gc-Vorschau: Life Is Strange (Adventure)

von Benjamin Schmädig



Life Is Strange (Adventure) von Square Enix
Ein emotionaler Krimi
Publisher: Square Enix
Release:
30.01.2015
30.01.2015
30.01.2015
30.01.2015
01.02.2022
01.02.2022
30.01.2015
Erhältlich: Digital (Steam)
Erhältlich: Digital (Steam)
Erhältlich: Digital (Steam)
Erhältlich: Digital (Steam)
Erhältlich: Digital (Steam)
Spielinfo Bilder Videos


Gone Home

Life is Strange – das Leben ist schon seltsam. Fünf Jahre, nachdem Max ihre Heimatstadt verlassen hat, kehrt sie in das kleine Arcadia Bay in Oregon zurück, wo ihre beste Freundin Chloe inzwischen zur verzogenen Rebellin wurde. Sie raucht Haschisch, "Fuck" hat sie gleich mehrmals auf eine große Fahne geschrieben und auf Max ist sie nicht gut zu sprechen, weil sie sich vor fünf Jahren allein gelassen fühlte. Die warme Nachmittagssonne lässt Staubkörnchen in der Luft glitzern, die Musik spielt ruhigen Indie-Folk. So inszeniert Dontnod ein episodisches Adventure in fünf Folgen, weitere Staffeln sind zumindest angedacht. Creative Director Jean-Maxime Moris macht keinen Hehl daraus, dass Life is Strange von The Walking Dead inspiriert wurde.

Sein Spiel soll sich ebenfalls um emotionale Entscheidungen drehen. Und es hat in den auf der gamescom vorgestellten Szenen ebenfalls ein verdammt gut geschriebenes Drehbuch mit glaubwürdigen menschlichen Charakteren. Im Gegensatz zu Telltales Serie sind die Szenen allerdings aufwändiger inszeniert, die Kamera ist beweglicher, näher an den Figuren dran und die Technologie weiter als die Comicumsetzung. Life is Strange steht längst auf meiner Liste der wichtigsten kommenden Spiele! Das liegt auch an der Art und Weise, wie Max ihre Umgebung erkundet, denn sie ist nicht auf wenige Aktionspunkte beschränkt. Sie kann sich lange frei umsehen, viele Gegenstände untersuchen oder in die Hand nehmen – und wirft sie in dem gezeigten Abschnitt gleich zweimal auf den Boden, weil sie zu weit oben lagen.

Zeitspiel

Ach ja: Max kann die Zeit zurückdrehen, immer und so oft sie will bis zum Anfang der aktuellen Szene. So könnte man aber verschiedene Dialogmöglichkeiten erforschen und den Ausgang einer Szene ändern. Meine Befürchtung: Das entschärft schwere Entscheidungen und es wird zum Kinderspiel, ein gewünschtes Ergebnis zu erhalten. Als Chloes
Max (links) und Chloe suchen in dem verschlafenen Arcadia Bay ein verschwundenes Mädchen.
Max (links) und Chloe suchen in dem verschlafenen Arcadia Bay ein verschwundenes Mädchen.
Stiefvater etwa ins Zimmer poltert und den Joint entdeckt, könnte Max die Schuld auf sich nehmen. Macht sie es nicht, ist Chloe anschließend stinksauer. Wieso sollte man also nicht zurückspulen und den Verlauf ändern? Weil jede Entscheidung langfristige Auswirkungen hat, die in den jeweiligen Augenblicken gar nicht abzusehen sind – sagen der Creative Director und Publisher Square Enix und erwähnen vielsagend den Schmetterlingseffekt. Ich hoffe, das stimmt.

Immerhin soll hinter der zunächst unscheinbaren Fassade ein großer Krimi stecken, in den mehrere Personen der unscheinbaren Kleinstadt verstrickt sind. Es beginnt damit, dass Chloes aktuelle beste Freundin plötzlich verschwunden ist und die Mädchen natürlich entscheiden sie zu suchen. Dass Max ihre Fähigkeit dabei auch zum Lösen von Rätseln nutzt, versteht sich von selbst. Als ein Gegenstand so hinter einen Schrank fällt, dass sie ihn nicht erreichen kann, dreht sie etwa die Uhr zurück, legt einen Umschlag unter den Schrank und zieht ihn später mitsamt des darauf gefallenen Objekts zu sich. Warum Max die besondere Fähigkeit besitzt, bleibt übrigens noch offen. Das Übernatürliche soll nicht im Mittelpunkt stehen. Ich bin jedenfalls unheimlich gespannt auf den Serienstart dieses warmherzigen, bodenständigen Adventures und die interessante Fähigkeit seiner Protagonistin!

