Vorschau: Too Human (Rollenspiel)

von Michael Krosta



Too Human
Entwickler:
Publisher: Microsoft
Release:
29.08.2008
Spielinfo Bilder Videos
Auf Microsofts Showcase-Event in San Francisco wurde auch der Action-Rollenspiel-Mix Too Human präsentiert, der momentan bei den Kanadiern und Eternal Darkness-Machern Silicon Knights entsteht. Leider konnten wir nur knapp 15 Minuten selbst die Waffen schwingen – und das auch nur im Koop-Modus in einem eingeschränkten Areal. Zu wenig also für eine umfangreichere Vorschau. Den ersten Eindruck der futuristischen Massenschlachten wollen wir euch trotzdem nicht vorenthalten...

Cineastisches Erlebnis?

Technisch wirkt der Titel bisher noch nicht ganz ausgereift: Zwar jongliert die Engine viele Feinde gleichzeitig und die Kulisse überzeugt mit einer ansprechenden, wenn auch meist in kühlen Graufarben gehaltenen Architektur, doch ist die Framerate dem großen Gegneraufkommen im aktuellen Entwicklungsstadium noch nicht immer gewachsen und geht noch manchmal in die Knie. Größter Kritikpunkt ist jedoch ähnlich wie in den früheren Devil May Cry-Spielen die Kamera, die ihr nicht manuell (nach)justieren dürft. Silicon Knights will den Spielern ein cineastisches Erlebnis bieten und gibt deshalb die automatische Kameraführung nicht aus der Hand. Das wäre an sich kein Problem, wenn sie das Geschehen auch jederzeit passend einfangen würde. Tut sie aber nicht und so greift man unbewusst immer wieder zum rechten Analogstick, um für eine bessere Übersicht zu sorgen. Bringt natürlich nichts, denn im Gegensatz zu anderen Kombo-Button-Mashern wie etwa God of War führt ihr eure Schlagkombinationen hier nicht mit den Action-Knöpfen, sondern eben mit dem rechten Analogstick aus, was am Anfang noch sehr gewöhnungsbedürftig erscheint. Während andere Spieler vermehrt auf einen Vier-Spieler-Koop setzen,
Gemeinsam seid ihr stark? Im Koop-Modus wird die Gegneranzahl noch erhöht, um euch ordentlich ins Schwitzen zu bringen.
beschränkt sich Silicon Knights auf ein Duo, weil die Levelstrukturen nach eigenen Aussagen eher für maximal zwei Spieler ausgelegt wurden. Bisher spricht Microsoft lediglich von einem Koop-Modus über Xbox Live - ob ihr auch offline im Splitscreen oder über System Link losziehen dürft, steht deshalb noch in den Sternen, erscheint aber eher unwahrscheinlich.

Orientierungsprobleme

Allerdings bringt das gemeinsame Vorgehen noch ein Problem mit sich: Ihr seht nie, wo sich der andere Spieler befindet, wenn er nicht gerade in eurem Blickfeld rumhüpft. Im Kampf mag das noch egal sein - hier geht für mich oft eh zu viel im Effekt-Overkill und dem Metzeln durch Gegnerhorden unter. Problematisch wird es erst, wenn ihr vor einem Portal steht, das ihr nur zusammen mit eurem Partner durchschreiten könnt. Leider verrät euch kein Marker, wo sich der andere Spieler befindet. Umgekehrt hat auch euer Mitstreiter keine Ahnung, vor welchem Portal ihr gerade steht. Auf dem Bildschirm erscheint lediglich der Hinweis "Warten auf anderen Spieler". Toll. Gerade in größeren Arealen, in denen man sich aus den Augen verliert, kann das nervig werden... Doch was bringen euch überhaupt diese Portale? Das System funktioniert ähnlich wie in Soul Reaver: Nehmen wir an, ihr steht vor einer riesigen Tür, die sich einfach nicht öffnen lassen will. Geht ihr durch das Portal, gelangt ihr in eine Parallelwelt, die mit bunten Farben gleich viel freundlicher aussieht als die düsteren Zukunftskulissen. Auch hier findet ihr eine Tür, die sich mit einem Hebel öffnen lässt und tadaaa: Auch in der Parallelwelt steht euch die Pforte offen. Zwar blieb nicht viel Zeit zum Rumexperimentieren, doch machte das RPG-System mit seinen vielen Fähigkeiten und Spezialisierungen schon einen guten Eindruck. So dürft ihr mit entsprechender Erfahrung auch einen Spinnen-Roboter zur Seite holen, der euch in den Kämpfen tatkräftig unterstützt. Auch ein Geschwindigkeits-Boost für eure Attacken lässt sich später aktivieren. Klar, dass es gerade im Koop sehr nützlich ist, die Stärken beider Charakterklassen bestmöglich zu kombinieren. 

     
 

AUSBLICK



Schade, dass die Zeit so begrenzt war, denn so bleibt nur die vage Vermutung, dass in Too Human vielleicht mehr steckt, als man auf den ersten, kurzen Blick erkennen konnte. Vor allem die unterschiedlichen Fähigkeiten, die man sich mit einer geschickten Verteilung der Skill-Punkte erarbeiten kann, klingen sehr viel versprechend. Die Action wirkte mir mit den Massenschlachten und dem damit einhergehenden Effektgewitter auf dem Bildschirm allerdings etwas zu überladen. Ärgerlich ist zudem, dass ihr im Koop keinen Indikator bekommt, wo sich euer Mitspieler gerade befindet. Grafisch macht Too Human mit seinen großen Hallen und teils pompösen Kulissen bereits einen guten Eindruck, auch wenn noch technischer Feinschliff für eine konstante Framerate nötig scheint. Doch bis zum Release Ende August hat Silicon Knights ja noch Zeit, den Titel zu optimieren. Das gilt hoffentlich auch für die vollautomatische Kamera, die das Geschehen nicht immer optimal einfängt. Potenzial lässt sich auf jeden Fall erkennen, deshalb schrammt der Ersteindruck ganz knapp am befriedigend vorbei.
Ersteindruck: gut

Kommentare

Bright-Warrior schrieb am
Ein wenig enttäuscht bin ich nach dieser Vorschau auch vom Spiel, aber es waren ja (wie bereits gesagt) nur 15 min. Aber das, was ich bisher gesehen habe (leider nicht viel) lässt mich an diesen Titel trotzdem große Hoffnungen knüpfen. Versaut es nicht, Silicon Knights!
johndoe730744 schrieb am
ich erwarte von too human nur das beste vom besten
sind silicon knights....da darf man das auch
Xris schrieb am
Wohl doch auf GoW warten muß, das dauert noch so lange. Bis jetzt habe ich in dieser Konsolengeneration noch kein Spiel in dem Genre gespielt was mich vom Hocker gerissen hätte. Auch DMC4 war für mich eher entäuschend. Überhaupt kaufe ich kaum noch Spiele, entweder erwarte ich zu viel oder die Spiele verlieren tatsächlich an Anspruch.
van Leuween schrieb am
Ich halte silicon knights für perfektionisten . Von daher gehe ich aus dass sie diese ( im endeffekt ) lappalien in der finalen version noch beseitigt haben .
schrieb am