Special: Splinter Cell Trilogy (Action-Adventure)

von Michael Krosta



Splinter Cell Trilogy
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
15.09.2011
Spielinfo Bilder Videos
Spätestens mit seinem letzten Auftritt in Conviction hat Sam Fisher bewiesen, dass er nicht länger nur ein unauffälliges "Schattendasein" führen, sondern auch wie ein großer Action-Held mit offenen Feuergefechten auf den Putz hauen will - auch wenn Splinter Cell dabei viel von seiner alten Faszination einbüßt. Wer die Anfänge und damit die besten Zeiten des Schleichexperten noch nicht kennt, hat jetzt Gelegenheit, sie in Form einer überarbeiteten Trilogie zu erleben. Aber lohnt sich die Anschaffung der HD-Remakes?  


Alte Qualitäten

Die Qualitäten der ersten drei Splinter Cell-Titel sind unbestritten: Auch wenn die Hintergrundgeschichten aus der Feder von Tom Clancy alles andere als Oscar-verdächtig waren und zudem nicht besonders packend inszeniert wurden, ließ die Spielmechanikmit freier Kamera und der exzellenten
Inhaltlich bietet Splinter Cell immer noch ganz großes Schleich-Kino!
Inhaltlich bietet Splinter Cell immer noch ganz großes Schleich-Kino!
analogen Schleichsteuerung selbst Stealth-Kollegen wie Solid Snake vor Neid erblassen.

Egal ob der Erstling, Pandora Tomorrow oder Chaos Theroy: Splinter Cell war über Jahre die Referenz, wenn es um nervenaufreibende Einsätze ging. Daran hat sich auch bei der Trilogie nichts geändert, denn trotz ihres Alters - die Serie feierte im Jahr 2002 ihre Premiere - überzeugen die Titel selbst heute noch mit ihrer packenden Atmosphäre sowie dem enorm spannenden Spielablauf. Hier war es noch wichtiger, die Munition zum Ausschalten von Lichtquellen zu opfern anstatt wild in der Gegend herumzuballern. Hier mussten Leichen noch aufwendig im Schatten versteckt und Patrouillenwege einstudiert werden. Jeder unachtsam ausgelöste Alarm konnte hier schon zum Missionsabbruch führen. Ja, DAS waren noch Schleicheinsätze!

Wo Licht ist...

...da ist auch Schatten. Vor allem nach der peinlichen HD-Aufbereitung der Prince of Persia-Trilogie hat man als PS3-Besitzer allen Grund, den Neuauflagen aus dem Hause Ubisoft mit Vorsicht zu begegnen. Haben die Franzosen etwa schon wieder schlampig gearbeitet? Die traurige Antwort lautet leider ja. Das geht schon damit los, dass sich der Sprung auf HD kaum bemerkbar macht. Wenn ich heute noch mal meine alte Xbox anwerfe und sie an einen HD-Fernseher mit einer halbwegs ordentlichen Skalierung anschließe, sehen die Remakes kaum besser aus als die Originalvorlagen. Im Gegenteil: Die Bildrate ist meist niedriger und es kommt zu sichtbaren Ruckeleinlagen, die es in dieser Form und Häufigkeit früher nicht gab. Vor allem bei The Chaos Theory sind die Unterschiede deutlich zu sehen.

Schleichen in 3D

Die 3D-Funktion ist ebenfalls nicht mehr als ein nettes Gimmick - und selbst hier hat man sich nicht sonderlich viel Mühe gegeben, es wirkungsvoll umzusetzen. Ich vergleiche den Einstieg von Chaos Theory einfach mal mit Sonys aufwändiger HD- und 3D-Behandlung von God of War: Ghost of Sparta. In beiden Fällen regnet es, doch
Immer schön von hinten an den Feind heran pirschen und dann in den Würgegriff nehmen...
Immer schön von hinten an den Feind heran pirschen und dann in den Würgegriff nehmen...
während die Tropfen beim Kriegsgott aus dem Fernseher heraus zu spritzen scheinen, bleibt hier alles im Innern der Mattscheibe - man erkennt mit der 3D-Brille auf der Nase kaum einen Mehrwert gegenüber der Standardversion.

