Test: Heroes over Europe (Simulation)

von Paul Kautz



Heroes over Europe
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
17.09.2009
15.09.2010
17.09.2009
Spielinfo Bilder Videos
Die Flugsimulation, einst Stolz und Freude der Joystickakrobaten am PC, gehörte lange zu einer aussterbenden Art. Einzelne Entwickler haben sich eine Nische geschaffen, in der sie die verbleibenden Fans weiterhin treu und kompetent bedienen, aber aus dem Massenmarkt schienen brummende Propeller und Kondensstreifen lange verschwunden. Seit einiger Zeit feiert das totgesagte Genre aber erstaunlicherweise auf Konsolen ein beachtliches Revival - was gegenwärtig sogar dazu führt, dass zwei sehr ähnliche Spiele parallel erscheinen.

Profis aus der Luft gepflückt

Um gleich mal Missverständnisse zu vermeiden: Mit dem 1993er Dynamix-Klassiker »Aces over Europe« hat Heroes over Europe (HOE) außer einem ähnlichen Namen nichts gemeinsam. Denn während das DOS-Spiel seinerzeit eine beinharte Simulation war, ist der Neuling im Grunde ein Shooter, bei dem man statt einer Railgun einen Fliegerknüppel


Video: Die »Ace Kill«-Funktion ist die Heroes over Europe-Variante eines Shooter-Headshots: Etwas fliegerisches Geschick vorausgesetzt kann man damit einen Gegner mit nur einem Schuss aus der Luft holen.
(bzw. im Falle der Konsolenversionen ein Gamepad) in der Hand hält. Das beginnt schon damit, dass man zwar zwischen zwei Flugmodellen wählen kann, aber selbst die »Professionell«-Variante weniger anspruchsvoll ist als die »Arcade«-Version bei IL-2 Sturmovik: Birds of Prey . Ein sehr großzügig ausgelegtes Fadenkreuz sorgt dafür, dass sich ein Feind bzw. sein roter Vorhaltepunkt nur innerhalb eines großen Kreises aufhalten muss, damit ein garantierter Treffer gelandet wird. »Energieangriffe«, also Sturzflüge, bei denen voller »War Speed«-Turbo gegeben wird, verstärken die Angriffe und zerfetzen auch dicke Bomber in wenigen Augenblicken.

Der größte Arcade-Hinweis, das »Ace Kill«-Feature, ist die hiesige Variante der Headshots anderer Spiele: Tummelt man sich in der Nähe eines Gegners, füllt sich eine um das Fadenkreuz positionierte Anzeige immer weiter auf. Ist eine bestimmte Markierung erreicht, kann man auf Tastendruck den Modus aktivieren. Die Kamera zoomt dicht an den Widersacher heran, kritische Bereiche (Triebwerke, Munitionsbehälter, aber auch der Pilot selber) leuchten hell auf. Trifft man diese innerhalb einer kurzen Periode (das Spiel läuft währenddessen verlangsamt weiter), ist der Standardfeind mit einem Schuss erledigt. Dickere Kaliber wie Bomber benötigen mehrere dieser Treffer, um ungewünschten Bodenkontakt zu haben. Aber gerade die machen einem das Fliegerleben nicht so einfach, wie man denken könnte, denn sie ballern zurück - nach hinten. In solchen Fällen muss man sich aus anderen Winkeln nähern, denn wenn man sich nassforsch einer so hilflos durch die Lüfte schabenden Bomberstaffel nähert, fünf Abschüsse geistig bereits abgehakt hat, und dann innerhalb weniger Sekunden von den Heckschützen in einen glühenden Haufen Metallschnipsel verwandelt
Im Vergleich zu Birds of Prey belegt Heroes over Europe zwar grafisch den zweiten Platz, kann sich aber dennoch absolut sehen lassen!
wird, dann überdenkt man diese Vorgehensweise beim nächsten Mal. Oder man greift zu den Bordgeschützen, welche normale Feinde genauso schnell zerhackstücken.

