Vorschau: Lost Odyssey (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Publisher: Microsoft
Release:
29.02.2008
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ab 42,90€
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Klassisch, aber motivierend

Auch das Fertigkeitensystem ist im Grunde äußerst klassisch: Sterbliche Charaktere erhalten neue Fähigkeiten einfach durch Level-Ups oder das Anlegen bestimmter Ausrüstungsgegenstände. Kaim und Co. sind da flexibler und schauen sich bevorzugte Zauber und Fähigkeiten einfach von ihren sterblichen Weggefährten ab, indem sie sich im Kampf auf diese konzentrieren.
Bei Sequenzeinspielungen verwenden die Entwickler häufig Splitscreen-Techniken.
Dasselbe gilt für gegenstandsgebundene Fertigkeiten. Ihr müsst euch einfach nur ein paar Kämpfe lang auf das Objekt eurer Begierde konzentrieren, um es anschließend, auch ohne den Gegenstand ausgerüstet zu haben, einsetzen zu können.

Auch aus selbst geschmiedeten Ringen lassen sich nützliche Skills extrahieren. Dazu müsst ihr allerdings erst im Besitz aller jeweils benötigten Bauteile sein. Klar, dass es sich daher lohnt, jede Ecke der Spielwelt nach versteckten Items zu durchkämmen. Forschergeist ist aber auch gefragt, um Kaims Vergangenheit zu ergründen, da nur bestimmte Orte und Ereignisse vergessene Erinnerungen wieder zum Vorschein bringen. Das etwas an Final Fantasy XII erinnernde Leveldesign macht es euch die meiste Zeit jedoch sehr leicht. Weitläufige Areale sind eher selten, selbst in Städten bewegt ihr euch meist durch schlauchförmige Abschnitte mit nur wenigen Verzweigungen, während eine zoombare Kartenfunktion für Übersicht sorgt.

Verlasst ihr ein Areal, könnt ihr auf der Weltkarte direkt zum nächsten Ort springen. Später kommen aber auch diverse Fortbewegungsmittel wie U-Boote oder Flugzeuge zum Einsatz. Teils könnt ihr durch Interaktionen mit der Spielumgebung sogar neue Wege schaffen oder verborgene Kleinodien zum Vorschein bringen. Manchmal ziehen auch Stürme auf, die euer Vorankommen erschweren. Die Grafik ist generell sehr ansehnlich, im Gegensatz zu den Charakteren lassen die Kulissen aber manchmal etwas an Details vermissen, obwohl gerade der Auftakt eindrucksvoll zeigt wie lebendig die sonst eher starren Umgebungen präsentiert werden könnten - von den imposanten Sequenz-Einspielungen ganz zu schweigen.

Willkommene Herausforderung

Auf akustischer Seite trumpft Lost Odyssey mit abwechslungsreichen Kompositionen von Altmeister Nobuo Uematsu und charismatischen Sprechern auf,
Das Leveldesing ist sehr linear, selbst in Städten bewegt ihr euch auf schmalen Pfaden.
die sich auch in der deutschen Fassung nicht zu verstecken brauchen. Trotzdem habt ihr jederzeit die Möglichkeit, die Tonspur zu wechseln, während die eingeblendeten Untertitel von der gewählten Systemsprache abzuhängen scheinen. Insgesamt dürft ihr aus fünf Sprachversionen wählen, darunter natürlich auch englisch und japanisch.

Im Gegensatz zu Blue Dragon , aus dem man sogar einige Gegner übernommen hat, ist Lost Odyssey übrigens nicht nur erzählerisch deutlich anspruchsvoller, auch der Schwierigkeitsgrad ist teils nicht ohne. Gerade bei Bosskämpfen solltet ihr schon ganz genau auf elementare Zugehörigkeiten sowie sich ankündigende Attacken achten. Auch die Formation eurer Truppe und das Wissen über die unterschiedlich langen Vorbereitungszeiten von Zaubern können über Sieg oder Niederlage entscheiden. Alte Hasen wie mich freut das natürlich, ungeübtere Spieler haben sich aber schon in Paris an frühen Gegnern vergeblich die Zähne ausgebissen...
     
 

AUSBLICK



Was ich bisher von Lost Odyssey zu sehen bekam, hat mich trotz ungemein konservativer Spielmechanismen wie der rundenbasierten Zufallskämpfe positiv beeindruckt. Der Protagonist hebt sich angenehm von typischen RPG-Klischees ab, die erwachsen-düstere Story zieht einen von Anfang an in ihren Bann und die Präsentation ist zum Teil wirklich bombastisch. Auch der eher fordernde Schwierigkeitsgrad und beachtliche Umfang - allein für die Hauptstory des vier DVDs belegenden Epos' solltet ihr zwischen 40 und 50 Stunden Spielzeit einrechnen - haben mich begeistert. Sogar die deutsche Lokalisierung hinterließ bereits einen hervorragenden Eindruck. Wenn Lost Odyssey seine Stärken über die gesamte Spielzeit konsequent ausspielt, steht Ende Februar trotz reichlich angestaubter Spielelemente ein unglaublich spannendes Rollenspielerlebnis ins Haus! Weitere Infos gibt es im Interview.

