E3-Vorschau: Crackdown 3 (Arcade-Action)

von Benjamin Schmädig



Crackdown 3 (Arcade-Action) von Microsoft
Bissige Banden
Entwickler:
Publisher: Microsoft
Release:
15.02.2019
15.02.2019
15.02.2019
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
Spielinfo Bilder Videos
Crackdown 3, endlich! Wie lange habe ich darauf gewartet, das zu spielen – bzw. überhaupt mal Näheres darüber zu erfahren. Abgesehen davon, dass das Spiel im Onlinemodus die Cloud zum Berechnen großflächiger Zerstörungen nutzen soll, hatte Microsoft ja bisher fast alles unter Verschluss gehalten. Umso besser, dass Sumo Digital auf der diesjährigen E3 nicht nur Einzelheiten über die Kampagne verriet, sondern dass man sich in einer zehnminütigen Demo auch zum ersten Mal selbst als akrobatischer Agent oder Agentin in das Meer der Verwüstung stürzen darf.

Ohne „Wow!“

Ich habe mir das selbstverständlich nicht mehrmals sagen lassen, sondern die Demo gleich zweimal gestartet. Was da drin steckt? Ein relativ kleines Areal zum Herumtoben, keine Kampagne und keine Zerstörungen der Marke „ALTER!!“, wie sie für den Multiplayer angekündigt sind – aber ein Spiel, dass Serienkennern sofort vertraut ist. Als Agent mit Superkräften springt man immerhin ganze Häuser hoch, wirft mit Fahrzeugen oder Containern und ballert mit allem von Maschinenpistole bis Raketenwerfer. Neu sind u.a. Laser, zumindest konnte ich mich an die im zehn Jahre alten ersten Crackdown nicht erinnern.

Beim erfolgreichen Einsatz verschiedener Fähigkeiten, z.B. dem Erschlagen eines Gegners mit bloßer Faust oder dem Einsammeln von auf Dächern versteckten Geschicklichkeits-Kugeln, erhält man dabei Erfahrungspunkte und verbessert so ebenjene Fertigkeiten. Man schlägt dann härter zu oder springt noch höher; die Vertikale spielt auch in Crackdown 3 eine große Rolle.
Endlich Spielszenen, endlich Laser, endlich Crackdown 3!
Endlich Spielszenen, endlich Laser, endlich Crackdown 3!

Nicht fertig poliert

Nun ist das alles nicht neu und sieht auch gar nicht überragend aus. Auf den ersten Blick erinnert hier so viel an das Original, dass Teil 3 wie eine aufpolierte Neuauflage wirkt. Gut, Agenten visieren beim Zielen auf einen Gegner verschiedene Körperteile an, beherrschen jetzt einen Doppelsprung sowie ein kurzes Gleiten in der Horizontalen, aber wer Crackdown kennt, kennt Crackdown 3.

Ich muss außerdem erwähnen, dass die Bildrate dem schnellen Ablauf in der E3-Demo noch nicht gerecht wird. Von 60 Bildern pro Sekunde ist das Spiel jedenfalls weit entfernt. Öfter als ich wollte habe ich mich deshalb auf das automatischen Zielen beim Anvisieren verlassen, anstatt Gegner beim freien Umblicken aufs Korn zu nehmen. Ganz davon zu schweigen, dass die wichtige Präzision beim Erklimmen riesiger Wolkenkratzer und beim Springen auf schmale Vorsprünge stark unter der aktuell schwachen Technik leidet. Daran arbeitet Entwickler Sumo Digital hoffentlich noch!
Gute Agenten beherrschen vor allem eins: das Chaos.
Gute Agenten beherrschen vor allem eins: das kreative Chaos.


Schon wieder eine Tech-Demo?

Klingt mächtig ernüchternd, ist es im Kleinen auch – macht aber immer noch einen Heidenspaß! Im Gegensatz zu vielen anderen offenen Welten rennt man in Crackdown nämlich nicht wie ein im Grunde normaler Mensch umher, der sich wie in Sunset Overdrive nur auf Schienen schnell bewegen kann oder dessen Bewegungen wie in Infamous an Gebäude oder andere Objekte gebunden sind. Stattdessen laufen die Agenten mit einem Affenzahn durch die Straßen und springen dermaßen hoch, dass ihnen Hören und Sehen vergehen müsste. Die Zerstörung, die sie anrichten, ist nicht zuletzt dermaßen übertrieben... Crackdown wirkt wie eine Tech-Demo, die der damalige Entwickler Realtime Worlds mal eben als Spiel veröffentlicht – und damit zu einer Art Blaupause für Open-World-Action gemacht hatte, die als Spielwiese für Experimentierfreudige dient.

