Vorschau: Too Human (Rollenspiel)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Microsoft
Release:
29.08.2008
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ab 26,86€
Spielinfo Bilder Videos
Höhenangst?

Denn Baldur beherrscht nicht nur den Nahkampf; manche Feinde hält er besser mit gezieltem Pistolen- oder Gewehrfeuer auf Abstand. Genau wie Dante kann er kleine Bösewichter auch im Kugelhagel in der Luft halten. Das funktioniert bei großen Trollen natürlich nicht; deren Laufgeschwindigkeit leidet dafür, wenn ihr deren Beine trefft. Ihren überdimensionierten Hammer setzt ihr hingegen mit einigen
Ob auf dem Boden oder in der Luft: Odins Sohn teilt in jeder Lage aus.
Treffern auf den Arm außer Gefecht. Falls ihr den Troll nicht weiter zermürben wollt, könntet ihr ihm jetzt mit Druck auf die A-Taste auf den Kopf springen. Dort müsst ihr noch mithilfe des linken Analogsticks die Balance finden -  schon könnt ihr dem Robo-Monster zum Abschluss Baldurs Schwert in den Kopf rammen. Solche Szenen im eigentlichen Spiel entschädigen für die nüchterne Erzählweise der Filmszenen. Nur gegen die passive, dem Geschehen nicht immer schnell genug folgende Kamera, hätte Silicon Knights ein Rezept finden können.

Action-Rollenspieler werden zudem mit etlichen Waffen, Rüstungen und Runen, die sie besiegten Gegnern stehlen, sehr gut bedient. In den erwähnten Geheimräumen finden sie zusätzliche Gegenstände, falls sie die dort anstehenden kurzen Arenakämpfe überstehen. Habt ihr euch einmal in das unübersichtliche Menü hineingedacht, fertigt ihr mithilfe von Anleitungen eure Ausrüstung auch selbst oder fügt Runen ein, damit Waffen und Rüstung dem Helden besondere Eigenschaften (schnelleres Zuschlagen, stärkere Abwehrkraft usw.) verleihen.

Garantie auf Entwicklungsschäden

Der Ausbau von Baldurs eigentlichen Fähigkeiten hält sich auf den ersten Blick dagegen stark in Grenzen, denn ihr könnt lediglich eine Hand voll Fertigkeiten erweitern. Schade auch, dass ihr keinen Einfluss auf das Aussehen eures Alter Ego habt; lediglich die gewählte Charakterklasse (Fernkämpfer, Berserker usw.) sorgt für äußerliche Unterschiede. 
Nachdem wir lange mit verschiedenen Helden unterwegs waren, steht eine Frage groß im Raum: Kann Silicon Knights die interessanten Ansätze zu einem packenden Epos verknüpfen?
Im Gegenzug dürft ihr allerdings Baldurs Fortschritt in Sachen erlernte Fähigkeiten jederzeit zurücksetzen, um euch für einen anderen der drei möglichen Entwicklungswege zu entscheiden. Jede Charakterklasse verfügt dabei über einen dreigeteilten Baum, wobei ihr nur jeweils einen seiner Äste entwickeln dürft. Anders als in ähnlichen Abenteuern lernt Baldur übrigens keine neuen Fertigkeiten, sondern stärkt die bereits vorhanden - je nach Ast aber auf unterschiedliche Art und Weise. Die erwähnte Spinne kann die Gegner in ihrer Nähe z.B. entweder in die Luft werfen oder ihnen starken Schaden zufügen.

Nicht zuletzt steht sehr früh auch die Entscheidung an, ob Baldur seine menschlichen Fähigkeiten fördern will oder lieber auf kybernetische Implantate setzt. Für die von mir gewählte Champion-Klasse hieß das: Verbessern der Kombo-Attacken oder Stärken einzelner Angriffe. Diese Wahl ist im Gegensatz zu den spezifischen Fertigkeiten unumkehrbar - ob und inwiefern sie sich auf den Verlauf der Handlung oder meine Spielweise auswirkt, muss sich allerdings erst zeigen. Nach den ersten Stunden hatte meine Entscheidung jedenfalls kaum spürbare Auswirkungen. 

