Test: Evolve (Shooter)

von Michael Krosta



Evolve (Shooter) von 2K Games
Katz- und Monsterspiel
Entwickler:
Publisher: 2K Games
Release:
10.02.2015
10.02.2015
10.02.2015
Erhältlich: Digital (Steam)
Erhältlich: Digital (Steam)
Erhältlich: Digital (Steam)
Spielinfo Bilder Videos
Vier Jäger gegen ein Monster: Mit Evolve wollen die Turtle Rock Studios Dramatik und Anspruch eines Bosskampfs neu definieren. Dafür schicken sie ein hochspezialisiertes Koop-Quartett in die Schlacht gegen eine mächtige Kreatur, die sich nicht nur weiterentwickelt, sondern von einem fünften Spieler gesteuert wird. Wartet nach Left 4 Dead der nächste Mehrspieler-Kracher?

Die Evolution einer Idee

Man nehme den Zombie-Hit von Valve und stelle sich vor, dass sich das Koop-Team bei den Auseinandersetzungen mit dem zähen Tank nicht mit einer KI, sondern einem anderen Spieler herumschlagen müsste. Das war laut eigenen Aussagen der Grundgedanke der Entwickler, als ihnen die Idee für Evolve kam. Okay, auf den ersten Blick wirkt das nicht sonderlich kreativ, konnte man im Versus-Modus von Left 4 Dead doch ebenfalls schon als Spieler in die faulige Haut der speziellen Mutanten schlüpfen und mit etwas Glück sogar in der Rolle des Tank ordentlich austeilen. Trotzdem waren die VS-Geplänkel beim gemeinsamen Überlebenskampf der Zombie-Apokalypse nur ein kleiner Appetitanreger verglichen mit dem, was die Turtle Rock Studios bei Evolve auffahren. Tatsächlich würde ich sogar so weit gehen zu behaupten, dass das Konzept und dessen Basis zwar nicht unbedingt neu oder gar revolutionär sind, aber das spannende Katz- und Mausspiel Vier-gegen-Einen in dieser Form bisher einzigartig sein dürfte.

Ein (über)mächtiger Gegner

Man nehme den Zombie-Hit von Valve und stelle sich vor, dass sich das Koop-Team bei den Auseinandersetzungen mit dem zähen Tank nicht mit einer KI, sondern einem anderen Spieler herumschlagen müsste.
Man nehme den Zombie-Hit von Valve und stelle sich vor, dass sich das Koop-Team bei den Auseinandersetzungen mit dem zähen Tank nicht mit einer KI, sondern einem anderen Spieler herumschlagen müsste.
Die drei klasse designten Monster bilden die erste Säule der Faszination, denn mit dem Goliath, Kraken und Geist werden die vier Jäger mit dicken Brocken konfrontiert, gegen die der Tank aus Left 4 Dead schon fast wie ein harmloses Schoßhündchen wirkt. Und die Biester können mit ihren Spezialangriffen nicht nur ordentlich austeilen, sondern beweisen mit Schildpanzer und einer prallen Lebensleiste auch enorme Nehmerqualitäten. Nein, das ist wahrlich kein Spaziergang. Stattdessen erfordert es in der Regel harte Arbeit (und Teamwork, dazu später mehr), um eines der Monster niederzuringen. Erreicht es durch ausgiebiges Fressen auch noch seine dritte Evolutionsstufe und wird zunehmend stärker, macht es die Sache nicht leichter. Leider ist man in den ersten Stunden auf die Verwendung des Goliaths beschränkt. Warum? Weil man die anderen beiden Exemplare erst mit einem extrem langwierigen Grinden freischalten muss. Auf der einen Seite ist es zwar schön, dass gewisse Anreize für weitere Inhalte geschaffen werden, aber hier hat man es für meinen Geschmack etwas übertrieben, bis man endlich auch Kraken und Geist selbst auf die Jäger hetzen darf. Ein weiteres Monster wurde als DLC bereits bestätigt und ist in manchen Edition bereits im
Dreist: Wer sich das zusätzliche Monster separat zulegen will, wird mit knapp 15 Dollar kräftig zur Kasse gebeten und auch viele Skins für Jäger und Monster lässt sich 2K bereits jetzt teuer bezahlen.
Dreist: Wer sich das zusätzliche Monster separat zulegen will, wird mit knapp 15 Dollar kräftig zur Kasse gebeten und auch viele Skins für Jäger und Monster lässt sich 2K bereits jetzt teuer bezahlen.
Preis inklusive. Dreist: Wer sich das zusätzliche Monster separat zulegen will, wird mit knapp 15 Dollar kräftig zur Kasse gebeten und auch viele Skins für Jäger und Monster lässt sich 2K bereits jetzt teuer bezahlen. Immerhin verspricht Turtle Rock, dass es keine kostenpflichtigen Karten gibt, welche die Community spalten. Zudem ist es durchaus fair, dass man auch ohne Zukäufe an Partien teilnehmen kann, bei denen DLC-Inhalte verwendet werden.

Fürs Erste kommt man schon mit dem Goliath auf seine Kosten, wobei dessen Verwandtschaft zum Tank mehr als offensichtlich ist: Von herum geschleuderten Felsen und fatalen Rammattacken können L4D-Spieler genauso ein Liedchen singen wie von spitzen Klauen, die unaufhörlich auf einen einprügeln. Doch das erste Evolve-Monster hat noch weitere Tricks im Ärmel, denn zum einen veranstaltet es mit seinem Feuerstrahl ein kleines Barbecue und zum anderen gehört auch ein Schmettersprung zum Repertoire. Kraken und Geist wissen ebenfalls, wie man sich zur Wehr setzt: Während Ersterer z.B. Blitzschläge vom Himmel regnen lässt oder den Jägern mit Wirbel-Schuss und Banshee-Minen einheizt, kreiert der Geist mit einem Doppelgänger eine Ablenkung oder trennt einen Spieler aus sicherer Entfernung mit einer Entführung vom Rest der Gruppe und macht ihn in aller Ruhe fertig.