Ersteindruck: Sehr gut!
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Kommentare

Arkune schrieb am
Die ersten Tests aus Übersee zeigen ein recht durchwachsenes Bild. Während GameTrailers es sehr gut findet und IGN auch noch überzeugt ist beißt das Spiel bei GameSpy und GamesRadar hingegen auf Granit.
Etwas witzig ist das GameTrailers ziemlich exakt GameSpy widerspricht z.B. sagt GT das die Gesichtsanimationen toll gelungen sind und die Charaktere toll aussehen, GameSpy hingegen berichtet das keinerlei Emotionen transportiert werden können und das die Figuren wie Fakes aussehen.
Ein anderes Beispiel ist das Kampfsystem: GameTrailers lobt die taktischen Möglichkeiten während GameSpy es als zu simpel gestrickt betrachtet.
Da könnte man wirklich fast jeden Punkt vergleichen. GT wird GS fast immer widersprechen, ist wirklich amüsant einen Vergleich zu ziehen.
Übrigens im GT-Review sieht man das Optionsmenü, es sind wirklich 5 Sprachen vorhanden.
Ich bin ziemlich sicher, dass es mir gefallen wird.
johndoe300991 schrieb am
Hotohori hat geschrieben:Jaja, nicht bis Ende Februar warten können und das Spiel unbedingt importieren müssen, nur um zu den ersten zu gehören, die über das Spiel rummeckern können... diese Mentalität von Spielern, die meinen sie hätten ja einen soooo großen Anspruch was Spiele angeht und sie könnten ja alles selbst viel besser machen, kotzt mich echt an. Manchen sollte man echt ihr Ego aus dem Sack treten. :P
Würde mich ja mal interessieren wer sich jetzt angesprochen fühlt und heulend zu seiner Mami läuft. ;)
So, ich warte für meinen Teil bis Ende des Monats, ignoriere alle möchtegern Kritiker und genieße das Spiel. Ganz so wie ich es schon bei Blue Dragon getan habe.
Was willst du uns mit diesem Beitrag eigentlich sagen? Dass man schön brav geduldig sein soll? Und dass man nur dann ein Recht hat, ein Spiel zu kritisieren, wenn man auf die PAL-Version gewartet hat? Sorry, aber hinter diese Logik blicke ich nicht.
Im übrigen - wenn man Englisch kann und keine Lust hat, noch zu warten - warum nicht zugreifen?
Im übrigen ist es ganz normal, dass man umso enttäuschter von einem Spiel ist, das die Erwartungen nicht erfüllt, wenn man sich im Vorfeld unglaublich darauf gefreut hat. Sind die Erwartungen schon hoch gesteckt, dann kann man leicht enttäuscht werden. Erwartet man nichts, kann man leicht positiv überrascht werden.
Kuttentroll schrieb am
Wenn ich ein JRPG Spielen will, erwarte ich auch Rundenbasierte Kämpfe.
Wenn es wie etwas Actionreicher ausfällt habe ich auch kein Problem je nach Spiel. Aber alles andere: nein danke. Da Spiele ich lieber Westliche RPGs. (Action JRPGs sind für mich schlimmer als westlicher Kloppmist ala WoW und co.)
elCypress schrieb am
Hotohori hat geschrieben: So, ich warte für meinen Teil bis Ende des Monats, ignoriere alle möchtegern Kritiker und genieße das Spiel. Ganz so wie ich es schon bei Blue Dragon getan habe.
Oha, wenn das mal kein schlechtes Omen ist ;P
unknown_18 schrieb am
Jaja, nicht bis Ende Februar warten können und das Spiel unbedingt importieren müssen, nur um zu den ersten zu gehören, die über das Spiel rummeckern können... diese Mentalität von Spielern, die meinen sie hätten ja einen soooo großen Anspruch was Spiele angeht und sie könnten ja alles selbst viel besser machen, kotzt mich echt an. Manchen sollte man echt ihr Ego aus dem Sack treten. :P
Würde mich ja mal interessieren wer sich jetzt angesprochen fühlt und heulend zu seiner Mami läuft. ;)
So, ich warte für meinen Teil bis Ende des Monats, ignoriere alle möchtegern Kritiker und genieße das Spiel. Ganz so wie ich es schon bei Blue Dragon getan habe.
schrieb am