Hinzu kommt, dass auch hier die Zwischensequenzen keine 3D-Überarbeitung bekommen haben. Schlimmer noch: Sie haben gar keine Überarbeitung bekommen und laufen in der verpixelten Originalauflösung über den Bildschirm. Schwach, wenn man bedenkt, wie viel Mühe sich Sony in diesem Bereich bei der God of War Origins-Sammlung gemacht hat. Ein echtes Problem ist das Speichersystem: Die Sicherungsprozedur dauert selbst beim „schnellen Speichern“ zu lange und außerdem kann es zwischendurch immer passieren, dass das Spiel während des Speichervorgangs abstürzt. Im schlimmsten Fall ist sogar der Spielstand futsch, wie einige enttäuschte Käufer schon in Foren berichten. Da man aufgrund des recht hohen Schwierigkeitsgrads öfters die Funktion nutzt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, selbst Bekanntschaft mit eingefrorenen Bildschirmen zu machen. Die Ladezeiten zwischen den Missionen sind neben der ewig langen Installation ebenfalls alles andere als kurz. Zwar wird der Ton mittlerweile in 5.1 abgemischt, doch kommt es zwischendurch auch hier zu Aussetzern. Den "Badezimmer-Klang", der in der Prince of Persia-Trilogie mit seinem ständigen Hall das Spielerlebnis maßgeblich gestört hat, gibt es hier aber zum Glück nicht.

Alte Qualitäten

Die Qualitäten der ersten drei Splinter Cell-Titel sind unbestritten: Auch wenn die Hintergrundgeschichten aus der Feder von Tom Clancy alles andere als Oscar-verdächtig waren und zudem nicht besonders packend inszeniert wurden, ließ die Spielmechanik mit freier Kamera und der exzellenten analogen Schleichsteuerung selbst Stealth-Kollegen wie Solid Snake vor Neid erblassen.

Egal ob der Erstling, Pandora Tomorrow oder Chaos Theroy: Splinter Cell war über Jahre die Referenz, wenn es um nervenaufreibende Einsätze ging. Daran hat sich auch bei der Trilogie nichts geändert, denn trotz ihres Alters - die Serie feierte im Jahr 2002 ihre Premiere - überzeugen die Titel selbst heute noch mit ihrer packenden Atmosphäre sowie dem enorm spannenden Spielablauf. Hier war es noch wichtiger, die Munition zum Ausschalten von Lichtquellen zu opfern anstatt wild in der Gegend herumzuballern. Hier mussten Leichen noch aufwendig im Schatten versteckt und Patrouillenwege einstudiert werden. Jeder unachtsam ausgelöste Alarm konnte hier schon zum Missionsabbruch führen. Ja, DAS waren noch Schleicheinsätze!  

Wo Licht ist…

…da ist auch Schatten. Vor allem nach der peinlichen HD-Aufbereitung der Prince of Persia-Trilogie hat man als PS3-Besitzer allen Grund, den Neuauflagen aus dem Hause Ubisoft mit Vorsicht zu begegnen. Haben die Franzosen etwa schon wieder schlampig gearbeitet? Die traurige Antwort lautet leider ja. Das geht schon damit los, dass sich der Sprung auf HD kaum bemerkbar macht. Wenn ich heute noch mal meine alte Xbox anwerfe und sie an einen HD-Fernseher mit einer halbwegs ordentlichen Skalierung anschließe, sehen die Remakes kaum besser aus als die Originalvorlagen. Im Gegenteil: Die Bildrate ist meist niedriger und es kommt zu sichtbaren Ruckeleinlagen, die es in dieser Form und Häufigkeit früher nicht gab. Vor allem bei The Chaos Theory sind die Unterschiede deutlich zu sehen.

Schleichen in 3D

Die 3D-Funktion ist ebenfalls nicht mehr als ein nettes Gimmick - und selbst hier hat man sich nicht sonderlich viel Mühe gegeben, es wirkungsvoll umzusetzen. Ich vergleiche den Einstieg von Chaos Theory einfach mal mit Sonys aufwändiger HD- und 3D-Behandlung von God of War: Ghost of Sparta. In beiden Fällen regnet es, doch während die Tropfen beim Kriegsgott aus dem Fernseher heraus zu spritzen scheinen, bleibt hier alles im Innern der Mattscheibe - man erkennt mit der 3D-Brille auf der Nase kaum einen Mehrwert gegenüber der Standardversion.

