Test: Tekken 3D Prime Edition (Prügeln & Kämpfen)

von Paul Kautz



Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
17.02.2012
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ab 43,24€
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Der kloppende Kartenheld

Den größten Teil des Inhalts kennt man aus früheren Spielen - nur wenige Elemente wie der Wüstenlevel sind neu.
Den größten Teil des Inhalts kennt man aus früheren Spielen - nur wenige Elemente wie der Westernlevel sind neu.
Die Solomodi beschränken sich auf das Nötigste: Im schnellen Kampf tritt man gegen zufällig Gegner an und steigt im Spielerrang auf, wodurch sie immer fordernder werden. So weit, so bekannt, allerdings gibt es hier nicht mehr die Möglichkeit, sich am Ende der Runde für einen von drei Kontrahenten zu entscheiden, gegen den man anschließend antritt. Man kloppt zehn Runden lang, danach gibt es die langweiligen Credits zu sehen. Der Trainingsmodus ist umfangreich wie eh und je, mit programmierbarem Gegner-Dummy und Vorführung aller Kombos eines Kämpfers. Das Filetstück für Einzelkämpfer trägt allerdings den Namen »Überleben Spezial« und ist ein klassischer Survival-Modus, in dem man mehr und mehr Runden freischaltet: Anfangs sind es fünf, dann zehn, dann 20 oder 40 Feinde, die man mit nur einer Energieleiste (die sich zwischen den Kämpfen ein kleines bisschen nachfüllt) erledigen muss. Um das Ganze etwas spannender zu gestalten, gibt es in regelmäßigen Abständen Speziallevels: Hier kämpft die CPU z.B. von Anfang an im stärkeren Zorn-Modus oder nimmt nur durch Luft-Kombos Schaden.

Der Online-Modus ist ein schlechter Scherz: Ruckelfreie Matches sind eine Seltenheit, oft genug bekommt man unspielbare Diashows vorgesetzt.
Der Online-Modus ist ein schlechter Scherz: Ruckelfreie Matches sind eine Seltenheit, oft genug bekommt man unspielbare Diashows vorgesetzt.
Hier schaltet man durch erfolgreichen Abschluss von Feindeswellen Tekken-Karten frei. Das sind Kämpferporträts, Filmausschnitte oder Artworks aus allen Spielen, insgesamt gibt es 765. Die sind zwar so sinnvoll wie die 3D-Posen bei DoA: Dimensions, aber irgendwie muss man ja den Sammelwahl der Spieler befriedigen. Außerdem lassen sich die Karten über StreetPass tauschen. Und das war’s auch schon wieder mit den Solo-Modi - es gibt keinen Dojo, kein Bowling, kein gar nix. Kein Abend füllendes Programm.

Ein Tag der Trauer

Aber gut, das Fleisch eines jeden Beat-em-Ups ist sowieso der Mehrspielermodus. Und dieser funktioniert lokal - zwei Handhelds und ebenso viele Module vorausgesetzt, denn Singlepak wird nicht unterstützt - ebenso flüssig wie problemlos. Alle Kämpfer stehen zur Auswahl, es gibt deutlich mehr Arenen als noch in Tekken 6 auf der PSP, alles ist prima - so soll es sein! Die düsteren Wolken ziehen erst auf, wenn man es wagt, sich online auf die Suche nach Opfern zu begeben.

Eine Katastrophe! Eine Zumutung! Diashow, Lagfest, Zuckelmassaker, man kann es nennen, wie man möchte - es ist in jedem Fall unerträglich. Ich habe mittlerweile 18 Online-Partien hinter mir, und davon war gerade mal eine (gegen einen Franzosen) spielbar - »spielbar« im Sinne von »der Tastendruck wurde in weniger als fünf Sekunden
Technisch kann sich Tekken 3D absolut sehen lassen, auch der 3D-Modus ist prima und kostet keine Geschwindigkeit - allerdings sind die Levels sehr detailarm.
Technisch kann sich Tekken 3D absolut sehen lassen, auch der 3D-Modus ist prima und kostet keine Geschwindigkeit - allerdings sind die Levels sehr detailarm.
erkannt«, wohlgemerkt! Man kann zwar die Suche recht grob nach lokalen Partien (sprich: der eigene Kontinent) oder der ganzen Welt filtern, aber wenn das Gegenüber nicht gerade im selben Haus sitzt, sind die Kämpfe in der Regel eine unspielbare Ruckelorgie, die mit den wunderbar flüssigen Offline-Matches überhaupt nichts mehr zu tun haben. Tekken-Entwickler und die Online-Welt, diese Geschichte scheint nie ein Happy End zu bekommen.

