Test: BattleForge (Taktik & Strategie)

von Benjamin Schmädig



BattleForge
Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
26.03.2009
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ab 15,90€
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Wer gerne in Echtzeit Truppen verschiebt, hat momentan alle Controller voll zu tun: Halo Wars und Stormrise wenden sich an Konsolen-Kommandeure, während Empire den Makrokosmos des totalen Krieges zeigt und Dawn of War II auf das Gemeinschaftsgefühl der kleinen Clique setzt. Und das ist nicht einmal die Hälfte aller taktischen Kaliber - von etlichen aktuellen Erweiterungen sogar ganz zu schweigen! Wer braucht da eigentlich noch ein BattleForge?

Nichts Neues?

Als ich damit anfing, die wichtigsten Notizen "Pro" oder "Kontra" einzufügen, flogen meine Finger zunächst über die Buchstaben "liebevoll inszenierte Figuren". Aber warum? Schließlich erfinden die ehemaligen SpellForce-Macher die Echtzeitstrategie nicht gerade neu - im Gegenteil. Auf dem Schlachtfeld spielen
Zum ersten Mal spielen Sammelkarten die Hauptrolle in großer Echtzeitstrategie.
sich ausschließlich bekannte Szenen ab: Nahkämpfer  rücken vor, Fernkämpfer bleiben fern, spezielle Fähigkeiten teilen mit Schmackes aus, halten den Feind fest, heilen den Freund oder zerstören ganze Areale. Dem gewinnt Phenomic auch unter EA-Flagge nichts Neues ab.

Das große Vorbild

Trotzdem bin ich am Ball geblieben! Denn BattleForge wirkt vor allem deshalb so erfrischend und motivierend, weil hier eine ganze Reihe interessanter Charaktere im Vordergrund stehen. Die Charaktere eines typischen Sammelkarten-Blattes, wohl gemerkt. Begriffe wie Sammelkarten oder Magic: The Gathering habt ihr schon gehört, könnt aber nichts damit anfangen? Dabei dreht sich alles um in Runde ausgetragene taktische Kämpfe, bei denen die Spieler nacheinander ihre auf Karten abgebildeten Soldaten oder Zauber aktivieren. Der Trick ist, dass man schon vorher aus mehreren hundert erhältlichen Karten ein Deck zusammenstellt, dessen Karten taktisch harmonieren sollten. Neue Karten erhält man dabei in so genannten Booster-Packs.

Das Besondere daran: Man weiß nie, welche Karten im neu gekauften Pack drin sind. Erfahrene Spieler erhalten deshalb selten neue Einheiten. Sie müssen deshalb kaufen, kaufen, kaufen oder - was eher dem Geist der Sammelkarten entspricht - mit Gleichgesinnten handeln und tauschen. Und genau dieses Prinzip macht sich BattleForge zu Eigen. Nein, die Entwickler bei Phenomic erfinden keinen der beiden Aspekte neu. Sie verbinden Echtzeitkämpfe und Rundentaktik aber so geschickt, dass zumindest einer der beiden Punkte den anderen sinnvoll ergänzt.

Sammelsüchtig

Das Spiel startet dabei ähnlich wie auch die Magic-Leidenschaft beginnt: Mit einem Basis-Set aus 64 Karten. Zusätzlich spendiert EA jedem Käufer 3000 BattleForge-Punkte, die auch separat erhältliche Währung ähnlich den Microsoft-Punkten. Diese 3000 Punkte sind umgerechnet zwölf Booster-Packs wert, so dass man vom Start weg auf maximal 160 Karten zugreifen kann.  Bemerkenswert finde ich, wie originalgetreu Phenomic das "altmodische" Kartensammeln zu digitalem Leben erweckt. Wer ein neues
Die Preise für die virtuellen Karten liegen in BattleForge etwas höher als jene für z.B. Magic: The Gathering - allerdings spendiert EA jedem Käufer des Spiels neben dem Basisset aus 64 Karten auch 3000 BattleForge-Punkte. Diese sind immerhin 96 Karten wert, so dass Neulinge mit insgesamt 160 Karten das Spiel beginnen. Die Booster-Packs mit jeweils acht Karten kosten schließlich 250 BattleForge-Punkte, sechs Packs am Stück kosten 1250 BattleForge-Punkte. Die von Spielern verlangten Festpreise im Auktionshaus variieren mitunter enorm - Augen auf!

2000 separat erhältliche BattleForge-Punkte kosten für gewöhnlich knapp 19 Euro - 100 Punkte entsprechen umgerechnet also knapp einen Euro. Ein Booster-Pack kostet somit etwas weniger als 2,50 Euro. Das "Six-Pack" schlägt mit etwas unter 12,50 Euro zu Buche - man spart also die Kosten für ein Booster-Pack.