Hinzu kommt, dass auch hier die Zwischensequenzen keine 3D-Überarbeitung bekommen haben. Schlimmer noch: Sie haben gar keine Überarbeitung bekommen und laufen in der verpixelten Originalauflösung über den Bildschirm. Schwach, wenn man bedenkt, wie viel Mühe sich Sony in diesem Bereich bei der God of War Origins-Sammlung gemacht hat. Ein echtes Problem ist das Speichersystem: Die Sicherungsprozedur dauert selbst beim „schnellen Speichern“ zu lange und außerdem kann es zwischendurch immer passieren, dass das Spiel während des Speichervorgangs abstürzt. Im schlimmsten Fall ist sogar der Spielstand futsch, wie einige enttäuschte Käufer schon in Foren berichten. Da man aufgrund des recht hohen Schwierigkeitsgrads öfters die Funktion nutzt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, selbst Bekanntschaft mit eingefrorenen Bildschirmen zu machen. Die Ladezeiten zwischen den Missionen sind neben der ewig langen Installation ebenfalls alles andere als kurz. Zwar wird der Ton mittlerweile in 5.1 abgemischt, doch kommt es zwischendurch auch hier zu Aussetzern. Den „Badezimmer-Klang“, der in der Prince of Persia-Trilogie mit seinem ständigen Hall das Spielerlebnis maßgeblich gestört hat, gibt es hier aber zum Glück nicht.

Mehrspielermodus? Vermisst.

Bei Pandora Tomorrow, dem zweiten Teil der Serie, feierte ein fesselnder Mehrspielermodus seine Premiere, in dem eine Gruppe aus der gewohnten Schulteransicht gegen einen Söldnertrupp aus der Egoperspektive antreten musste. Bei Chaos Theory kamen außerdem noch Koop-Missionen hinzu, bei denen zwei Agenten nur mit Teamwork die Einsätze überleben konnten. Bei den Neuauflagen ist nichts von dieser alten Mehrspielerfaszination übrig geblieben - einfach aus dem Grund, weil sämtliche Modi kurzerhand gestrichen wurden.

Doch das Kopfschütteln geht noch weiter: Obwohl man die drei Spiele bereits im August im PSN als Download veröffentlichte und sich die Spieler schon kurz darauf über viele Fehler beschwerten, hat Ubisoft es in der Zeit bis zur Disk-Version nicht geschafft, zumindest die gröbsten Schnitzer auszubügeln. So darf man die Y-Achse z.B. immer noch nicht spiegeln, was für Spieler wie mich eine echte Zumutung ist. Es ist zum einen völlig unverständlich, wie man diese Funktion, die im Original enthalten ist, einfach vergessen kann. Zum anderen ist es eine Frechheit, dass man es bis heute noch nicht geschafft hat, zumindest dieses kleine, aber wichtige Detail mit einem längst überfälligen Patch nachzuliefern.

