Test: Brothers in Arms 2: Global Front (Shooter)

von Jan Wöbbeking



Brothers in Arms 2: Global Front
Entwickler:
Publisher: -
Release:
22.02.2010
Spielinfo Bilder  

Alle paar Monate beehrt Gameloft iPhone-Besitzer mit einem neuen Ego-Shooter. Während den Titeln Terminator: Die Erlösung und Modern Combat: Sandstorm der Zeitmangel noch anzumerken war, haben sich die Entwickler beim Halo-Klon N.O.V.A. mehr Mühe gegeben - das Resultat war ein durchdachteres Level-Design und deutlich dynamischere Kämpfe. Nun nehmen sie sich wieder Ubisofts altehrwürdige Taktik-Shooter-Serie vor. Kann Brothers in Arms 2: Global Front begeistern?



Action statt Taktik

Vorweg gleich eine Warnung an Fans der Serie: Das Spiel hat nicht all zu viel mit den PC-Vorgängern gemeinsam. Statt seine Untergebenen geschickt übers Schlachtfeld zu kommandieren und seine Widersacher zu flankieren, steht auf dem iPhone nur Action auf dem Programm. Wie in Call of Duty oder Medal of Honor habe ich keinen Einfluss darauf, was meine Kameraden anstellen. 
Gegen die Tradition: Statt taktischer Kommandos steht simple Dauerfeuer-Action gegen strohdumme Gegner auf dem Programm.
Stattdessen laufe ich durch schmale, aber äußerst hübsch gestaltete Szenarien und schieße alles über den Haufen, was kopflos seine Deckung verlässt. Da meine Widersacher sich viel ungeschickter anstellen als die Aliens in N.O.V.A., bekomme ich viel zu tun: Ein Soldat nach dem anderen springt hinter tunesischen Dünen oder Mauern hervor und läuft bereitwillig in meine Schusslinie.

Statt spannender Zweikämpfe entwickeln sich also wieder Gefechte mit Schießbudencharakter - ganz wie man es aus älteren Gameloft-Titeln kennt: abgehackte Animationen von Figuren und Explosionen unterstützen den Eindruck noch. In den Zwischensequenzen bewegen sich nicht einmal die Lippen der Protagonisten. Die Suche nach seinem in den Wirren des Zweiten Weltkriegs verschollenen Bruder führt meine Hauptfigur durch fünf Schauplätze wie Nordafrika, die Normandie, Deutschland und Sizilien. Die platten Zwischensequenzen wurden mit derart kitschigen Dialogen, Geigen- und Klavierklängen unterlegt, dass der Titel schon fast als Parodie auf Weltkriegs-Shooter durchgeht.

Abfahrt!

Also tippe ich lieber schnell auf das »Skip«-Symbol und stürze mich ins Getümmel. Obwohl die Dauerfeuer-Action nicht all zu anspruchsvoll inszeniert ist, kann sie trotzdem unterhalten. Das liegt vor allem am gut ausbalancierten Schwierigkeitsgrad. Die Gegner sind nicht gerade klug, halten mich aber gut auf Trab. Vor allem die Fahrsequenzen machen Laune: Wenn ich auf einem Jeep durch Wüstenfestungen rase und mit dem MG im Sekundentakt Panzerfaust-Schützen von den Dächern rotze, 
Sitzt man erst einmal hinter dem MG eines Jeeps, entwickelt das pausenlose Geballer aber einen gewissen Unterhaltungswert.
entfaltet sich ein angenehmer Spielfluss. Steige ich wieder ab, fällt die Hirnlosigkeit meiner Gegner stärker ins Gewicht. Zum Glück wurden einige Fahrzeugsequenzen eingebaut: Mal bediene ich das MG eines Panzers, in Sizilien steuere ich mit sanften Bewegungen per Neigungs-Sensor einen Motorsegler übers Wasser.

Auch wenn ich zu Fuß unterwegs bin, lässt sich das Spiel gut bedienen. Kamera und Fadenkreuz bewege ich wie immer direkt mit dem Finger. Mit Hilfe emulierter Buttons und einem Stick werden die übrigen Aktionen ausgeführt: Ich gehe wie in Gears of War per Knopfdruck hinter einer schmalen Mauer in Deckung und springe hinüber, wenn ich ein weiteres mal drücke. Außerdem kann ich mein Gewehr anlegen und per Kimme und Korn bzw. Zielfernrohr auf entfernte Widersacher anlegen. Die Gegnermasse in der Nähe räume ich einfach mit dem (ausschaltbaren) Auto-Aim aus dem Weg. Wer möchte, darf auch zu einer von drei anderen Steuerungs-Varianten oder zum Linkshänder-Modus wechseln.

Ausgewachsener Online-Shooter?

Positiv fallen auch die Multiplayer-Partien (online oder lokal) mit bis zu sechs Spielern auf. Mit Online-Highlights wie Resistance: Retribution oder Socom: Fireteam Bravo 3 können die Gefechte nicht mithalten, aber auch hier haben mich die Matches kurzfristig unterhalten. Die Spieler dürfen sich gegenseitig mit MG, Panzerfäusten und Scharfschützengewehren ärgern. Die Karten, z.B. eine lange Brücke oder eine zerbombte Stadt, bieten deutlich mehr Verstecke als die schrecklich leeren Gegenstücke in N.O.V.A.. Neben Deathmatches für Einzel- und Mannschaftsspieler gibt es auch einen Domination-Modus, in welchem Punkte eingenommen werden. Mir machten mitunter Lags und Verbindungsabbrüche das Leben schwer - die Matches liefen aber deutlich stabiler als im Halo-Klon aus gleichem Hause.    

Kommentare

biniii schrieb am
ich hab es auch auf meinem ipod touch un da läuft es glatt un di grafik is spitze ich kann es nur weiter empfehelen den das macht sospass auch online ist es witzig alo ich finde das ist das beste shooter game auf ipod/iphone :lol: :? 8O 8) :( :) :!:
Vendetta192 schrieb am
Jazzdude hat geschrieben:Ja genau. Brothers in Arms. jop. Und doom 3 ist eigentlich Fear nur halt mit beschissenerer KI.
Und eigentlich war Custom Robo Arena nur ein Abgespecktes Crysis und halt mit Robotern statt mit Menschen.
Ne ehrlich die versuchen einem hier Äpfel als Birnen zu verkaufen!
/signed
:D
Jazzdude schrieb am
Ja genau. Brothers in Arms. jop. Und doom 3 ist eigentlich Fear nur halt mit beschissenerer KI.
Und eigentlich war Custom Robo Arena nur ein Abgespecktes Crysis und halt mit Robotern statt mit Menschen.
Ne ehrlich die versuchen einem hier Äpfel als Birnen zu verkaufen!
NibelungValesti schrieb am
Swatfish hat geschrieben:Sowas kann auf dem Iphone einfach nicht funktionieren
Ganz genau. Dem "Raus aus 4P"-Vorredner kann ich allerdings überhaupt nicht zustimmen. Ich glaube, es gibt mittlerweile genug >70%-Tests, die beweisen, dass sich das iPhone seine Daseinsberechtigung als Spieleplattform verdient hat. Und Sword & Sorcery EP ( http://u.nu/6qi28 erstes Preview auf Offworld.com) gehört sogar zu den 2010er-Titeln, auf die ich mich am meisten freue.
Swatfish schrieb am
Sowas kann auf dem Iphone einfach nicht funktionieren
schrieb am