Schönes neues altes Rad
Was erwartet man von einem Mario-Jump-n-Run? Entführte Prinzessin? Check - im putzigen Intro erhält Mario einen Brief, in dem Bowser mit seinem »neuen« Fang protzt. Jede Menge clever aufgebaute Levels? Check - sogar mehr denn je. Feuerblumen, Levelendfahnen, Goombas, massig versteckten Kram, einen Feuer spuckenden Bowser, Wüstenlevels? Check, check, check, check und check - Nintendo erfindet das Springrad mit Super Mario 3D Land nicht neu, macht es aber runder und dreidimensionaler als je zuvor.
Video:
Super Mario 3D Land ist eine Art Best-Of der bisherigen Klemper-Abenteuer - mit vielen vertrauten, aber auch einigen neuen Zutaten.
Das sollte durchaus wörtlich genommen werden, denn die wunderbar bunten Levels sind wie bei
Super Mario Galaxy in alle Richtungen aufgebaut - zwar ohne runde Planeten, dafür aber mit stetig wechselnden Perspektiven, auch innerhalb eines Abschnittes: Zuerst springt man klassisch aus der Seitenansicht durch Wald und Flur, danach schwenkt die Kamera nach hinten, man rennt in die Raumtiefe hinein. An einem Abgrund erfolgt ein weiterer weicher Dreher, und schon starrt man in einen mächtig tiefen Schlund hinein, den Mario fröhlich jauchzend von Wolke zu Wolke, von Wackelplattform zu Krötenpanzer hinab springt. Anderswo ist es möglich, in den Hintergrund hinein zu gehen (Mario bleibt als Silhouette sichtbar), außerdem gibt es immer Raumtiefe, selbst in den reinen 2D-Abschnitten. Das nimmt dem Ganzen zwar etwas Tempo, ermöglicht aber mehr spielerische Freiheit - sowie natürlich viele versteckte Boni.
In den Lavasee mit ihm!
In Sachen Design geht Nintendo keine unnötigen Risiken ein, bleibt allerdings auch nicht auf der bequemen Stelle stehen: Super Mario 3D Land ist eine Art Best-Of der bisherigen Abenteuer plus vorsichtige Innovationen. Wie üblich erwarten einen acht Welten, von Grünland über die Wüste und die Eiswelt bis hin zu Bowsers Festung. Es gibt klassische Gegner, vom Goomba über den Bumerangwerfer und die Schnapp-Pflanze, von Koopa zu Bob-omb. Und es gibt frische Neuzugänge wie die übereinander balancierenden Goombas, welche mit Waschbärenschwanz oder den Bildschirm kurzzeitig mit Teer zukleisternde Spuckpflanzen. In jedem Level sind drei Sterne mehr oder weniger gut versteckt, für die man wie bei New Super Mario Bros. Bonuslevels freischalten kann. Es gibt das Toad-Haus, in dem der fröhliche Pilz Geschenke bereit hält. Und es gibt natürlich Bosskämpfe gegen Bowser und seine Koopalings: In einem musste ich mich erstmal eine Zeit lang sachte an den mächtige Feuerbälle spuckenden Obermotz heranschleichen, ihn dann geschickt umrennen, um ihm anschließend per Knopfdruck den Boden unter den Füße wegziehen - über einem Lavasee, versteht sich. Kennt man. Liebt man.
Einige der Neuerungen, die ich selbst erleben konnte (und über die ich auch schreiben darf) sind subtiler Natur: Der Levelfortschritt wird wie gewohnt auf dem unteren Bildschirm dargestellt, in Form einer fröhlich trippelnden Pixelmarios. Innerhalb der Levels gibt es immer wieder so genannte »Rätselboxen«, in denen man innerhalb eines Zeitlimits alle Extras einsammeln muss - schafft man das, gibt es Boni. Sowie einen Zusatz zur StreetPass-Nutzung, die aber bislang nicht weiter vertieft wurde. Außerdem wird es klassische Sonderlevels wie eine im Super Mario Bros.-Design gestaltete Welt geben.