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Zwar gibt es auch "Alle gegen Alle", aber die "Light vs. Dark"-Spielvariante ist der deutlich interessantere Multiplayermodus. Bis zu sechs Spieler dürfen in zwei Teams gegeneinander antreten.
Ebenso interessant ist das Item-System. Es gibt jede Menge dieser zum Teil automatisch aktivierten, zum Teil selbst auszulösenden Extras: Selbstheilung, Gegnerfallen, Geschossreflexionen, Gegnerverwirrung, ein hübsches Feuerwerk oder eine sprengreiche Bombe. Die schaltet man nach und nach frei, kann aber natürlich nicht alles auf einmal mit sich herumschleppen. Der Grund dafür ist die clevere Art und Weise, wie die Items fürs Spiel ausgewählt werden: Jedes Objekt hat eine geometrische Form, die sachte an Tetris erinnert. Um ein Item mitzunehmen, platziert man diese Form auf einem 6x6 Felder umfassenden Gitter. Man kann die Objekte frei platzierten, aber darf nur so viele mitnehmen, wie auf das Gitter passen. Kluge Auswahl und noch klügere Platzierung sind hier das A und O. Die Anwendung der Items ist leider nicht so durchdacht. Entweder scrollt man durch eine Liste auf dem Touchpad und wählt das Objekt dort aus (mitten im Kampf sehr unpraktisch) oder erledigt das Gleiche über das Digipad (was Umgreifen erfordert).
Kämpfende Labertaschen
Zwar hat KIU spielerisch nichts mehr mit seinen älteren Geschwistern zu tun, aber in anderer Hinsicht bleibt man den Vorbildern treu: Das von griechischer Mythologie inspirierte Szenario ist ebenso unverändert wie ein Teil der Gegnerschar. Da gibt es Riesennasenmonster, zischelnde Riesenschlangen, Eiscrememonster, sehr an Metroids erinnernde Fliegfeinde - sowie natürlich den berüchtigten Auberginen-Zauberer,
Die Bosskämpfe sind nicht sonderlich anspruchsvoll, aber ansehnlich inszeniert. Und, wie auch der Rest des Spiels, voller kleiner Insider-Witze.
der Pit in eine wandelnde Eierfrucht verwandelt. Das war früher ein echtes Problem, das den Besuch einer hilfreichen Klinik nach sich zog, mittlerweile muss man nur kurz abwarten, um zurückverwandelt werden. Aber Obacht, der Auberginen-Freak hat mittlerweile Freunde...
Auch die Bosse werden Kenner der Originale vertraut vorkommen: Da ist Twinbellows, eine feurige Variante von Cerberus. Hewdraw, eine im schönsten britischen Akzent plappernde Mehrkopf-Riesenschlange. Die fliegende Apparition Pandora, die mittlerweile zu einem entspannten Leben voller Yoga und Makrobiotik gefunden hat. Sowie natürlich Medusa höchstpersönlich, die sehr viel Freude daran hat, sich über Pit lustig zu machen. Die Kämpfe gegen diese Monster sind nicht besonders herausfordernd, folgen sie doch zum größten Teil dem "Draufhauen, bis es vorbei ist"-Prinzip - das nur dadurch interessant wird, dass die Obermotze keine Lebensenergieleiste haben.Taucht ein Boss oder eine Kreatur auf, die man aus einem früheren Spiel kennt, wird auf dem unteren Bildschirm deren früheres Pixel-Ich eingeblendet. Generell ist das Abenteuer voller Insiderwitze und selbstironischer Anspielungen: Medusa entschuldigt sich dafür, dass sie 25 Jahre lang abwesend war, es gibt immer wieder Touchscreen-Ausflüge in die Pixel-Vergangenheit – und geht man drauf, gibt es das bekannte NES-Jingle zu hören und blockhafte Continue-Bilder zu sehen.
Du kämpfst nie allein
In der Kampagne wird viel, verdammt viel gelabert. Nur auf Englisch, allerdings wahlweise mit deutschen Untertiteln. Die Sprüche sind zum Teil kindisch, zum Teil peinlich, zum Teil sehr witzig - aber es sind sehr viele. Zu viele, für meinen Geschmack.
Trotz aller Ärgernisse: Willkommen zurück, Pit! Schön, dass du wieder da bist.
Pit und Palutena tauschen die ganze Zeit irgendwas aus, selbst mitten in Gefechte oder beim rasanten Zischen über feindesverseuchte Ländereien wird weiter geschnackt. Das ist zum einen recht ablenkend, zum anderen auch schade, weil man sich schwer auf beides konzentrieren kann und dadurch z.B. viel von dem witzigen Palaver zwischen Palutena und Pandora verpasst.
Dieses Problem stellt sich im Mehrspielermodus nicht - denn hier geht es ausschließlich um die Gefechte. Zwei Spielvarianten stehen zur Wahl; Free-For-All und "Light vs. Dark". Jeweils sechs Spieler dürfen gegeneinander antreten, Letztere Variante ist für Teamspieler. Hier treten helle gegen dunkle Kräfte gegeneinander an; sind alle Spieler eines Teams in die Knie gezwungen, wird einer davon zum Joker in Form eines hellen oder dunklen Pit, der deutlich besser austeilen und einstecken kann. Ist auch dieser bezwungen, wird der Sieger gekürt - und der Unterlegene erhält eine freundschaftlich ausgestreckte Hand. Ein interessanter Kniff ist dabei die Waffenwahl: Man darf seine hochwertigen Instrumente aus der Kampagne übernehmen. Allerdings gilt je besser die Waffe, die man führt, desto größer der Punktverlust fürs Team, wenn man draufgeht. Das Ganze funktioniert sowohl lokal (jeder Spieler braucht ein Modul) als auch online, wobei die Verbindungsqualität bestechend ist. In einem Spiel gegen fünf Japaner ist mir kein Zuckeln aufgefallen. Lücken im Kader dürfen mit KI-Kämpfern gefüllt werden.