Vorschau: Skater XL (Sport)

von Matthias Schmid



Skater XL: Spirit of the Hawk
Spirit of the Hawk
Entwickler:
Release:
28.07.2020
28.07.2020
2020
28.07.2020
Early Access:
19.12.2018
kein Termin
kein Termin
kein Termin
Erhältlich: Digital (PSN, Xbox Store, Steam), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (PSN, Xbox Store, Steam), Einzelhandel
Spielinfo Bilder Videos
In Kalifornien entsteht ein vielversprechendes Skateboard-Spiel, das im Early Access schon eine stattliche Fangemeinde begeistert. Wir haben mit den Entwicklern von Skater XL gesprochen und spannende Einblicke erhalten, aber auch ein paar Problemzonen ausgemacht.

Grundlagenforschung

Stell’ dir vor, der Entwickler eines neuen Ego-Shooters spricht in den ersten zehn Minuten seiner Spielpräsentation nur von Doom und Half-Life - das wäre doch irgendwie komisch. Beim Subgenre der Trendsport-Titel und noch konkreter bei Skateboard-Spielen hingegen passt das irgendwie: Denn Neversofts Tony Hawk's Pro Skater war der 3D-Urknall für das einige Jahre sehr beliebte Genre, später hievte EAs Skate-Serie den virtuellen Rollbrett-Sport mit seiner Analogstick-Steuerung auf ein neues Niveau. Gleichzeitig zeigt der Fokus auf diese beiden Granden die (vermeintliche?) Limitiertheit virtuellen Skateboardens: Man hat das Gefühl, alles schon mal gesehen zu haben, alle spektakulären Tricks schon ausgeführt, alle möglichen Rampen und Rails schon beackert zu haben.




Dabei haben viele vielleicht schon vergessen: Der pure Spaß am Fahren und Tricksen kann gigantisch sein! Ubisofts Winterspaß Steep gelang vor vier Jahren das, woran 2015 der bislang letzte, gehetzt wirkende Tony Hawk-Teil scheiterte: Zeigen, welch großes Potenzial noch immer im Trendsport schlummert, wenn die Spielwelt überzeugend gestaltet ist. Und vielleicht steht uns im Jahr 2020 gar die große Skateboard-Neubelebung ins Haus, die vor zwei, drei Jahren noch niemand für möglich (oder nötig?) gehalten hätte: Zum einen arbeitet Activision Gerüchten zufolge an einem Tony-Hawk-Reboot, zum anderen rollen auf Steam gleich zwei vielversprechende Titel durch den Early Access. Das eine hört auf den Namen Session, das andere nennt sich, wenig einfallsreich, Skater XL. Im Sommer bereits soll Letzteres die Early-Access-Phase verlassen und gleichzeitig für die aktuellen Konsolen erscheinen. Konform zu den derzeitigen Kontaktbeschränkungen habe ich mich online mit drei Entwicklern aus dem Skater-XL-Team getroffen - eineinhalb Stunden lang spielt ein Teammitglied vor, derweil werden mir Fakten und Anekdoten erzählt, während ich Fragen stellen kann.

Mangelware

Coole Kameraperspektive, aber natürlich nicht spieltauglich - die Grafik, ja die passt schon.
Coole Kameraperspektive, aber natürlich nicht spieltauglich - die Grafik, ja die passt schon.
Die ersten Minuten der Präsentation drehen sich kaum um das Spiel selbst: Während ich auf dem Bildschirm schon die ersten Tricks und Stürze sehe, plaudern die Macher noch über die Pionierleistungen der Tony-Hawk-Serie und die innovative Stick-Mechanik von Skate. Und darüber, dass es erstaunlicherweise keine neuen Skateboard-Spiele mehr gibt, obwohl doch der Sport selbst allgegenwärtig sei. Letztere These mag für Kalifornien wohl eher zutreffen als für die Innenstädte zwischen Rosenheim und Flensburg, hat aber doch einen wahren Kern. In Brasilien z.B. ist das Skateboarden die beliebteste sportliche Aktitvität nach Fußball und bei den (verschobenen) Spielen von Tokio sollte das Rollbrett erstmals olympisch vertreten sein.

Die Skatespots (hier: One California Plaza) wurden realen Vorbildern nachempfunden. Auch tummeln sich echte Profi-Skater im Spiel. Schick ist, wie der Stoff ihrer Klamotten fällt.
Die Skatespots (hier: One California Plaza) wurden realen Vorbildern nachempfunden. Auch tummeln sich echte Profi-Skater im Spiel. Schick ist, wie der Stoff ihrer Klamotten fällt.
Das Team der in Los Angeles beheimateten Easy Day Studios hat keine Meriten als Entwickler der genannten großen Skateboard-Titel aufzuweisen, stattdessen sind die Mitglieder, vom Programmier bis hin zum Marketing-Mann, tief mit der kalifornischen Skate-Kultur verwurzelt - erzählt man mir. Man habe frühe Versionen des Spiels wieder und wieder in Skateparks gezeigt und sei mit dem Laptop durch Skateshops getingelt, um dort Meinungen selbst einzuholen. Auch eine Analogie zwischen der Skater-XL-Steuerung und dem Gitarrenspiel klingt für mich schlüssig: Das, was man vor sich hat, ist simpel und schnell verstanden. Hier ein paar Saiten zum Zupfen, dort zwei Beine vorn bzw. hinten auf dem Brett. Jeder kann sofort loslegen, ein bisschen was ausprobieren. Gleichzeitig können aus dieser simplen Basis unzählige wunderbare Dinge entstehen - durch Übung, Fingerfertigkeit und Kreativität.

