Vorschau: Audica (Musik & Party)

von Michael Krosta



Audica: Musikspiel-Shooter von Harmonix
Der Musikspiel-Shooter
Entwickler:
Publisher: Harmonix
Release:
07.03.2019
28.01.2020
07.03.2019
07.03.2019
Q3 2019
07.03.2019
Erhältlich: Digital (PSN, Steam)
Erhältlich: Digital
Erhältlich: Digital (PSN, Steam)
Erhältlich: Digital (PSN, Steam)
Erhältlich: Digital (PSN, Steam)
Spielinfo Bilder Videos
Nach Rock Band VR und SingSpace scheint Harmonix weiter Gefallen an der virtuellen Realität zu haben: Das aktuelle Projekt Audica präsentiert sich als ein Mischung aus Musikspiel und Shooter, die man derzeit ausschließlich mit Oculus Rift und HTC Vive im Early Access erleben kann. Wir haben zu den Blastern gegriffen und für die Vorschau im Takt geballert...

Rhythmische Blaster-Action

Im Kern nutzt Audica eine ähnlich simple Spielmechanik wie das artverwandte Beat Saber. Doch statt Lichtschwertern hält man hier zwei futuristische Blaster in den Händen, die entweder blaue oder orangene Laserstrahlen feuern und die entsprechend eingefärbten Ziele zerstören, die von allen Seiten heran rauschen. Harmonix wäre nicht Harmonix, wenn nicht auch die Musik und der dazugehörige Beat eine Rolle im Spielverlauf spielen würde. Und so schießt man auch hier nicht wild durch die Gegend, sondern muss die Zielobjekte taktgenau mit der richtigen Farbe treffen.

Damit nicht genug: Die Mechanik unterscheidet außerdem zwischen Symbolen für einzelne Schüsse und solche, bei denen der Trigger gehalten werden muss, was von einem coolen Elektro-Klang untermalt wird. Leider fällt es im Eifer der einprasselnden Ziele zunächst enorm schwer, die visuellen Unterschiede zwischen Einzelschuss und Halten zu erkennen. Ähnlich verhält es sich bei höheren Schwierigkeitsgraden, wo man zusätzlich noch die gewünschte Haltung der Controller beachten muss. Hier zeigen kleine Rahmen an, ob man die Schüsse in der normalen Position oder „Gangsta-Style“ seitlich mit einem gedrehten Handgelenk abfeuern soll. Auch hier fällt es manchmal enorm schwer, schnell genug auf die Anzeige zu reagieren. Einfacher hat man die Symbole für das gleichzeitige Abdrücken beider Waffen verinnerlicht. Ebenso gut geht eine weitere Mechanik von der Hand, bei der man nach dem Schuss den Trigger gedrückt halten und mit der Hand einer abgebildeten Linie folgen muss – vergleichbar mit Disney's Fantasia, wo man teilweise ebenfalls mit seinen Händen vorgezeichneten Linien folgen musste, um zu punkten. Zu guter Letzt entdeckt man sogar einen Hauch von Beat Saber, den manche Ziele werden nicht per Schuss, sondern mit einer aktiven Schlagbewegung zerstört.

Einfach zu lernen, schwer zu meistern    

Auch wenn sich das alles relativ komplex anhört, geht die Mechanik grundsätzlich schnell in Fleisch und Blut über. Allerdings sind die Anforderungen je nach gewähltem Song schon auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad relativ hoch. Das hat gleich mehrere Gründe: Zum einen die besagten Probleme, schnelle und gehaltene „Noten“ zu unterscheiden. Zum anderen fiel es mir beim Anspielen überraschend schwer, den Beat zu erkennen und die Symbole im richtigen Moment abzuschießen, wenn sie den Rahmen berühren. Als problematisch erweist sich außerdem das eingeschränkte Sichtfeld: Schaut man sich nicht um
Manchmal sorgt das Farbengewitter auf dem Bildschirm für leichte Orientierungsprobleme.
Manchmal sorgt das Farbengewitter auf dem Bildschirm für leichte Orientierungsprobleme.
oder ausgerechnet in die falsche Richtung, könnte man Symbole verpassen. Genau wie bei Beat Saber muss man zudem immer darauf gefasst sein, dass die Ziele farblich so angeordnet werden, dass man über Kreuz schießen muss.