Einschätzung: sehr gut
 


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Kommentare

Veldrin schrieb am
Sunderland hat geschrieben:Einschätzung von Sehr gut, wenn man noch keinerlei Gameplay Szenen gesehen hat ist schon sehr gewagt. Um nicht zu sagen Fahrlässig wenn man sich nur auf Entwickler BlaBla verlässt.
Sind wir ein bisschen versnobbt heute?
Sevulon schrieb am
Ich weiß nicht so genau. Das Spiel erinnert in erster Linie mal an ein Metawitz über Computerspiele ansich. "Speichere vor der Auswahl. Wähle Option A. Gefällt dir nicht was dann passiert, lade und wähle Option B." - nur jetzt als Spieleinhalt, ohne Schnellspeichern/Schnellladen. In anderen Situationen funktioniert es natürlich auch "richtig", weil man durch Zeitmanipulation Rätseln lösen muss, finde es hier allerdings auch seltsam, dass am 'beim ersten Mal' wieder im Klassenzimmer sitzt, später aber an Ort und Stelle bleibt und Gegenstände hat, die man eigentlich noch gar nicht haben dürfte. Das ist innerhalb des eigenen Universums unlogisch und bricht die eigenen aufgestellten Regeln. Unschön.
Teilweise wirken mir auch die Charakter zu klischeehaft. Die herabschauende Bonzenclique, die sich bei Wasser über ihr Cashmere Outfit echauffiert? "do you know how much this outfit costs?!". Eine rebellierende, Gras-rauchende Stieftochter eines ehemaliger Soldat mit Bürstenschnitt, der seine Aggressionen nicht unter Kontrolle halten kann? C'mon! Und generell habe ich das Gefühl wir sehen hier die Origin-Story eines Marvel X-Men. Wenn sich das Mädel im weiteren Verlauf ein Superheldenkostüm näht, bin ich jedenfalls raus.
Stalkingwolf schrieb am
Was mich gestört hat ist die Charakter Animation der Leute. Gesichtsausdruck und Animation passt überhaupt nicht zu dem was gesagt wird. Dazu ist es nicht Lippensynchron und das nicht einmal in der Originalsprache.
Ich weiß nicht ob in den Episoden 2-5 freiere Entscheidungen gibt ob man die Zeitrückspulfunktion benutzen kann/soll. Aber in EP1 war es viel zu offensichtlich und man kam sich nicht so vor als würde man frei entscheiden sondern das Spiel sagt einem "So nun benutzen und die andere Auswahloption benutzen".
Ali_Wang schrieb am
Meine kurze Rezension:
Allgemein:
DAUER: eigentlich maximal 2 Stunden.
OFFLINEMODUS: Ja
GRÖßE: 1,8 GB (glaub ich)
STEUERUNG: hat mich persönlich recht gut gefallen, sie ist sicherlich ausbaubar, aber wird den Anforderungen des Spieles gerecht.
Wünschenswert wäre auch die Möglichkeit an Objekten wie Steinen geschickter vorbeizusteuern
(Ich hoffe ihr verstehtwas ich meine.)
GRAFIK:
[Mit NVIDIA Geforge 840 M muss ich die Grafikeinstellungen ziemlich unten halten um einen beschwerdefreien Ablauf zu gewähren.]
Ausbaubar: Man kann z.B. durch Menschen durchlaufen die man eigentlich angerempelt hätte. (Ich denke nicht das, dass an den Grafikeinstellungen liegt.)
BUGS: Ton läuft manchmal nach Beendigung ein Weilchen weiter (Mehr ist mir erstmal nicht aufgefallen)
INHALT:
Gegenüber anderen Spielen hat man, wie versprochen eine größere Entscheidungsfreiheit.
(Die Entscheidungen sehen anfangs relativ leicht aus, im nachhinein wird aber klar das die Tragweite größer ist als angenommen)
Die Story ist relativ gut ausgebaut , trotzdem merkt man das man das die Möglichkeiten an einigen Stellen doch begrenzt sind.
FAZIT:
Die erste Episode ist eigentlich gut gelungen.
Die Idee hinter dem Spiel ist genial und musste mal aufgegriffen werden, da die Bindung an die Story in einigen Spielen nach einer längeren Zeit wirklich einschläfernd ist.
Die Grafik und die Dauer der ersten Episode werden einen anspruchsvollen Gamer wahrscheinlich nicht überzeugen.
Die Steuerung ist passabel.
Der von mir bemerkte Bug ist nicht wirklich störend.
Der Inhalt überzeugt, ist nicht langatmig und könnte Vorlage für ein Drehbuch sein.
LeKwas schrieb am
Bedameister hat geschrieben:Sieht recht vielversprechend aus (hier übrigens Gameplay https://www.youtube.com/watch?v=YzdwnRICzao)
Sieht gescheit aus. Dieses mal können sie sich wohl auch auf das fokussieren, was sie schon bei Remember Me machen wollten, nämlich das Erzählen einer guten Geschichte.
schrieb am