 

AUSBLICK



Ich war gespannt: Auf welche Art würden die Macher von Eternal Darkness und Metal Gear Solid: Twin Snakes die nordische Mythologie mit einem Science-Fiction-Szenario kreuzen? Schlägt Too Human tatsächlich eine Brücke zwischen reinrassiger Action und den meist nüchtern präsentierten, aber inhaltlich starken Action-Rollenspielen? Vielleicht wird es auf lange Sicht diese Brücke schlagen - nach sechs Spielstunden liegt da immerhin ein solider Steg. Denn auch wenn die Choreografie mitunter an das erklärte Vorbild Devil May Cry erinnert, wirken einige Bewegungen sehr ungelenk. Und auch, wenn Baldur einer von fünf Charakterklassen angehört, sind seine Entwicklungsmöglichkeiten sehr beschränkt und werden äußerlich kaum sichtbar. Dafür kommt mir Too Human entgegen, weil ich Baldurs erlernte Fähigkeiten jederzeit zurücksetzen darf, um eine andere Entwicklung einzuschlagen. Und so merkwürdig die Steuerung zu Beginn auch anmutet, so flott geht das Wechselspiel zwischen Fern- und Nahkampf sowie Angriffen in der Luft später von der Hand - Finisher runden die martialische Action schön brachial ab. Der Einstieg hat mich fürs Erste zufrieden gestellt; jetzt muss Too Human beweisen, dass auch die Geschichte um einen Krieg der SciFi-Götter das anfänglich geweckte Interesse stillen und dass Silicon Knights den knackigen Gefechten noch ein, zwei weitere frische Aspekte abgewinnen kann.

Ersteindruck: gut
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Kommentare

SheyMo schrieb am
Habs letzte Woche durchgespielt. Alles in allem eher mittelmässige Kost bei ner durchschnittlichen Spielzeit von ca 10-11 Stunden. Nach abschliessen des Spiels kann man dann nochmal von vorn anfangen, behält jedoch sein Inventar und die Charakterstufe. Was letztendlich auch gut is, da man gegen Ende auch noch Rüstungsteile findet die Stufe 40 vorraussetzen. Im Durchschnitt ist man gegen Spielende ohne Nutzung von speziellen Runen meist erst bei Stufe 25-26 angelangt.
Werd mich glaub nochmal mit den anderen Charakterklassen befassen da ich bis dato nur mit dem Beserker gespielt hab.
Bleibt nur zu hoffen das der zweite Teil besser wird.
Für diesen geh ich mal von ner Wertung zwischen 75 - 78 % aus.
GamePrince schrieb am
Ich hab jetzt auch mal die Demo nachgeholt.
Das einzige, was mich gestört hat, war die Steurung - an die man sich aber gewöhnt.
Die Grafik war ordentlich, das Szenario bzw. die Szenarien haben mir gefallen, die Kämpfe waren auch ordentlich.
Meiner Ansicht nach ist Too Human ein cooler Shooter.
Das Prügeln ist jetzt nicht so super, aber als Shooter hat mir das Spiel gefallen.
Die Demo war insgesamt betrachtet nicht super, aber ich muss ehrlich sagen, dass es mir in keiner Minute langweilig war.
Ich werd abwarten, wie es mit der Story aussieht und dann entscheiden, wieviel Geld mir das Spiel wert ist. :)
Mironator schrieb am
Also, ich habe auch eher gemischt Gefühle bei dem Spiel. Die Demo hat mich jetzt nicht so überzeugt. Erstmal hat mich die Kamera aufgeregt. Das KS ist ungewohnt, aber da kann man sich drauf einlassen. Und wer weiß, vielleicht sind in der Vollversion dann auch wirklich mehr Variationen möglich.
Ich werde dem Spiel auf jeden Fall die Chance geben, sei es auch nur wegen dem Setup. Und das soll was heißen. Von Hellgate London zum Beispiel wusste ich schon von der Demo her, dass das Spiel extrem floppen wird.
GamePrince schrieb am
elCypress hat geschrieben:da bin ich ja mal auf ein paar weitere Reviews gespannt...
:)
Look at that!!!
elCypress schrieb am
da bin ich ja mal auf ein paar weitere Reviews gespannt...
:)
schrieb am