Fallout im Weltraum?
Ähnlich wie in den modernen Fallouts durchstreift der Hauptcharakter das Ödland eines fernen Planeten, der wie viele andere seiner Art von irdischen Großkonzernen per Terraforming bewohnbar gemacht werden sollte. Das ist in diesem Fall jedoch daneben gegangen, denn anstatt die ansässige Fauna gegen irdische Lebewesen auszutauschen, haben die Umwandlungsbemühungen kleine Krabbler in fiese Riesenmutanten verwandelt, die den Siedlern in der Wildnis gehörig einheizen. Dementsprechend haben sich die Konzerne auch zügig von dem erzeugten Ödland verabschiedet, sodass nur noch besonders hartgesottene Outlaws und Siedler auf dem Felsbrocken verbleiben.
The Outer Worlds verbindet Science Fiction mit Western-Atmosphäre und überzeugt visuell trotz der Schwächen bei Mimik und Oberflächen vor allem mit einem konsequenten Artdesign, das sich irgendwo zwischen Fallout und No Man's Sky einsortiert. Spielerisch liefert Obsidian allerdings genau das, was einige Rollenspiel-Fans bei Fallout 4 vermisst und was
Alles schön bunt! Aber auch sehr gefährlich...
insbesondere 76 gefehlt hat: Neben einem umfangreichen Talentbaum, einer Party mit mehreren Begleitern, die autonom agieren und dem Spieler folgen sowie offenen Gebieten voller Räuber und fieser Viecher stehen nämlich auch Dialoge und wichtige Entscheidungen auf dem Programm – und das betrifft nicht nur die Waffenwahl, bei der die verfügbaren Schießeisen zudem nach eigenem Gusto modifiziert werden können.
Viele Wege zum Ziel
In der E3-Präsentation zieht der Spieler im Namen einer Outlaw-Chefin los, um das illegale Gewerbe eines Konkurrenten aus dem Verkehr zu ziehen. Charakterwerte, Talente und sogar Fähigkeiten der Begleiter können dabei Einfluss auf die auswählbaren Gesprächsoptionen haben, die sowohl die Diskussionen mit der Auftraggeberin als auch mit der Zielperson beeinflussen - allerdings ist die eigene Figur nicht vertont und die Gespräche wirken etwas steif. Auch spielerisch eröffnen sich zahlreiche Optionen: So kann der
Das dürfte Rollenspieler freuen: In den Dialogen wird man viele Optionen haben.
obligatorische Schleichweg eingeschlagen und je nach Skill-Auswahl Wachen abgelenkt, Kameras gehackt und Überredungskünste genutzt werden, um den Schlachthof-Komplex zu infiltrieren und zu seinem Betreiber vorzudringen.
Die Entwickler betonen zudem, dass man einen schwarzhumorigen Grundton beibehalten will, der mit seinen schrägen Figuren und Einfällen wie Schweine-Mutanten, deren Tumore als köstliches Fleisch verpackt und verkauft werden, ebenfalls an Fallout erinnert. Und sogar das V.A.T.S. hat es in abgewandelter Form in The Outer Worlds geschafft: Der noch nicht ganz vom Kryo-Schlaf genesene Weltraumreisende kann nämlich die Zeit verlangsamen und dann gemütlich einzelne Körperteile der Feinde anvisieren, deren Beschädigung die Widersacher auf unterschiedliche Weise schwächt. Auch die eigene Spielfigur gewinnt im Laufe der Zeit auf Basis der eigenen Handlungen neue Stärken und Schwächen hinzu, die sich ebenso wie neue Talente auf das Spiel auswirken.