Fazit: Es tut mir in der Seele weh, Sam Fisher in dieser Verfassung zu sehen! Ich halte die ersten drei Splinter Cell-Titel immer noch für einige der besten Schleichspiele und habe noch tolle Erinnerungen an die spannenden Momente, die traumhafte Mechanik sowie die dichte Atmosphäre. Das alles blitzt auch bei den HD-Remakes auf - die Motivation und Begeisterung war sofort wieder da, als ich mich mit Sam im Schatten versteckte, von hinten an Gegner heran pirschte oder sie mit Schocker-Munition niederstreckte. Nicht zu vergessen die damals neuartigen Dietrich-Aktionen und coole Gadgets wie die Haftkamera, die auch heute noch für Stealth-Vergnügen am Bildschirm sorgen. Trotzdem schmeiße ich lieber wieder meine Xbox, den PC, GameCube oder die PS2 an, bevor ich mir länger dieses schlampige HD-Upgrade zumute: Abstürze beim Speichern, null Engagement bei der Überarbeitung von Zwischensequenzen, lange Ladezeiten, niedrigere Bildraten sowie die Abwesenheit einer Sichtumkehrung und des längst überfälligen Patches zeigen nach der grausigen Prince of Persia-Trilogie einmal mehr, wie wenig Sorgfalt Ubisoft bei der Aufbereitung seiner Klassiker an den Tag legt. Und das macht mich als Fan der Originale einfach nur traurig. Vielleicht lässt ein Patch die Splinter Cell Trilogie irgendwann in dem Licht erstrahlen, das ihr würdig ist. Denn im Kern sind die drei Schleicheinsätze des Mr. Fisher immer noch hervorragende Spiele mit einem großartigen Unterhaltungsfaktor. Doch bis es so weit ist, würde ich sowohl die Downloads als auch die Blu-ray-Variante links liegen lassen und lieber noch mal die Originale entstauben, die sich technisch erstaunlich gut über die Zeit gehalten haben.

Kommentare

johndoe803702 schrieb am
Kann bitte mal jemand ein Update bringen und sagen, was der Patch bewirkt hat und ob man jetzt ein gutes Spielerlebnis hat?
MaxDetroit schrieb am
Also ich habe mir auch Chaos Theory für einen Zehner im psn store geholt. Dafür das ich bisher noch kein Splinter Cell gespielt habe macht es eine Menge Spass und ist sein Geld wert.
Aber um ganz ehrlich zu sein habe ich es mir nur wegen dem grandiosen Soundtack von Amon Tobin geholt, den kannte ich nämlich schon vorher, jetzt wollte ich doch mal das Spiel dazu sehen. :wink:
drfontaine92 schrieb am
...trix... hat geschrieben:So langsam gehen mir die ganzen HD remaks auf dem sack! Billige geldmacherei...
Geldmacherei? Natürlich will ein Unternehmen generell Gewinn machen, aber Geldmacherei ist das nicht. Es sind die Journalisten, die so einen Tanz um ein HD-Remake machen, nicht Ubisoft. Die legen einfach ein altes Spiel neu auf, für Leute, die es noch nicht gespielt haben... Darf ich dafür kein Geld verlangen? Wer es schon für eine andere Plattform hat & sich das trotzdem kauft, hat selber zu viel Geld!
Die Leute von Ubisoft sind die Produzenten, wir die Konsumenten. So ist das.
NotSo_Sunny schrieb am
Howdie hat geschrieben:@Randall: Wobei Double Agent eigentlich eh nicht wirklich spielenswert ist.^^ Zumindest verglichen mit den ersten 3 Teilen.
Kann man eigentlich nicht widersprechen, wobei die alte Xbox/PS2-Version ja besser gewesen soll, als die PC/360-Variante (allein schon weil letztere kein Coop hatte).
Von daher wär es doch irgendwie interessant gewesen, erstere Version in der Sammlung drin zu haben, da es sie ja noch nicht in HD gab.
KingDingeLing87 schrieb am
superboss hat geschrieben:klingt ja ziemlich billig.....
Eigentlich ein Armutzeugnis für Ubisoft, dass ganze wirklich so schlampig hinzuwurschteln.
Das hätten sie sich dann gleich sparen können das ganze.
Zu mal es ja auch schon bei den Prince of Persia HD Remakes, solche Probleme gab.
Tja, Ubisoft scheint es egal zu sein, ob es den Fans gefällt oder nicht.
Hauptsache, sie verdienen Geld mit der Sache.
Einfach nur traurig.
Sowas darf einfach nicht sein.
Und dass dann auch noch Content, sprich die Multiplayervarianten und alles rausgeschnitten wurden, ist natürlich noch dreister.
Nochmal gekauft, hätte ich mir das ganze eh nicht. Auch wenn die HD Remakes richtig gut gelungen worden wären
Ich liebe zwar die ersten drei Splinter Cell Teile, vor allem Chaos Theory wird immer ein Platz in meinem herzen haben.
Aber da spare ich mir lieber mein Geld und schwelge in guten alten Erinnerungen. :wink:
schrieb am