Im Test:
Zurück zu den Wurzeln
Die Ace Combat-Serie hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt: Reichten früher markige Worte wie »Feind: da. Du: hier. Waffen: viele. Gib's ihnen!« mussten es zuletzt aufwändig inszenierte Zwischensequenzen mit tanzenden Engeln, Helikopter-Missionen und zackiger Militär-Schneid sein. Von all dem verabschiedet sich Ace Combat: Assault Horizon Legacy (ab 34,99€ bei kaufen) (ACAHL), denn es kehrt mit großen Schritten zu den Arcade-Wurzeln zurück - und da speziell Ace Combat 2, was den Namens-Verweis umso mysteriöser macht. Denn mit Assault Horizon auf den Konsolen hat der 3DS-Shootout praktisch nichts zu tun.
Die Rückkehr zur Tradition bringt vertraute Bilder mit sich: Knapp gehaltene Wireframe-Briefings, High-G-Turns, stilisierte Debriefings, speicherbare Replays, massenhaft Raketen unter den Tragflächen, einfaches Flugmodell. Mit jeder gemeisterten Mission gibt es nicht nur einen neuen Rang, sondern auch neue Maschinen, Flugzeugteile, Waffen oder Lackierungen - von denen der größten Teil noch per Ingame-Währung freigekauft werden muss, bevor er benutzt werden darf. Die Welt, in der die Flugaction stattfindet, ähnelt der unseren zwar sehr, aber die verwendeten Szenarien sind fiktiv. Im Gegensatz zu den wie immer lizenzierten und detailreich modellierten Flugzeugen. Und die Handlung? Vergessen wir sie einfach, sie ist mit den Hauptmenü-Worten »Suppress the rebels as an Ace pilot of the USEA Allied Forces« schon ziemlich gut zusammengefasst.
Das einfache Fliegerleben
Da der 3DS wie auch die PSP mit nur einem Analognippel auskommen muss, wurde die ACAHL-Steuerung auf bekannte Weise vereinfacht: Höhen- und Seitensteuerung wurden vermischt, das Ganze funktioniert sehr einfach. Es gibt allerdings auch eine halbneue Funktion - das Action-Manöver. Die offensive Variante davon funktioniert folgendermaßen: Man verfolgt einen Gegner, bis sich eine Anzeige mindestens bis zur Hälfte füllt. Drückt man in diesem Moment die Y-Taste, schwingt sich die eigene Maschine zuverlässig hinter ihn, so dass ihn nur noch zwei Raketen von einer Karriere als Feinstaub trennen. Das klappt bei Standardgegnern hundertprozentig, lediglich feindliche Asse weichen immer wieder mal gekonnt aus. Das kann man in der defensiven Variante auch: Wird man beschossen, erscheint eine Richtungsanzeige, die man zusammen mit der Y-Taste drücken muss - und schon wirbelt man der siegessicher anzischenden Rakete von dannen. Das Ganze ist eine Mischung ähnlicher Systeme bei Ace Combat: Assault Horizon und Sky Crawlers: Innocent Aces. Halbneu halt. Und genau wie da macht es auch hier ein ohnehin schon nicht besonders anspruchsvolles Spiel nochmals leichter. Erst bei den »Herausforderungen« im Hauptmenü kommt etwas Würze ins Spiel, aber der Großteil dieser Missionen muss erst in der Kampagne freigespielt werden.
Die Rakete! Sie kommt genau auf mich zu!
Akustisch schleicht sich Bewährtes ins Ohr: Ein abwechslungsreicher Soundtrack, der mal elektronisch rumpelt und mal die dicken Chöre auspackt. Dazu gibt es solide Effekt sowie etwas englische Sprachausgabe - auf Wunsch mit fünfsprachigen Untertiteln garniert.
Fazit
Schön fetzige Action-Feuerwerke sind auf dem 3DS bislang noch recht dünn gesät - da ist man für einen dezent hohlen »Feuer frei!«-Spaß wie Ace Combat: Assault Horizon Legacy doch gleich umso dankbarer. Es geht nach all den Fortschritten deutlich drei Schritte zurück zu den Arcade-Wurzeln der Serie - vielleicht mal von den Action-Manövern abgesehen, die das Ganze allerdings (wie auch beim großen Bruder) ziemlich vereinfachen. Es sieht ganz ordentlich aus (auch wenn man mit gelegentlichen Rucklern leben lernen muss), steuert sich prima, der 3D-Effekt kommt über den Wolken gut rüber, die Missionen sind kurz und knackig - schade nur, dass man lediglich allein die Himmel unsicher machen darf. Klare Empfehlung an Actionfans, die auch ohne 700 Seiten starke Handbücher leben können.
Wertung
3DS
Schöner und actionreicher Himmelsfetzer für den 3DS - leider auch etwas hohl, kurz und einfach.
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