Test: Gear Grinder (Rennspiel)

von Jan Wöbbeking



Gear Grinder
Entwickler:
Publisher: Headup Games
Release:
17.09.2009
Spielinfo Bilder Videos

Entwickler TARGEM macht kurzen Prozess mit dem Pazifismus im Rennsport. Flavio Briatore hätte jedenfalls seine helle Freude an Gear Grinder: Im rabiaten Truck-Rennspiel der Russen werden im Sekundentakt Fahrzeuge zerschrottet - fast wie in den Amiga-Klassikern Super Cars 2 und Roadkill oder im aktuelleren Full Auto 2: Battlelines. Hier wird nicht an Übersetzung und Radsturz herumgeschraubt, sondern an ausfahrbaren Kreissägen und Raketenwerfern. Feuer frei für den Straßenkrieg!



Viel Glück und viel Sägen...

Das Spiel stellt mich ständig vor die Wahl: Probiere ich meine frisch freigeschalteten Kanonen und MGs an meinen Opfern auf der Piste aus oder entscheide ich mich für einen Sprint an die Spitze? Der fette Truck lässt sich nämlich wie ein Transformers-Roboter umwandeln:
Ab geht die Luzie: Ein Raketenmodell lässt sich aus der Ego-Perspektive ins Ziel steuern.
Auf Knopfdruck verschwinden die Ballermänner in der Karosserie und im Gegenzug wird auf der Ladefläche eine fette Turbine ausgefahren, mit welcher ich an meinen Kontrahenten vorbeidüse.

Der Boost und die Munition für die ausgerüstete Extrawaffe lassen sich wie in Flatout 2 durch eine rabiate Fahrweise freischalten: Einfach ein paar Brückenpfeiler und entgegen kommende Autos aus dem Weg gerammt und schon füllt sich die Wut-Anzeige meines eingeblendeten Alter Egos, der übrigens ab und zu schlecht synchronisierte Kommentare ablässt. An manchen Stellen wurde der grimmige Held erst gar nicht vertont und ich darf seine lautlosen Kieferübungen bewundern. Ich bin nach ein paar Minuten dazu übergegangen, die mehr als trashige Story samt der Sprüche einfach komplett zu ignorieren.

Flatout 2 + Waffen = Gear Grinder?

Neben dem Boost-System erinnern auch das Menü-Design sowie die hübsch beleuchteten Kulissen an Flatout 2. Dank ansehnlicher Spiegelungen und scharfer Oberflächenstrukturen wirkt das Spiel technisch beinahe so fit wie das Vorbild vor ein paar Jahren. Im Vergleich zu aktuellen Grafikbomben wie Colin McRae: DiRT 2 oder Need for Speed: Shift sieht der rabiate Russland-Racer aber alt aus. Wenn sehr viel auf dem Bildschirm los ist, treten zudem leichte Slowdowns auf; außerdem wiederholen sich die Bäume und Häuser am Straßenrand deutlich öfter als im abwechslungsreichen Flatout 2. Wie sein Vorbild soll auch Gear
Ach, wie schön das quietscht: Überholende Trucks werden einfach mit seitlich ausfahrbaren Kreissägen in ihre Einzelteile zerlegt!
Grinder für viele lustige Multiplayer-Schlachten sorgen. Leider gibt es weder Splitcreen-Kämpfe noch Internet-Matches. Lediglich ein reichlich spartanischer Netzwerk-Modus wird mitgeliefert: Auf gerade eimal vier Rennstrecken (Fabrik, Stadt, Wald und Berge) dürfen bis zu acht Spieler mit einer Hand voll vorkonfigurierter Trucks um die Wette fahren und ballern. Bis auf Zahl der Runden und Bots lassen sich nur wenige Optionen einstellen. Zusätzlich warten noch zwei einfach gestaltete Kampf-Arenen, in denen wie in einem Shooter Deathmatches ausgefochten werden.

Die Einzelspieler-Karriere fällt mit ihren 45 Missionen auch nicht gerade episch aus - nach rund fünf Stunden hat man sich über alle Strecken gerempelt. Wer Lust hat, darf sich in den einzelnen Herausforderungen noch lupenreine Goldmedaillen erarbeiten, welche neue Wummen sowie Leistungs-Upgrades für den Truck freischalten. Immerhin wird trotz der Kürze jede Menge Abwechslung geboten: Ich hetze mit massivem Waffeneinsatz durch klassische Wettrennen, jage in einer anderen Mission den arglosen Gegenverkehr in die Luft oder navigiere einen ferngesteuerten Bomben-Flitzer unter meine Widersacher. Außerdem gibt es Arena-Kämpfe, Rennen gegen unzerstörbare Bossgegner und sogar eine Art Railshooter. Bei letzterer Disziplin steuert der Computer den Truck und ich spiele auf der Ladefläche Rambo: Mit einem fetten Geschütz fege ich alles von der Bildfläche, was sich bewegt - fast wie in einem klassischen Lightgun-Shooter. Auch eine kleine Crash-Kreuzung wie in Burnout ist mit von der Partie.  

Kommentare

mathesb schrieb am
Klingt trotzdem spassig, werds mal mit nem Kumpel ausprobieren denk ich :-)
Chump schrieb am
Bei FIFA 10 wird alles unter der Lupe genommen.
Und bei unbekannten Spielen wird der Test einfach schnell schnell gemacht.
FIFA 10 5 Tage getestet
Gear Grinder 10 Minuten getestet
Caramarc schrieb am
Jazzdude hat geschrieben:Sieht aber troz aller Kürze, und schlechter Technik etc. irgendwie spaßig aus. Glaub dat Teil werd ich mir iwann fürn 10ner holen. Allein die Kreissägen habens mir angetan. Und dazu noch n ordentlicher MetalSound .. schön 8)
dito
mehr kann man dazu nicht sagen ;)
Jazzdude schrieb am
Sieht aber troz aller Kürze, und schlechter Technik etc. irgendwie spaßig aus. Glaub dat Teil werd ich mir iwann fürn 10ner holen. Allein die Kreissägen habens mir angetan. Und dazu noch n ordentlicher MetalSound .. schön 8)
schrieb am