Vorschau: Pokémon Sonne & Mond (Taktik & Strategie)

von Alice Wilczynski



Pokémon Sonne & Mond: Idyllische Monsterjagd bei Mondenschein
Erste Monsterjagd im Mondlicht
Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
23.11.2016
Erhältlich: Einzelhandel
Spielinfo Bilder Videos

Während man im Vorgänger Pokémon X & Y noch durch die an Frankreich angelegte Region Kalos spazierte, verschlägt es Spieler mit Pokémon Sonne & Mond am 23. November auf die Insel-Region Alola. Wir haben auf “Mele Mele“, einer der insgesamt vier Inseln, erste Schritte als Trainer gewagt.



Inselwanderschaft im Mondlicht



Der Einstieg gestaltet sich zunächst wie in jedem Teil zuvor: Man wacht in seinem Zimmer auf, verabschiedet sich von der eigenen Mutter und sucht sich im Dorf eines von drei Pokémon aus, um der beste Trainer der Welt zu werden. Da ich mich für die Version Pokémon Mond entscheide, startet mein Abenteuer nach Sonnenuntergang, erleuchtet von einem großen Vollmond. Auch bei den Pokémon soll es je nach Version Unterschiede geben.

Zumindest bei der Inszenierung des in jeder Version gleichen Einstiegs scheinen sich die Entwickler diesmal mehr Mühe zu geben. Nach einer spannenden Story-Sequenz, über die wir aus Spoiler-Gründen nicht berichten dürfen, spaziert man im Mondlicht begleitet von sanften Gitarrenklängen durch das Inseldorf. Jeder der kleinen Abschnitte wird mit einer sehr beweglichen Kamera und unterschiedlichen Musikstücken begleitet. Wie schon in Pokémon X&Y weiß auch die von Hawaii inspirierte Kulisse von Sonne& Mond zu überzeugen. Die charakteristischen Strohhütten am Meer, mysteriöse Holzfiguren und die Gewänder der Bewohner versprühen von Anfang an Urlaubsfeeling.

Flamiau hat mich akzeptiert und wird mit mir auf Inselwanderschaft gehen!
Flamiau hat mich akzeptiert und wird mit mir auf Inselwanderschaft gehen!
Diesmal lässt Professor „Kukui“, eigentlich eine tropische Baumart und das Symbol von Hawaii, einem die Wahl zwischen den drei Starter-Pokémon „Bauz“, „Flamiau“ und „Robball“. Ich entscheide mich für den Feuer-Kater Flamiau, den ich allerdings nicht sofort erhalte. Mit einer stimmungsvollen Videosequenz wird ein Aufnahmeritual unter den wachsamen Augen des Inselkönig Hala inszeniert. Denn es muss zunächst kontrolliert werden, ob Flamiau überhaupt Lust hat, mit mir auf so genannte „Inselwanderschaft“ zu gehen. Nach kurzem Zögern springt er mir freudig in die Arme und das Abenteuer kann endlich beginnen.

In Sonne& Mond klappert man keine Arenen ab, sondern meistert Prüfungen. Jeder der vier Inseln besitzt einen Champion, der Spieler vor insgesamt sieben Prüfungen stellt. Hat man diese gemeistert, muss man vom Schutzpatron der Inseln nominiert werden, um sich der „großen Prüfung“, dem Kampf gegen den Inselkönig zu stellen. Besiegt man diesen, darf man zur nächsten Insel reisen.

Sammeln und kämpfen wie gehabt



Nachdem ich meinen Kater wie in allen Teilen zuvor im hohen Gras gegen wilde Pokémon einsetze und dabei erfolgreich einige neue Taschenmonster einfange, fordert mich der Cousin des Inselkönigs zu einem Schaukampf heraus. In einem altertümlichen Boxring geht es seinen schwachen Pflanzen-Pokémon zügig an den Kragen.