Kommentare

Kya schrieb am
ColdFever hat geschrieben:
aseria23 hat geschrieben:Was genau ist an evolve denn so anspruchsvoll?
Hast Du Evolve schon einmal gespielt? Ich hatte gestern einen Gast, der Evolve nicht kannte und selbst trotz Tutorial nach 10 Minuten abgewinkt hat, weil ihm das Spiel einfach zu komplex und zu schwer war. Die Lernkurve der verschiedenen Spielmechanismen ist steil, und im Spiel muss man auf sehr vieles gleichzeitig achten, z.B. die feindliche Umwelt, das Jetpack, die anderen Mitspieler, den Status der Fähigkeiten, die Anzeichen des Monsters usw. usw. Die meisten Shooter sind simpel, auch Titanfall ist innerhalb von 5 Minuten zu verstehen. Bei Evolve muss man schon eine halbe Stunde investieren, um das Spiel halbwegs zu verstehen, und auch danach lernt man ständig dazu. Die vielen Tutorialvideos haben ihren Grund. Inzwischen gibt es schon zwei Tutorialvideos pro Spielfigur, dazu eines pro Spielmodus, das müssten jetzt also schon 35 Tutorialvideos sein, die trotzdem nur einen Teil des Ganzen zeigen. Diese hohe Komplexität ist anspruchsvoll. Auch ich habe mich noch nie so schwer getan mit einem Einstieg in ein Actionspiel. Aber dafür habe ich nun auch länger was davon.
Ich habe es an einem Gratis-Wochenende gespielt und klebe seitdem fest. :D
Muss Cold dahingehend vollumfänglich Recht geben, das Spiel ist nicht einfach nur pures ballern.
Nein, es ist tatsächlich sehr! anspruchsvoll und kleinste Fehler können den kompletten Spielverlauf kippen.
Ich finde es gerade gut, dass man sein Köpfchen einschalten muss.
"Witzigerweise" ist auch der generelle Umgangston sehr! freundlich.
Woran das wohl liegen mag? :wink:
chichi27 schrieb am
Sevulon hat geschrieben:Scheint übrigens so als hätten die Kritiker, die das Spiel zerrissen und es prognostiziert haben, recht. Innerhalb eines Monats 90% der Spieler verloren, niemand interessiert das neue Monster. Joah. Zu wenig Content killte das Spiel ziemlich schnell.
Bei der DLC Politik von 2k sollte das keinen wundern.
Sevulon schrieb am
Scheint übrigens so als hätten die Kritiker, die das Spiel zerrissen und es prognostiziert haben, recht. Innerhalb eines Monats 90% der Spieler verloren, niemand interessiert das neue Monster. Joah. Zu wenig Content killte das Spiel ziemlich schnell.
Jupp_GER schrieb am
SpookyNooky hat geschrieben:Seit wann ist ein schwieriger Einstieg in ein Spiel ein Vorteil?!
Die "besten" Spiele (die Formulierung ist mit Vorsicht zu genießen, was heißt schon 'beste') sind einfach zu erlernen und führen den Spieler langsam an die Möglichkeiten heran und zeigen nach einer Weile durch mannigfaltige Möglichkeiten, welche Tiefe sich hinter dem Spielprinzip verbirgt.
Sperrige Spiele sind nicht komplex. Sie sind kompliziert.
Der Einstieg wird Dir damit vielleicht ein wenig erleichtert, dass Du zumeist in Partys mit Spielern auf in etwa Deinem Rang kommst. Soll heißen, dass Anfangs sowohl Jäger, als auch Monster nicht unbedingt wissen werden, wie man die einzelnen klassen spielt. Dein Stufenaufstieg ist jedoch bei Evolve nicht nur mit dem Freischalten diverser Dinge verbunden, sondern auch mit einem tatsächlichen Aufstieg Deiner Vorgehensweise. Du wirst immer mehr lernen, was man wann und wie tun sollte... Und genauso wirst Du auch merken, dass die anderen Spieler das tun. Ich bin jetzt auf LVL 26 und erlebe in Random Games eigentlich kaum noch Jäger, die dumm den Spuren nachlaufen... Die meisten Spieler nutzen ebenso nun das volle Spektrum ihrer Fähigkeiten. Trotzdem wird es nicht leichter zu gewinnen, da auch die andere Seite weitaus cleverer agiert...
ColdFever schrieb am
SpookyNooky hat geschrieben:Seit wann ist ein schwieriger Einstieg in ein Spiel ein Vorteil?! Die "besten" Spiele sind einfach zu erlernen [...] Sperrige Spiele sind nicht komplex. Sie sind kompliziert.
Evolve ist wie Action-Schach. Die einzelnen Regeln sind einfach, aber das gesamte Gefüge ist komplex. Da hilft alles nichts, Du musst die Spielfiguren und Spielregeln von Anfang an verstehen, sonst überlebst Du den Gegner nicht. Dazu kommt eine feindselige Welt, die auch keine Fehler verzeiht. Diese Unverzeihlichkeit macht den Reiz des Spieles aus, wie beim Schach. Da muss man durch.
Bild
schrieb am