Kommentare

HellToKitty schrieb am
Ich bin mit der Richtung die Session einschlägt völlig zufrieden, weshalb ich Skater XL auch aufgrund des dummen Namens :lol: noch gar nicht ausprobiert habe. Wer sich nur annähernd fürs Skaten interessiert, bekommt mit Session bereits jetzt im Early Access ein physikbasierten Sandkasten geboten, der seines Gleichen sucht. Die Skatespots sind hervorragend designt und man hat komplette Kontrolle über beide Füße inklusive dem optionalen Catchen der Tricks. Als Simulation ist das selbst mit den vielen prototypischen Aspekten bereits jetzt so gut, dass ich eigentlich nichts anderes brauche.
Kaltfuchs schrieb am
HugoEgon hat geschrieben: ?29.04.2020 08:58
Kaltfuchs hat geschrieben: ?29.04.2020 08:10 Danke 4P ! Ich hatte den Titel so überhaupt nicht auf dem Schirm.
Bin zwar aus meiner "Skater Hochphase" von 2000(hach, good old times....) aber hab nachwievor Lust auf so eine Art von Spiel.
Habs gestern direkt mal gekauft und war schwer überrascht und gleichzeitig immens überfordert von der Steuerung.
Das hat halt mal gar nichts mehr mit der Tony Hawk Serie zu tun und geht direkt in die Simulationsecke.
Schade dass es keine Art von Turtorial gibt die einem die Eingaben etwas näher legen.
Gefällt mir aber trotzdem ganz gut bis jetzt. Ich bleib dran.
Also ich hab mir direkt mal ein Gameplayvideo angeschaut und der hatte ein Turtorial. :Kratz:

Jain ! Turtorial kann man das nicht nennen :D
bacuya schrieb am
hierunddaundueberall hat geschrieben: ?28.04.2020 20:13 Ist mir zu sehr "Simulator". ich vermisse die arcadingen Spiele die einem auch Freude bereitet haben wenn man mit dem eigentlichen Sport nichts zu tun hat. SSX oder Tony Hawk Pro Skater oder auch einfach ein Racer mit schönen Fantasiestrecken (Rush 2. NFS 3 usw.) das wär mal was.
Dem stimme ich zu! SSX Tricky war sowas von drüber aber gerade das hat mir am meisten zugesagt. Auch THPS 3/4 war gerade durch dieses arcadige und der simulationsferne einfach super. Das fehlt mir in der Tat auch. Es muss nicht immer alles realistisch und "echt" sein. Mal sehen was aus der Tony Hawk Neuauflage wird.
Jazzdude schrieb am
Dass EA Skate 3 nicht längst remastered hat wundert mich doch sehr. Obwohl Skatesimulationen wohl absolute Nische sind, hatte das doch eine recht positive Rezeption. Und arg viel mehr als die Auflösung aufzupimpen ist gar nicht nötig, gerade die Board-Physik hat mich damals echt beeindruckt.
Obwohl ich im realen Leben nix mit Skaten am Hut hab, hatte ich mit Skate 3 einige meditative Studen. Das hier scheint ja eine gameplay-technisch recht brauchbare Alternative zu sein. Trotz allem hätte ich gerne ein Remaster von Skate 3. Das war wirklich virtuelle Entspannung.
johndoe2049074 schrieb am
Kaltfuchs hat geschrieben: ?29.04.2020 08:10 Danke 4P ! Ich hatte den Titel so überhaupt nicht auf dem Schirm.
Bin zwar aus meiner "Skater Hochphase" von 2000(hach, good old times....) aber hab nachwievor Lust auf so eine Art von Spiel.
Habs gestern direkt mal gekauft und war schwer überrascht und gleichzeitig immens überfordert von der Steuerung.
Das hat halt mal gar nichts mehr mit der Tony Hawk Serie zu tun und geht direkt in die Simulationsecke.
Schade dass es keine Art von Turtorial gibt die einem die Eingaben etwas näher legen.
Gefällt mir aber trotzdem ganz gut bis jetzt. Ich bleib dran.
Also ich hab mir direkt mal ein Gameplayvideo angeschaut und der hatte ein Turtorial. :Kratz:
schrieb am