Das überhebliche Grinsen
Was, das soll süchtig machen? Diese kleine Zahlenwischerei mit sechzehn Dominosteinen? Gelächelt habe ich. Abgewunken habe ich. Dann habe ich mal gelangweilt eine blaue Eins auf eine rote Zwei gewischt: so entsteht flugs eine weiße Drei. Na und dann? Dann kann man zwei Dreien in eine Sechs, zwei Sechser in eine Zwölf, zwei Zwölfer in
Ein fetter Fang: Die beiden 192er bringen ordentlich Punkte, sobald man sie zusammen schiebt.
eine Vierundzwanzig verwandeln – und so weiter, ohne Limit nach oben. Und während man fleißig vervielfacht, tauchen immer mehr zufällige Einer, Zweier oder Dreier auf.
Das Spiel ist theoretisch vorbei, wenn man keinen Stein mehr setzen kann. Aber mit dem ersten Game Over begann für mich die praktische Endlosschleife. Ich habe den Fehler gemacht und nach der Highscore gefragt. Was, 6978? Das ist doch ein Klacks! Warte mal, das muss doch mal eben…okay, einen Versuch noch…gleich hab ich es...jetzt lächeln mich die Zahlen immer wieder an. Und wenn diese beschwingten Beats von Jimmy "
Big Giant Circles" Hinson (Mass Effect 2) ertönen, kann ich kaum noch widerstehen.
Schieben und Verfielfachen
Das Spielprinzip verbindet Elemente von Schiebe-Puzzles mit einem Hauch von
Die großen Vielfache werden wie Superstars gefeiert.
Schanghai. Es gilt, in einem vier mal vier Felder großen Bereich immer ausreichend Platz über Paare zu schaffen. Dazu muss man sowohl störende kleine Zahlen schnell vermengen als auch Wege zur größten Zahl freimachen, indem man Reihen und Spalten bzw. Blöcke clever verschiebt.
Schön ist, dass man schon etwas vorausplanen kann: Zum einen wird der nächste Steintyp oben angezeigt,zum anderen kann man eine Gruppe erstmal langsam in eine Richtung bewegen, um sich mögliche Auswirkungen anzuschauen – und sie dann wieder in die Ursprungsposition bewegen.
Gibt es vielleicht sogar ein System, eine optimale Taktik? Oder ist das alles nur Zufall? Mal verliert man ratzfatz und das Brett ist voll, mal gelangt man in höhere Ebenen und dann ertappt man sich dabei, wie man ganz vorsichtig verschiebt. Ziel ist es jedenfalls, möglichst viele Punkte zu sammeln, wobei die hohen Vielfache der Drei am Ende besonders viel einbringen.
Sie werden beim ersten Auftauchen fast wie Superstars gefeiert: Wenn man zwei 192er zu seiner ersten 384 aka "Capt. Triad" zusammen fügt, gibt es Konfettiregen und Jubel. Überhaupt ist es die dezente, aber sehr charmante Präsentation von Greg Wohlwend, die aus den anonymen Steinen dank knuffiger Animationen und Kommentare fast schon kleine Wesen macht.