Grundsätzlich ist das Spielgefühl klasse: Die Steuerung ist zum einen sehr präzise, erlaubt gleichzeitig aber einen gewissen Spielraum, so dass man nicht immer ganz genau zielen muss. Schön auch, dass sich die Performance audiovisuell widerspiegelt: Bringt man eine schlechte Leistung, deuten Klangfilter bereits den vorzeitigen Abbruch des Songs an. Fängt man sich dagegen wieder, wird der Sound wieder satter und der Bass kommt wieder voll zur Geltung, während erfolgreiche Kombos mit schicken Grafikeffekten belohnt werden. Verglichen mit dem minimalistischen Beat Saber wirkt Audica pompöser, verfolgt aber mit seiner futuristisch angehauchten Umgebung einen ähnlichen Stil. Im finalen Spiel soll es übrigens weitere Schauplätze / Bühnen / Hintergründe geben. Gleichzeitig soll auch die Trackliste von derzeit zehn Songs auf mehr als 25 aufgestockt werden. Genau wie bei Beat Saber konzentriert sich auch Harmonix voll auf elektronische Musik, setzt dabei aber eher auf bekanntere Künstler als Beat Games.

 

AUSBLICK



Mit Audica setzt Harmonix auf eine Mischung aus Space Pirat Trainer und Beat Saber. So ganz haben sie mich damit aber noch nicht gepackt: Nach zwei Stunden fällt es mir immer noch relativ schwer, in einen ähnlich genialen Spielfluss zu kommen wie beim Schwingen der virtuellen Lichtschwerter. Das liegt zum einen daran, dass ich manche Ziele einfach nicht im Blick habe und ich immer noch ein Problem damit habe, Standard-Symbole und „Halte-Würfel“ im Eifer des Gefechts voneinander zu unterscheiden. Kommt dann auch noch die Halteposition der Blaster als Faktor hinzu, verliert man beim Chaos vor den Augen schnell den Überblick und gleichzeitig das Rhythmusgefühl. Das alles dürfte sich mit fleißigem Üben relativieren, aber der Zugang zu Beat Saber und auch anderen Harmonix-Titeln wie Rock Band & Co gestaltet sich im Vergleich zu Audica etwas leichter. Was die Auswahl der Tracks angeht bin ich zudem zwiegespalten: Manche Songs gefallen mir gut, manche sind dagegen nicht unbedingt mein Fall und einige sind schlichtweg zu kurz. Der Klangfilter ist dagegen ähnlich cool wie der brachiale Soundeffekt beim Halten der Noten mit Hilfe eines grell leuchtenden Lichtstrahls. Wenn man erst mal über längere Zeit Kombos aufbauen kann und in den Groove kommt, blitzt wieder auf, warum Harmonix als Meister der Musikspiele bekannt sind und immer wieder kreative Wege finden, beiden Welten zu kombinieren.

Einschätzung: gut

Kommentare

Roadrunner M33P schrieb am
Das Spiel macht schon gut Laune und es gibt auch schon die ersten selbst erstellen Tracks aus der Modding Community. Ich finde Beat Saber und Audica sind perfekte Spiele für die bald erscheinende Oculus Quest.
Cytasis schrieb am
Find ich auch echt intressant und könnte voll spaß bringen, cool wären Unterstützung für eigene Tracks (bzw. selbst produzierte:)).
Hab aber leider kein VR, mein Budget reichte gerade mal für nen guten PC^^
Poolparty93 schrieb am
Mal abwarten, wie sich das Spiel entwickelt. Sieht aber ganz interessant aus auf den ersten Blick.
schrieb am