Technisch ist T3 am ehesten mit der PSP-Version von T6 vergleichbar: Die Kämpfe sind dank 60fps jederzeit flüssig, selbst in 3D gibt es keine Verluste - sehr beeindruckend! Allerdings wird diese Geschwindigkeit mit einem erheblichen Detailverlust erkauft. Die Figuren sehen zwar super aus (wenngleich teilweise etwas sehr nach Plastik), aber die Levels selbst sind sehr leblos - es gibt keine NPCs mehr, keinerlei Hintergrundaktivität, gar nichts. Und genau wie auf der PSP werden auch hier aus mysteriösen Gründen keine Zeitlupenwiederholungen der letzten Sekunden eines Kampfes mehr gezeigt. BUUH! Übrigens wird die 3D-Darstellung im Online-Modus automatisch abgeschaltet. Viel verpasst man da eh nicht; im Gegensatz zu DoA: Dimensions bieten die simplen Arenen wenig Raumtiefe fürs Auge.
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Kommentare

Kotgolem schrieb am
Tekken 3 war das beste Kampspiel aller Zeiten, mit dem Manko, dass nur ein paar Kämpfer den Abwehrwurf gegen Tritte UND Schläge hatten. Das machte dann Jin, Nina und Paul, wenn ich keinen vergessen habe, zu den besten Kämpfern. Mit denen konnte man sich dann mit einem Kumpel, der was drauf hat, stundenlang epische Schlachten liefern. Am Ende hatten wir sogar die 10-Hit-Kombos des Gegners verinnerlicht und diese gegenseitig entweder unten und oben weggeblockt oder wo es ging mit dem Abwehrwurf beantwortet. Hmmm, herrlich.
Wizz schrieb am
Du hat das bereits für den 3DS angekündigte Super Smash Bros. 4 vergessen. =D
Okay das ist ein etwas unkonventioneller Prügler, aber je nach Umsetzung sicher einen Kauf wert.
Jarnus schrieb am
echt ne schande wie die serie verpfuscht wurde! Tekken6 ist schon unglaublich mies (alles verschlimmbessert, bekloppte kampange und häßlicher als SC4), aber das hier ist dann wohl ein weiterer tiefpunkt der serie! glaubt noch jemand an ein richtig gutes Tag Tournament 2? ich nicht!
hatte bisher mitm beatm´up kauf fürn 3DS gewartet, aber jetzt werd ich mir wohl DoA: Dimension holen!
johndoe803702 schrieb am
Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie Tekken 3 coolness ausstrahlte.
Ich habe alle Tekken Teile bis auf Tekken 4, den habe ich ausgelassen, weil mal eben so einige der besten Kämpfer vergessen wurden. Ich habe inoffiziell Tekken Tag (welches ja ein Best of Tekken 1-3 darstellt) als 4. angesehen der war noch richtig gut, da er noch auf der selben Engine wie Tekken 3 war. Ab Tekken 5 hat mir das nicht mehr gefallen.
Tettsui schrieb am
Nach Tekken4 ist die Serie sowieso vollkommen stagniert.
Ich rege mich immer noch darüber auf wie all die bornierten Fans die Neuerungen im 4er schlecht redeten! Jetzt ist jede Neuauflage nur ein Abklatch der früheren Spiele, mit geringer Grafikverbesserung, lächerlichem Kader Ausbau (lächerlich im Sinne nicht ernstzunehmender Neu-Kämpfer) und haarsträubender, nicht mehr zu rettender Storyfortführung.
Wo sind denn die taktischen Moves hin, die mich in Tekken4 hoffen liesen,
die Serie entwickle sich in eine realistischere Richtung?
Wie genial wäre Tekken mit einem realistischen Konter- und Parrier-System?
Ach was scheiß drauf! Jetzt gibts laserschießende Reinkarnationen, Roboter-Mädchen mit Kettensägenarmen und Fettsäcke die agiler sind als alle anderen Kombatanten und der krasseste Move ist irgendein endlos Air-Juggle :roll:.
Toll, Tekken soll also selbstironisch sein? Ernstzunehmen ist das nähmlich wirklich nicht.
Man brauch mir nicht sagen: "Es ist ein Spiel, siehs locker". Erinnert sich noch jemand wieviel Coolness Tekken3 in jede Raumrichtung abstrahlte? Davon ist in der Serie längst nichts mehr übrig.
Gut gemacht Namco
schrieb am