Konsequenterweise verfolgte man damals zwar eine Art Geschichte, konnte das sukzessive Ausschalten irgendwelcher Gangs aber eigentlich kaum als solche bezeichnen. Gut so, denn der Weg war das Ziel und den ebnete man sich ohnehin so und in der Reihenfolge, wie man es selbst wollte.

Kommentare

DARK-THREAT schrieb am
Sigistauffen hat geschrieben: ?19.06.2017 11:27 Was ist eigentlich aus der angekündigten, physik-basierten Zerstörungsorgie geworden? Ich seh nette Eplosionseffekte wie in so ziemlich jedem anderen modernen Spiel, aber von kollabierenden Wolkenkratzern fehlt jegliche Spur.
Das soll, auch wegen der genutzten Cloudengine, nur im Online-Multiplayer der Fall sein. Offline ist dies nicht gut möglich, man will ja auch offline zocken können.
johndoe1887640 schrieb am
Sigistauffen hat geschrieben: ?19.06.2017 11:27 Was ist eigentlich aus der angekündigten, physik-basierten Zerstörungsorgie geworden? Ich seh nette Eplosionseffekte wie in so ziemlich jedem anderen modernen Spiel, aber von kollabierenden Wolkenkratzern fehlt jegliche Spur.
Hab ich mich auch gefragt.
Was musste ich mir da damals anhören, als ich die Cloud-Funktion in Frage gestellt habe.
Die Cloud würde am Ende der One sogar helfen mit der PS4 aufzuschließen und Sony killen (halt wieder mal - wie so oft).
Jetzt sagt kein Mensch mehr was davon.
Aber das würde für mich sowieso nix ändern.
Ich hab es mit Teil 1 insgesamt 2 mal auf meine 360 damals probiert - einmal allein und einmal im Koop - und empfand es als eine der langweiligsten Spielerfahrungen in meiner Spielerkarriere. Hab das jetzt verfolgt, weil es mich interessiert hat, ob die was Besseres draus machen oder es einfach genauso weiterführen.
Da überrascht mich jetzt noch am meisten die Previewbewertung "Gut", was eigentlich eine Beleidigung vieler guter anderer Titel darstellt, die ebenfalls als "gut" bewertet werden und dafür aber in Sachen Technik, Präsentation, Charaktere oder auch Story viel mehr zu bieten haben.
Denn das was ich von den Vorgängern kenne und hier lese, ist für mich nix anderes als all das, was man in SR4 geboten bekommen hat - nur mit Humor, Story, etc. und in technisch besser. Und das heißt was! Hätte niemals gedacht, dass ich ein SR4 jemals in technischer Hinsicht loben würde!
Wenn man dann bedenkt, wie lang das Game jetzt schon in Entwicklung ist und es im Zuge der One X Ankündigung (True 4K) gezeigt wurde, isses dann echt fast schon peinlich.
Vorbei die Zeiten, in denen Epic auf die Bühne kommt und ne Gears Demo mit den Möglichkeiten der Hardware präsentiert.
Womit ich wiederum dazu komme:
Waffenmutti87 hat geschrieben: ?16.06.2017 20:22
EllieJoel hat geschrieben: ?16.06.2017 18:33 Also das Video das man bei der E3 gezeigt hat war an lächerlichkeit und peinlichkeit nicht mehr zu überbieten...
Sigistauffen schrieb am
Was ist eigentlich aus der angekündigten, physik-basierten Zerstörungsorgie geworden? Ich seh nette Eplosionseffekte wie in so ziemlich jedem anderen modernen Spiel, aber von kollabierenden Wolkenkratzern fehlt jegliche Spur.
DeckelDrauf schrieb am
Hans Gruber hat geschrieben: ?17.06.2017 11:03 Hatte Crackdown eigentlich schon immer diesen cel-shading look?
Ja hatte Crackdown immer, sowohl Teil 1 als auch Teil 2.
Raskir schrieb am
Oh ja und wie. Naja persona geht schon noch aber vor allem EDF ist hässlich wie die Nacht. Und einer der 3 besten Shooter die ich je gespielt habe :D
Und Crackdown könnte in eine ähnliche kerbe schlagen. Visuell nicht beeindruckend aber spielerisch vielleicht eine mords gaudi. Was braucht der zocker mehr? Ok local coop, buddies, chips und gesöff dann hätte er alles
schrieb am