Einfaches Prinzip
Schon die kurze Einführung macht deutlich, dass das Prinzip hinter Beat Saber ähnlich simpel ist wie in vielen anderen Musikspielen. Aus dem Hintergrund schweben Würfel auf den Spieler zu, die man passend zum Rhythmus mit den Lichtschwertern treffen muss. In welche Richtung man den Controller führen muss, verrät ein abgebildetes Symbol, das entweder grell weiß oder in einem intensiven Rot aufleuchtet. Bei weiß markierten Blöcken schwingt man das rechte, bei roten das linke Lichtschwert in die geforderte Position. Diese umfassen neben Schlägen nach links, rechts, oben und unten außerdem noch einen geraden Stoß nach vorne.
Und wieder ist ein Würfel im richtigen Moment zerteilt.
Außerdem gilt es, sowohl kleinen Bomben als auch roten Energiewänden auszuweichen, indem man sich einen Schritt nach rechts oder links bewegt oder sich unter den Hindernissen hinweg duckt. Fies: Zum einen drehen sich manche der Blöcke erst noch, bis sie kurz vor dem Schlag die endgültige Position erreichen. Zum anderen muss man mitunter die Ausweichmanöver mit Schlagabfolgen kombinieren. Während man das alles auf den niedrigen Stufen noch halbwegs gut bewältigen kann, kommt man auf Hard oder Extreme ordentlich ins Schwitzen und das Musikspiel gleicht mehr einem wunderbar choreographierten, aber ganz schön fordernden Fitness-Workout.
Großartiges Spielgefühl
Doch die Schweißtropfen zahlen sich aus: Trotz des einfachen Spielprinzips geht von Beat Sabers von der ersten Sekunde an eine gewisse Faszination aus, der man sich nur schwer entziehen kann. Die zehn Tracks, die speziell für den Titel komponiert wurden und trotz ihrem Fokus auf elektronische Klänge eine erfreulich hohe Bandbreite abbilden, tragen zusammen mit der minimalistischen, aber stimmungsvollen Trance-Präsentation ihren Teil dazu bei. Es macht sich einfach positiv bemerkbar, dass die Schlagfolgen und Bewegungen perfekt auf die Musik zugeschnitten sind. Entsprechend klasse fühlt es sich an, wenn man mit den Lichtschwertern in der Hand in diesen fetzigen Klangwelten versinkt. Manchmal hat man sogar den Eindruck, als würde man die Controller wie einen Taktstock führen und die Musik dirigieren.
Die Aufmachung ist minimalistisch, aber trotzdem allein durch die Farbwechsel gelungen.
Obwohl mir die bisherige Auswahl schon ganz gut gefällt, hoffe ich aber auf eine größere Song-Bibliothek und noch mehr Stilrichtungen. Ein Traum wäre selbstverständlich, wenn man irgendwann die Lichtschwerter auch zur Star Wars Fanfare von John Willams führen dürfte, begleitet vom Original-Surren der Jedi-Waffen. Zumindest plant man bei Hyperbolic Magnetism offenbar den bisher noch etwas mageren Inhalt gehörig aufzupeppen und verspricht neben weiteren Songs u.a. auch eine Kampagne für Solisten, die wahrscheinlich ähnlich ausfallen dürfte wie bei Disney's Fantasia für Kinect. Auch ein Level-Editor ist geplant, in dem die Leute auch zu ihren eigenen Lieblings-Songs entsprechende Choreographien bauen dürfen. So wird es vielleicht auf diesem Wege etwas aus meinem Wunsch werden, den Soundtrack aus Star Wars mit Beat Saber zu kombinieren.