Pack kauft, darf nämlich entweder sämtliche acht Karten mit einem Mal einsehen - oder aber jede einzelne Stück für Stück offenlegen. Der spannenden Atmosphäre ist das auf jeden Fall zuträglich! Immerhin sehnt man früher oder später diese eine, seit langem gesuchte Karte herbei...

Keine Angst: Die Entwickler kopieren zwar das Konzept - ihre Geschichte, ihre vier Fraktionen sowie alle dazu gehörigen Karten sind allerdings brandneu. Ähnlich wie in Magic gibt es aber auch hier vier Parteien: Natur, Feuer, Schatten und Frost. Sämtliche Karten - ob Einheiten, Gebäude und Zauber - gehören einem dieser Elemente an und ihr müsst euch entscheiden, welcher Fraktion ihr den Vorzug gebt. Die Wahl hängt von eurer Spielweise ab, denn während sich die Eiswesen gut verteidigen und die Heiler der Natur ihre Armeen unverwundbar erscheinen lassen können, füllen mächtige Angreifer die Reihen der Feuer-Armee. Die Schattenwesen sind hingegen die mit Abstand komplexesten der vier Völker, denn sie zehren von der Kraft getöteter Feinde - zerfallen aber, so lange sie keinen Seelen-Nachschub erhalten. So faszinierend dieses morbide Volk auch ist; seine Spielweise steht im krassen Widerspruch zu meinem gemächlichen Vorgehen. Abgesehen davon gibt es derzeit auffällig wenig Taktiker, die ihr Deck vorrangig mit Schatten gefüllt haben. Ob Phenomic hier zu viel verlangt oder die Einarbeitung "nur" ungewöhnlich langwierig ist, muss die Zukunft zeigen.

             
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Kommentare

Matti_1976 schrieb am
Das Spiel ist hier bei 4Players übrigens in der falschen Sub-Kategorie eingeordnet. Ist ja kein Rundenbasiertes Strategiespiel sondern ein Echtzeit-Strategiespiel...
artemion84 schrieb am
ich kann das geheule hier nich mehr mitansehen!
buhuuu die wollen geld für leistung...!!!
darf nicht wahr sein oder? und der frisör um die ecke schneidet euch auch nich gratis die haare, nachdem euch der bäcker seine brötchen für lau mitgegeben hat? oooh...wer kein geld hat, soll sich welche verdienen gehn.
und wie schon erwähnt wird keiner zum kauf gezwungen und kann sich das ganze spiel mal anschauen in vollem umfang...wer dann halt booster oder spezielle karten kaufen möchte, muss dann halt doch tatsächlich was investieren.
und da ich battleforge weit über 80% gegeben hätte, weils echt jede menge spass macht, kann man dafür auch gut und gerne mal den ein oder anderen euro reinballern.
von irgendwas muss die weiterentwicklung bezahlt werden!
N-Dee schrieb am
Ich versuch grade verzweifelt einen Account für Battleforge anzulegen, aber immer wird mir gesagt "Falscher Text in Captcha eingegeben, bitte den exakten Text im Bild eingeben. "
Keine Ahnung, was ich da für nen Fehler mache? Vielleicht hat die seite auch'n Bug, Aber wenn man den Mist ein dutzend mal probiert frustet das echt. Scheiß auf dieses dumme Drecksspiel, wenn man nicht mal nen Account dafür anlegen kann...
Natanji schrieb am
Also inzwischen kriegt man das Spiel bei amazon.de als UK-Import für gerade mal 10 Euro! Was einem da alles an Content für Geboten wird, kann sich absolut sehen lassen. Das Spiel ist auch nicht unbalanciert - sicherlich gibt es ein paar mächtige Karten, an die man aber von Anfang an sofort rankommen kann, wenn man entsprechend Geld investiert - oder aber, man wählt den spaßigeren Weg und tauscht und kämpft sich nach oben.
Ich bin jedenfalls überrascht davon, wie wenige Balancing-Probleme das Spiel hat. Ich finde es absolut gelungen, besonders die ganzen PvE-Maps machen mir wirklich sehr viel Spaß. Wann hat es das letzte Mal ein gutes Coop-RTS gegeben?
Battleforge ist absolut das allerbeste Coop-RTS auf dem Markt!
Indietronica -.- ! schrieb am
lol 4P hat mal wieder null Ahnung was die Bewertung angeht XD
Ausserdem kann man Bosster sehrwohl ohne Geld erwerben das dauert halt immens lange aber ist möglich was die balance im game angeht kommt es nicht un bedingt auf die karten an sondern was man mit ihnen macht selbst wenn der gegner bessere hat sind die chance denoch gleich.
Ich bin Überzwugter Free4Play spieler und hab bisher nur 5 mal im pvp verloren und 32 mal gewonnen so viel dazu
schrieb am