Sonic the Hedgehog05.09.2006, Paul Kautz
Sonic the Hedgehog

Vorschau:

Sonic ist in aller Munde: Das mittlerweile 15 Jahre alte Sega-Maskottchen rast in unterschiedlicher Form auf alle großen und kleinen Konsolen – mal 2D, mal 3D, immer mit Höchstgeschwindigkeit. Auf der Games Convention hatten wir, umgeben von Kaffeeduft und flauschigen Presskits, Gelegenheit, den blauen Blitz der nächsten Generation ausführlich anzuspielen.

Guter alter Sonic

Nanu - was bedeutet der Titel? Eine Rückkehr zu den soniclichen Wurzeln? Kleine possierliche Tierchen befreien, die der Übelwutz Dr. Robotnik in fiese Roboterchen verwandelt hat? Demselben am Weltenende ordentlich was auf die rotnasige Mütze kloppen? Handgepixelte 2D-Levels? Naja, okay - spätestens hier sollte

Sonic, wie er leibt und flitzt: Das Spieldesign orientiert sich sowohl an den frühen Jump-n-Runs als auch den Action-Adventures. (PS3)
das Backtotheroots-Gefühl einen Schulterklaps von der Realität bekommen, schließlich flitzt der neue Sonic über Xbox 360 und PS3 - das gute alte Oldschool-Gefühl gibt's in Kürze mit dem Sonic-Remake auf GBA.

Also was ist dann der neue alte Sonic? Nun, im Großen und Ganzen eine Weiterführung der Sonic Adventure-Saga: Ihr rennt nicht nur durch die gigantischen Levels und macht gigantisch weite Sprünge, sammelt kiloweise goldene Ringe, wuchtet über Sprungschanzen und hetzt durch Loopings sowie Korkenzieher-Plattformen. Dieses Mal geht auf Basis eurer Spin-Attacke noch mehr zu Bruch als gehabt: der Havok 3-Physikengine sei Dank zerlegt ihr Kisten, Zäune, Fenster und dergleichen in viele kleine Einzelteile, die physikalisch glaubwürdig in Richtung Comicboden segeln. Und auch das Adventure kommt nicht zu kurz, könnt ihr doch mit vielen Personen reden und Aufträge für sie erfüllen - allerdings soll die Action klar im Vordergrund stehen. Und wer Sonic Adventure kennt, der weiß auch um die nächste Besonderheit: Die Kameraführung war noch sehr bescheiden, die Ansicht war zur Präsentation selten optimal und ließ sich nur langsam nachkorrigieren.

Die glitzernde Igelwelt

Neben Sonic und dem mittlerweile unvermeidlichen Shadow, beide jeweils mit unterschiedlichen spielerischen Eigenschaften und Ausrüstungsgegenständen, tummelt sich auch ein Neuling in Rennkader: Bartträger Silver, der nicht nur ein weiß glänzendes Äußeres vorweisen und kurzzeitig schweben, sondern auch wie ein Jedi Objekte manipulieren kann - er hebt Kisten mit Geisteskraft hoch und

Silver ist der Neuzugang im Sonic-Kader - und verfügt über bemerkenswerte Kräfte. (360)
schleudert sie auf seine Gegner, ebenso kann er die Flugbahn von Raketen ablenken! Die Roboter-Tierchen von damals sind Geschichte, jetzt geht es richtig großen und fantastisch animierten Blechträgern an selbiges. Teilweise bekommt ihr es mit nahezu unzählbaren Feindesmassen zu tun, die fast an Zerg-Horden aus StarCraft erinnern - gut, dass ihr wirbelnd von Widersacher zu Widersacher springen und Chaos verbreiten könnt. Außerdem dürft ihr noch mit diversen Fahrzeugen durch die Massen brettern, diese Levels waren auf der GC aber nicht spielbar.

Technisch gibt es am Next-Gen-Sonic nix zu rütteln: Die Xbox 360-Fassung lief flott, die hochauflösenden Bilder platzten vor Blur- und Schimmer-Effekten, das Wasser glitzert, die Renderfilme sind schön anzusehen - und nach wie vor erwarten euch viele geskriptete Rennsequenzen innerhalb der Levels, die euch z.B. vor dem altbekannten Orka-Wal flüchten lassen.    

Ausblick

Ich war noch nie ein großer Freund der Adventure-Abteilung von Sonic: Zu viel Gelaber, zu wenig Übersicht, zu nervende Kameraführung, zu viele Automatismen, zu mäßige Kulisse. Zumindest letztere ist vorbei: Die paar spielbaren Levels auf der GC waren grafisch der Hammer, Effekte noch und nöcher, kleine und große Details, coole Animationen etc.pp – sehr schnell, sehr bunt, sehr chaotisch, sehr sonic. Spielerisch jedoch konnte diese frühe Version keine Begeisterungsstürme entfachen, denn all die alten Ärgernisse fanden ihren Weg in die nächste Konsolengeneration, allen voran die Schleicher-Kamera. Die Entwickler haben bis zum Release im November noch mehr als genug Zeit, aus den alten Fehlern zu lernen – hoffentlich tun sie’s auch. Immerhin war der Auftritt des guten alten Orka-Wals beeindruckend wie immer.

Ersteindruck: befriedigend

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