Auch wenn die Alola-Pokémon cool aussehen. Das Kampfsystem bietet bisher keine Neuerungen.
Auch wenn die Alola-Pokémon cool aussehen. Das Kampfsystem bietet bisher keine Neuerungen.


Zu meiner Enttäuschung musste ich feststellen, dass sich bisher nichts am Kampfsystem verändert hat. Beim Vorgänger X&Y wurde zumindest versucht, mit den Mega-Entwicklungen etwas frischen Wind ins Spiel zu bringen. Ein Prinzip, das sich jedoch schnell abnutzte. Denn je stärker das Team wurde, desto seltener war man auf die mächtigen Spezial-Entwicklungen angewiesen.

Sonne& Mond scheint einem ähnlichen Prinzip zu folgen. So genannte Z-Ringe ermöglichen starke Z-Attacken, sofern das Pokémon diese erlernt hat und der Ring mit dem passenden Z-Kristall ausgestattet ist. Bleibt zu hoffen, dass dieses Prinzip zusammen mit den neuen Alola-Formen etwas Schwung in das Kampfsystem bringt. Denn so setze ich mit Flamiau wie gehabt Glut und Kratzer gegen die anfangs noch sehr unterlegenen Gegner ein, bis ich mich in der Trainerschule endlich ein paar stärkeren Gegnern stellen kann. Hilfreich für Anfänger: Mittlerweile werden effektive Attacken als solche gekennzeichnet. Eine weitere Enttäuschung ist jedoch, dass selbst die Kämpfe keine 3D-Unterstützung mehr bieten.

Ein Pokémon-Spiel mit umfangreicher Geschichte ?



Ich bin überrascht wie viele nette kleine Story-Sequenzen ich immer wieder serviert bekomme. Zusammen mit dem atmosphärischen Insel-Setting liegt für mich hier bisher das Potenzial von Sonne & Mond. Auf dem Weg zur Trainerschule begleitet mich ein Mädchen namens Lily, deren Geschichte in Sonne& Mond schon zu Beginn immer wieder thematisiert wird. Ich freue mich drauf endlich mit Themen fernab von „wir sind die böse Organisation XY und  wollen die Welt zerstören“ in Berührung zu kommen. Zeigt doch der Anime, wie viele nette kleine

Man darf besonders gespannt sein welche Prüfungen die Champions parat haben.
Man darf besonders gespannt sein welche Prüfungen die Champions parat haben.
Geschichten man rund um die Taschenmonster und ihre Fähigkeiten spinnen kann.

Wie schon im Vorgänger kann man seine Pokémon in der „Poké-Pause“ füttern, streicheln und verschönern. Nach dem Kampf gibt es oftmals die Möglichkeit, seine Lieblinge zu säubern und somit ohne einen Trank oder eine Beere zu verschwenden, von Status-Veränderungen wie Schlaf oder Gift zu befreien. Im Poké-Center befindet sich nun auch ein Café, das je nach Region andere Waren anbietet.

Als ich mich gerade auf dem Weg zur Vegetationshöhle machen will, um meine erste Pokémon-Prüfung abzulegen, endet meine Anspielsitzung leider viel zu schnell. Wieso macht Pokémon spielen nur immer so verdammt schnell süchtig?
 

AUSBLICK



Die ersten 90 Minuten mit Pokémon Sonne & Mond machen Lust auf mehr. Zwar bietet das Kampfsystem bisher keinerlei Neuerungen, die Story-Sequenzen und das abwechslungsreiche Insel-Setting ließen mich allerdings blitzschnell in die Welt der Pokémon eintauchen. Möglichst zügig möchte man stärker werden um sich den ersten Prüfungen zu stellen, mehr von der mystischen Kulisse kennenzulernen und endlich auf neue Taschenmonster zu treffen. Ich freue mich bereits sehr darauf, mich am 23. November in das vollständige Rollenspiel zu stürzen. Wer sich selbst einen ersten Eindruck machen möchte: Am 18. Oktober erscheint eine Demo für Pokémon Sonne& Mond.  
Einschätzung: gut

