Im Test:
Knobelteam auf Weltreise
Ein Brief von Archäologiekollege Desmond Locklair, in dem dieser tatsächlich behauptet eine lebendige Mumie entdeckt zu haben, lässt Professor Layton keine Ruhe. Und so entschließt er sich zusammen mit Assistentin Emmy und Lehrling Luke der mysteriösen Angelegenheit auf den Grund zu gehen. Dazu reisen die drei ins eisige Städtchen Snøborg, wo sie eine unglaubliche Überraschung erwartet, die neben den beiden Professoren noch ganz andere Gestalten auf den Plan ruft.
Es entbrennt ein Wettlauf um überall auf der Welt versteckte Artefakte einer längst untergegangenen Zivilisation, der Aslanti, deren Geheimnisse es über zahlreiche Rätsel zu lösen gilt. Im Verlauf des Abenteuers erwarten Layton und Co über 150 Kopfnüsse. Zuzüglich selbst im Vorgänger, Die Maske der Wunder, nachträglich freischaltbarer sowie ein Jahr lang täglich kostenlos herunterladbarer Bonusrätsel bringt es der letzte Fall des Professors sogar auf weit über 500 Knobelaufgaben.
Masse statt Klasse?
Präsentation und Vielfalt können sich jedoch auch dieses Mal sehen lassen: Neben charmant verpackten Logik- und Rechenaufgaben gibt es auch wieder allerlei Dreh-, Schiebe- und Stapelpuzzles. Form- und Bilderrätsel sind ebenfalls mit von der Partie; genauso wie an bekannte Vorlagen à la Reversi, Mastermind, Pipe Mania oder Tetris angelehnte Minispiele. Man muss vergleichen, erkennen und richtig zuordnen, planen, kombinieren, aber auch hin und wieder um die Ecke denken.
Viel zu tun
Darüber hinaus gibt es auch wieder eine Reihe Spiel begleitender Bonusaufgaben: In Prêt-à-porter geht es darum, getroffene Charaktere mit unterwegs erhaltenen Klamotten neu einzukleiden und dabei sämtliche geäußerte Vorlieben zu berücksichtigen. Auf der Walnussbahn kann man hingegen einem Eichhörnchen beim hindernisreichen Einlochen von Nüssen helfen, während es im Blumengarten durch geschicktes Pflanzen blütenreiche Kettenreaktionen auszulösen gilt.
Ambitionierte Sammler können die einzelnen Schauplätze wiederum nach versteckten Hinweismünzen, seltenen Kuriositäten und allerlei Krempel absuchen. Während man sich mit den Münzen Tipps für schwierige Rätsel kaufen kann, dient das Kuriositätenkabinett lediglich der Sammelleidenschaft. Alle anderen gefundenen Objekte stehen fortan in via StreetPass austauschbaren Krempeljagden zur Verfügung. Hier lassen sich Suchaufgaben für andere Spieler erstellen und in Preise ummünzen. Alternativ dürfen auch 3DS-Spielmünzen eingesetzt werden. Abschlussbelohnungen wie Bildergalerien, Personenprofile oder ein paar besonders knackige Bonusrätsel sind ebenfalls mit an Bord.
Zweischneidige Reisefreiheit
Dank Professor Locklairs Privatluftschiff, der Bostonius, darf man einen großen Teil der Reiseabfolge frei bestimmen und viele Orte mehrfach besuchen, um zusätzliche Rätselherausforderungen zu meistern. Die Hauptstory kommt während dieser Zeit jedoch trotz persönlicher und regionaler Kurzgeschichten spürbar zu kurz.
Während einer luftigen Verfolgungsjagd muss sogar mal unter Zeitdruck geknobelt werden, was von mir aus ruhig öfters hätte vorkommen können. Wenigstens bei den optionalen Einsätzen, damit sich eher gemütlich veranlagte Ratefüchse nicht genötigt fühlen. Ansonsten bewegt man sich wie gewohnt via Karte von Ort zu Ort, sucht die Umgebung mit der Lupe nach versteckten Objekten und Interaktionsmöglichkeiten ab, spricht Personen an und löst deren Rätselaufgaben, um Hindernisse zu bewältigen und wichtige Hinweise zu erhalten.
Komfortable Recherchen
Da es drei Speicherplätze gibt, können sich auch mehrere Spieler individuell auf Rätselweltreise begeben. Nach längerer Auszeit freut man sich zudem über kurze Zusammenfassungen der letzten Ereignisse sowie die ausführliche Reisenotizen des Professors. Allerdings kann man auch selbst jederzeit zum virtuellen Notizblock greifen, dessen Transparenz bei komplexeren Rätseln oft von unschätzbarem Wert ist.
Lob verdient auch die hochwertige deutsche Lokalisierung in Text und Ton, während die vorwiegend klassischen, aber auch beschwingten Klänge des Soundtracks für entspannte Knobelatmosphäre sorgen. Schade nur, dass es keine durchgehende Sprachausgabe gibt. Auch Kamera, Mikrofon und Neigungssensoren des 3DS bleiben ungenutzt. Vom Touchscreen wird hingegen reichlich Gebrauch gemacht, die 3D-Funktion sogar in den sehenswerten Anime-Sequenzen eingesetzt.
Fazit
Mit dem Vermächtnis von Aslant verabschiedet sich Professor Layton in den wohlverdienten Ruhestand, wenngleich die eigentlich ältere Zusammenkunft mit Staranwalt Phoenix Wright hierzulande noch aussteht. Ungeachtet dessen stellt sein offiziell letzter Fall einen würdigen, wenn auch eher routinierten als famosen Abschluss dar, der ihn, Emmy und Luke nicht nur rund um den Globus führt, sondern auch mehr Rätsel als je zuvor beschert: Inklusive kostenlos herunterladbarer Bonusaufgaben harren über 500 Knobeleien ihrer Lösung. Zudem gibt es neue Minispiele, aufschlussreiche Einblicke in Laytons Vergangenheit sowie austauschbare Suchaufgaben via StreetPass. Selbst Zusatzinhalte in Professor Layton und die Maske der Wunder lassen sich freischalten. Lob verdienen auch die charmante Inszenierung und professionelle Lokalisierung, obwohl es im offen strukturierten Mittelteil einigen erzählerischen Leerlauf gibt. Das Finale versöhnt jedoch, während die Rätsel und Hinweise trotz Wiederholungen und nicht immer überzeugender Einbettung gewohnt gut unterhalten.
Pro
Kontra
Wertung
3DS
Charmante und routinierte Rätselreise rund um den Globus, der unterwegs ein wenig die Puste ausgeht.
Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.