Im Test:
Eine Dimension weniger
Ein mysteriöses Schattenwesen hat Sonic und seine Freunde in ein schneeweißes Zeitloch befördert. Dort kämpft man sich nach und nach durch bekannte und neu aufgelegte Levels der Sonic-Historie: Es geht über grüne Wiesen, am Strand entlang, durch Industrieparks voller Metallkonstruktionen und sogar in den blinkenden Flipper-Level aus Sonic 2. Erneut ist man abwechselnd mit dem modernen Sonic und seinem Gegenstück aus der Vergangenheit unterwegs. Letzterer kugelt seine Widersacher ganz klassisch über den Haufen, lernt im Laufe des Spiels aber auch den Luft-Dash hinzu. Der moderne Igel vertraut wieder voll auf seine zielsuchenden Attacken, mit denen er sich von Gegner zu Gegner und von einer Sprungfeder zur nächsten katapultuiert.
Trotz der traditionell zweidimensionalen Ausrichtung passen die bunten Kulissen prima zum 3D-Efffekt. Die idyllisch gestalteten Hintergründe scrollen in mehreren Ebenen über den Bildschirm - und zwar so butterweich, dass das Spiel trotz der hohen Geschwindigkeit augenfreundlich bleibt. Trotzdem sollte man nicht blinzeln, denn das kann bei der hohen Geschwindigkeit übel enden. Sonic rennt zwar bei weitem nicht so flott wie in den übrigen Fassungen, doch die geringere Übersicht sorgt oft für Orientierungs-Probleme: Eine Zehntelsekunde nicht aufgepasst, und schon hat man den Absprung über die tödliche Schlucht verpasst und segelt in den sicheren Tod. Vor allem die neuen bzw. umgestalteten Levels aus der Seriengeschichte leiden unter der fehlenden Übersicht. Wenn der Wal aus Sonic Adventure den Holzsteg zertrümmert oder man sich in luftiger Höhe von einer Plattform zur nächsten vorantastet, wird es knifflig: Das größte Problem ist, dass man oft erst beim zweiten oder dritten Anlauf weiß, an welchen Stellen Vollgas oder Vorsicht angesagt ist.
Wo geht's lang?
Eines hat die 3DS-Fassung den anderen Umsetzungen voraus: Diesmal darf man nicht nur lokal, sondern auch in Online-Wettrennen gegen andere Spieler antreten. Ähnlich wie in Trackmania läuft man aber nie Gefahr, mit seinem Gegner zusammenzustoßen. Stattdessen sieht man an einer Zielmarkierung, an welcher Stelle des Levels er gerade unterwegs ist. Die Internet-Matches sind zwar recht simpel gestrickt und laufen nicht ganz so flüssig ab wie im Story-Modus, für ein paar Wettrennen zwischendurch sind sie aber bestens geeignet. Auf einer Profilkarte erfährt man mehr über sein Gegenüber: Neben seinem Erfahrungs-Level kann man dort auch seine liebsten Sonic-Spiele und ein paar andere Details eintragen. Die Visitenkarten werden auch per Street-Pass ausgetauscht. Außerdem wird bei jeder Begegnung auf der Straße eine neue Extra-Mission freigeschaltet. Ein weiterer Modus sind die Zeitattacken, deren Ergebnisse auf Wunsch in rudimentär gestalteten Online-Bestenlisten protokolliert werden.
Fazit
In den HD-Versionen hat mich Sonic Generations sofort gepackt, doch auf dem 3DS wollte der Funke nicht so recht überspringen. Entwickler Dimps aus Osaka hat es nicht geschafft, seine Level-Variationen so durchdacht zu gestalten wie das Sonic Team. Es fehlt einfach der typische Spielfluss. Obwohl die Geschwindigkeit deutlich herunter geschraubt wurde, sieht man oft erst zu spät, wann man wo mit wie viel Schwung hätte abspringen sollen – und landet ein ums andere Mal im Abgrund. Der DS-Ableger Sonic Colours hat bewiesen, dass es auch auf dem kleinen Bildschirm besser geht: Dort flutscht man deutlich flüssiger durch die sinnvoller konstruierten Levels. Nach einer mühsamen Lernphase macht Generations aber trotzdem noch Spaß: Wenn man erst einmal ein wenig Ortskenntnis erworben hat, kann man sich in Internet-Matches und jeder Menge Bonus-Missionen beweisen. Auch die Trips durch die Bonus-Röhren machen Laune. Wer etwas Geduld mitbringt, kann also durchaus Spaß mit der 3DS-Fassung haben – trotzdem ist das HD-Original um Welten besser gelungen.
Pro
Kontra
Wertung
3DS
Ungeschicktes Level-Design und Übersichtsprobleme bremsen Sonic in der 3DS-Version aus.
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