Kommentare

LaNoir schrieb am
Funktioniert das Spiel trotz fehlender Arenen? Ich bin ja noch skeptisch...
bluezealand schrieb am
adlerfront hat geschrieben:Und ich schließe mich, die Spiele sind seit Jahren viel zu einfach..aber ne, Nintendo macht ja angeblich Spiele für die GANZE Familie...
Pokémon ist weder eine First Party-IP, noch wird es von einem Nintendo-Studio entwickelt.
Hokurn schrieb am
PfeiltastenZocker hat geschrieben:
Hokurn hat geschrieben: Euch beiden ist aber schon klar das "einfacher" und eine Zeitersparnis noch einen Unterschied bedeuten?
Wenn ich in Pokemon Blau (hab es vor wenigen Monaten gespielt) alle meine Pokemon am Anfang ordentlich trainiere, dann grenze ich durch die Pflichtkämpfe immer an der Levelgrenze, die das Spiel gerade durch die Orden vorgibt und bin overpowert. Dafür musste ich am Anfang ein wenig grinden. Ich habe somit 8-10 Pokemon trainiert. Beim neuen EP-Teiler trainiere ich aktiv vielleicht 2-3 Pokemon und hab mein Team am Limit. Wann man aufhört kann ja immer noch jeder für sich selbst entscheiden. Das war vorher nicht anders... Das Spiel ist nicht einfacher geworden. Du verbrauchst nur weniger Zeit mit nervigem Grind.
Beim neuen EP-Teiler muss man nicht 2-3 Pokemon trainieren, du trainierst quasi mit jedem Kampf das komplette Team, egal ob es teilgenommen hat oder nicht.
Der Unterschied aus "Zeitersparnis" und "einfacher" ist folgender: du und viele andere beschreiben den Grindingprozess nicht umsonst als "tedious", doch ich habe zuvor schon geschrieben dass Grinding aufgrund der Balance in den Spielen nicht notwendig war für die Hauptstory. Natürlich kann man seine Pokemon überleveln und sich somit das Spiel einfacher gestalten, trotzdem hat die Sache einen Preis, Zeit.
Jemand der seine Pokemon sorgfältig auswählt und taktisch an die Kämpfe herangeht, brauch kein Grinding, die Nutzlocke Challenges beweisen das, das Spiel besitzt genug potenzielle Tiefe. Wer keine Lust hat sich anzustrengen verbringt also extra Zeit damit seine Pokemon zu überleveln, hat aber nicht den Vorteil der Zeitersparnis des Spielers, der das taktische Potenzial des Spiels ausschöpft.
Dennoch wird es taktikfaule Spieler auch nicht wurmen, denn Wachstum und Sammelwahn wird einer der Hauptgründe sein warum sie das Spiel überhaupt spielen, sonst hätten sie sich nicht dazu entschieden freiwillig zu grinden. Wem das zu viel wird und sich über...
PfeiltastenZocker schrieb am
Hokurn hat geschrieben: Euch beiden ist aber schon klar das "einfacher" und eine Zeitersparnis noch einen Unterschied bedeuten?
Wenn ich in Pokemon Blau (hab es vor wenigen Monaten gespielt) alle meine Pokemon am Anfang ordentlich trainiere, dann grenze ich durch die Pflichtkämpfe immer an der Levelgrenze, die das Spiel gerade durch die Orden vorgibt und bin overpowert. Dafür musste ich am Anfang ein wenig grinden. Ich habe somit 8-10 Pokemon trainiert. Beim neuen EP-Teiler trainiere ich aktiv vielleicht 2-3 Pokemon und hab mein Team am Limit. Wann man aufhört kann ja immer noch jeder für sich selbst entscheiden. Das war vorher nicht anders... Das Spiel ist nicht einfacher geworden. Du verbrauchst nur weniger Zeit mit nervigem Grind.
