kommentare

FreshG schrieb am
Zugegeben find ich es klasse das es noch Studios gibt die sich gedanken um die Spielbarkeit ihrer Spiele machen. Das ändert in meinem Fall aber nichts daran, dass ich gerne ein Fable wie im ersten Teil wieder haben würde. Teil 2 und 3 fand ich auch klasse aber der erste Teil ist schon ein kleines Meisterwerk für mich persönlich.
Jussylein schrieb am
Hoffentlich verkauft sich dieses Spiel nicht gut, damit endlich mal ein Fable kommt ohne den Kinderquatsch mit dem herumfuchteln.
Shevy-C schrieb am
Bei sowas stellt sich mir immer nur die Frage nach dem "Warum?". Nen Fable mit tiefgängigen RPG-Elementen bitte, den Rest einfach sein lassen.
nawarI schrieb am
mal abgesehen von meinem Groll gegen Fable,
selbst wenn sich das Spiel gut spielen wird und die Probleme mit großen Menschen behoben werden, wird dies eines der SPiele sein, die man pro Tag höchstens 30 min zocken sollte und möchte.
Hirn aus, Konsolen an. kein Tiefgang, kurz rumhampeln, schnell wieder ausmachen. Manchmal braucht man einfach so ein Spiel, aber Vollpreis ist mir das nicht wert.
Und selbst wenn dieses Fable das GotY werden würde (was nicht passieren wird), reicht mir ein einziges Spiel nicht aus mir Kinict anzuschaffen.
Nobilis 1984 schrieb am
Kinnect braucht doch keienr. Der Mist nervt mich eher.
schrieb am