An der Online-Front nichts Neues

Das Missionsdesign ist nicht die Stärke von HOE, aber immerhin etwas abwechslungsreicher als beim Raubvogel-Kollegen. Hier wie da machen Dogfights, Bombardements, Geleitschutz- und Aufklärungsmissionen den größten Teil der Aufträge aus. Hier kommen allerdings noch Aufräumaktionen dazu: Mal muss ein verminter Hafen gesäubert werden, mal muss man eine Straße von Wrackteilen befreien, um Fahrzeugen den Weg zu ebnen. Das wird natürlich nicht mit dem Besen in der Hand gemacht, ein paar gezielte Schüsse in die Richtung, und das Hindernis ist weg. Anspruchsvoll wird's eigentlich nur, wenn es um Torpedos geht. Das liegt nicht nur daran, dass das dafür genutzte »Swordfish«-Flugzeug eine von Kaugummi und gutem Willen zusammengehaltene Antiquität aus dem Ersten Weltkrieg ist - sondern vor allem daran, dass man zum Abwurf der Torpedos eine bestimmte Höhe und Geschwindigkeit halten sowie die Bewegung des Zielobjektes in den Abwurfzeitpunkt einrechnen muss.

            

Kommentare

Pendragon2 schrieb am
auch 6 tage nach release der pc version gibt es noch keinen patch für die nicht vorhandene joysticksteuerung. wieso wird das im bericht/test von 4p nicht erwähnt? das spiel ist im momentanen zustand nicht auf dem pc spielbar.
gruß
bMilez schrieb am
so, ich nochmal.. :x :evil: :x :evil: :x :evil:
zusätzlich zu dem geruckele, sehe ich mich jetzt auch noch einem bug gegenüber der mich daran hindert das spiel fort zu setzen (habs mir heute erneut gekauft weil ich keine grafikhure bin und es auch auf low settings spaß gemacht hat bis jetzt...)
und zwar tritt der bug in der mission firestorm auf (englische version, in der deutschen vermutlich feuersturm ^^) da kommt man an den punkt wo einem gesagt wird man soll die restliche eskorte vom himmel holen, na gut dann baller ich mal lustig drauf los, nach einer stunde (!) habe ich mich dann mal gefragt wie groß so ne eskorte sein kann, und nochmal ne halbe stunde später bin ich dann abgestürzt, komme zum screen nach der mission, habe über 300 flugzeuge abgeschossen und bei den aufgaben ist alles erfüllt !? aber die nächste mission wird nicht freigeschaltet, während der mission kommen auch keine weiteren aufgaben über funk oder so, nur ein luftzeug (luftzeug is ja auch geil :D meinte natürlich flugzeug ^^) nach dem anderen poppt am himmel auf, wie am fließband.. irgendwer das selbe problem oder ne lösung :?: -.-
KING_BAZONG schrieb am
Bin mittlerweile durch und versuche mich am Ace-Schwierigkeitsgrad (es gibt Rookie, Pilot und Ace). Der ist wieder mal extrem hart :x
Die letzten Missionen waren selbst auf Pilot extrem fordernd (Ace-kill the German Me-262-Ace !! Fast unmöglich. Hab bestimmt eine Stunde gebraucht, so umkurvt und bearbeitet der einen).
Auf Ace habe ich gerade mal 4 oder 5 Missionen. Alle werde ich wohl nie schaffen. Das ist angesichts des völlig überzogenen Schwierigkeitsgrades für mich ein Ding der Unmöglichkeit !
Das Spiel ist wieder mal ein "Joypad an die Wand werf"-Vertreter.
bMilez schrieb am
oh man, die hardwareanforderungen für diese ganzen neuen fliegerspiele, besonders für dieses hier, sind echt lächerlich :roll:
habs mir gestern bei saturn gekauft, hab mich stark drauf gefreut, installiert, die grafikeinstellungen hauptsächlich auf Hoch, 1280x720, gestartet, und es ruckelt wie Sau... :x
mein system:
Asus P5Q-SE
E8600
4 GB Ram
GTX 260 Sonic 216SP
das kann doch wohl nicht angehen oder? jedes andere game das bis einschließlich heute rausgekommen ist kann ich auf vollen details knüppeln, ca. 80% davon "sogar" auf 1680x1050..
und jetzt sagt's bitte keiner der 8600 wäre heute nicht mehr zeitgemäß lol..
naja das ende vom lied war, das ich es zurück gebracht habe und der mitarbeiter auch so kulant war es zurück zu nehmen... U B Idiots-soft.. schade, hätte relativ spaßig werden können
KING_BAZONG schrieb am
@ Xancis
Ich spiele die PS3-Version ;)
Und das mit dem Reichstag bzw. den Flaggen sehe ich locker in solchen Spielen. Die Deutschen Flugzeuge haben auch Balkenkreuze statt Swastikas.
Und dass man im Juni 1940 mit Invasionsstreifen flog, ist mir auch neu ;)
Mei.........
schrieb am