Beim neuen EP-Teiler muss man nicht 2-3 Pokemon trainieren, du trainierst quasi mit jedem Kampf das komplette Team, egal ob es teilgenommen hat oder nicht.
Der Unterschied aus "Zeitersparnis" und "einfacher" ist folgender: du und viele andere beschreiben den Grindingprozess nicht umsonst als "tedious", doch ich habe zuvor schon geschrieben dass Grinding aufgrund der Balance in den Spielen nicht notwendig war für die Hauptstory. Natürlich kann man seine Pokemon überleveln und sich somit das Spiel einfacher gestalten, trotzdem hat die Sache einen Preis, Zeit.
Jemand der seine Pokemon sorgfältig auswählt und taktisch an die Kämpfe herangeht, brauch kein Grinding, die Nutzlocke Challenges beweisen das, das Spiel besitzt genug potenzielle Tiefe. Wer keine Lust hat sich anzustrengen verbringt also extra Zeit damit seine Pokemon zu überleveln, hat aber nicht den Vorteil der Zeitersparnis des Spielers, der das taktische Potenzial des Spiels ausschöpft.
Dennoch wird es taktikfaule Spieler auch nicht wurmen, denn Wachstum und Sammelwahn wird einer der Hauptgründe sein warum sie das Spiel überhaupt spielen, sonst hätten sie sich nicht dazu entschieden freiwillig zu grinden. Wem das zu viel wird und sich über Grinding beschwert, der spielt das...
Ziegelstein12 schrieb am
JesusOfCool hat geschrieben:für mich waren die kampfzone und der duellturm einfach totlangweilig. fließbandkämpfe ohne fortschritt und die sinnhaftigkeit dessen ist mir nie eingegangen. ja, man konnte irgendwelche speziellen items bekommen, aber die waren total uninteressant für mich.
sich da durchzukämpfen als reiner selbstzweck hat mich einfach nicht interessiert. in ORAS war das relativ wenig, so dass ich gut durchgekommen bin, aber sonst hatte ich daran einfach null interesse.
fakt am rande: smaragd ist meine lieblingsedition.
Wie gesagt das dachte ich auch. Aber die Kampfzone in Smaragd bot mehr, alleine die Pyramide die eher ein Dungeon war. Das Vipitis Ding etc. Es ist halt sowas wie eine zweite Region, in dem man halt auch Orden bekommen konnte :D Eine Arena ist ja stumpf gesagt auch nichts anderes als reines Gekämpfe, nur dass man halt noch ein coolen "Dungeon" bekommen hat.
Bachstail hat geschrieben:
ich glaube der größte anspruch beim ersten mal war, dass man es noch nicht kannte.
Genau das.
Und natürlich die zahlreichen Bugs, welche es in Generation Eins zu Hauf gab.
Wenn man aber jeden Trainer mitgenommen hat und in der Regel auch jedes Pokemon, dann ist man in jeder Generation immer relativ einfach durch das Spiel gekommen, auch wenn man ein komplettes Team aus sechs Pokemon besaß.
Denn das größte Problem ist nicht der EP-Teiler oder die Levelkurve, sondern die in meinen Augen eher schlechte KI.
Die Spiele könnten wesentlich anspruchsvoller sein, wenn man anfangen würde, die KI sinnvolle Dinge tun zu lassen, wie z.B. Wechsel in passenden Situationen oder das Nutzen bestimmter Items im Kampf.
Auch würde es helfen, die Beschränkung aufzuheben, dass nur bestimmte Trainerklassen Items im Kampf verwenden können, würden bereits Teenager oder Käfersammler anfangen, bestimmte Items wie Tränke oder dergleichen einzusetzen, könnte auch dies bereits helfen, das Spiel etwas anspruchsvoller zu gestalten.
Ich finde die KI ist eigentlich gut in XY, hat man nur nie...
schrieb am