Test: skate 3 (Sport)

von Paul Kautz



skate 3 (Sport) von Electronic Arts
skate 3
Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
12.05.2010
12.05.2010
Jetzt kaufen
ab 11,99€
Spielinfo Bilder Videos
Tony Hawk war nicht nur im richtigen Leben, sondern auch virtuell einst der Größte; seine Spiele waren der Maßstab für Funsport. Danach passierte allerdings irgendetwas Tragisches, die Spiele wurden immer schlechter, zuletzt sorgte Tony Hawk: Ride für Tränen auf dem Brett. Eine bessere Gelegenheit für die Konkurrenz, dem Birdman die Flügel zu stutzen, kann es eigentlich kaum geben. Auftritt: Skate 3.

Herr und Frau Brett


Video: Skate 3 ist Skate 2 in besser: Es gibt nur wenige Neuerungen, dafür viele Verbesserungen im Detail.
Und alle so: Yaaaaaaaaaay! Danke, EA! Danke, danke, dank! Ein einfaches kleines Menü, bestehend aus sechs Punkten, zeigte mir von Anfang an, dass Skate 3 kein schlechtes Spiel sein kann. Denn einer der Punkte lautete »English« - ja, man kann in Skate 3 endlich der Sprache seiner Wahl lauschen und ist nicht mehr auf Gedeih und Verderb dem Pseudocoolslang der Eindeutschungs- und Streetwise-Abteilung von Electronic Arts ausgeliefert wie noch im zweiten Teil . Jedenfalls auf der 360; auf der PS3 richtet sich die Sprache nach der in den Systemoptionen eingestellten. Nichtsdestotrotz: Danke, oh danke!

Direkt nach dieser freudigen Nachricht lauert gleich die zweite: Das Intro, in dem alle im Spiel vorkommenden Skater vorgestellt werden, ist super - locker so super wie die Krankenhaus-Geschichte des ersten Teils, und tausend Mal besser als die Knacki-Story des zweiten. Ich verrate jetzt mal nichts von der »Story«, aber der Verlauf von karohemdigen Holzfällern zum Sprung von der Megaramp ist nicht nur witzig inszeniert, sondern vor allem herrlich bescheuert. Danach wählt man einen von drei Schwierigkeitsgraden, die jedem Anspruch entgegen kommen: »Easy« macht Ollies luftiger, Airs weicher und das ganze Spiel generell wesentlich großzügiger, was Fahr- und Haltungsfehler angeht. Die Tricks gehen einfacher von der Hand, die Physik schaltet gähnend in den Arcade-Modus. »Normal« ist... nun... normal, so wie man skate eben kennt. Anspruchsvoll, aber nicht übertrieben hart. Das kommt mit »Hardcore«, denn hier sind Ollies pixelgenaue Hüpferchen, hier muss jede FlickIt-Bewegung sitzen, hier kennt die Physik keinerlei Pardon. Danach kennt die Optionswut immer noch kein Ende, denn man hat noch die Wahl unter einer Board-nahen Kameraperspektive (dem Skate-Standard) sowie einer weiter vom Skater entfernten Ansicht, wie man sie von den Tony Hawk-Spielen gewohnt ist. So, das war's aber erstmal wirklich mit dem Einstellkram, jetzt ist mein Skater fällig: Wie im zweiten Teil darf man Männlein und Weiblein erschaffen, wobei letztere zwar
Port Caverton ist eine neue Stadt mit neuen Möglichkeiten. Spielerisch ändert sich dadurch allerdings nichts. Auch technisch bleibt EA seiner Linie treu: Schlecht sieht's nicht aus, aber auch nicht so richtig gut.
immer noch etwas maskulin daherkommen, aber wenigstens nicht mehr ganz so nach der bulgarischen Kugelstoßermannschaft aussehen. Ein bisschen mehr Hautfarbe da, frisch gezupfte Augenbrauen hier, eine längere Nase vielleicht noch - dann geht's an Klamotten, Ausrüstung und Board. Die Auswahlmöglichkeiten sind hier zu Beginn stark eingeschränkt, zusätzliches Material wird erst im Laufe des Spiels freigeschaltet.

Drauflosgekillt!

Spielerisch hat sich in Skate 3 im Vergleich zum Vorgänger nicht viel getan: Die Stadt ist jetzt eine neue (Port Caverton ihr Name), aber den grundsätzlichen Aufbau kennt man. Es gibt ein Uni-Viertel, Wohngegenden, diverse Skate-Parks inkl. Megaramps, Industrieviertel oder die Innenstadt - alle unterscheiden sich nicht nur optisch, sondern auch von der Art der Skater-Herausforderungen. Von denen gibt es eine ganze Menge, die nach und nach freigeschaltet werden: Mal muss man Tricks für Fotos oder Videos machen, mal Rennen gewinnen, mal sich für die ebenfalls wieder anwesende »Hall of Meat« möglichst viele Knochen brechen, mal Skate-Wettbewerbe für sich entscheiden (was angesichts der lästigen Konkurrenten-KI immer wieder unnötig verkompliziert wird). Die meisten Herausforderungen können entweder »geownt« oder »gekillt« werden: Ersteres ist die Normalversion, letzteres etwas herausfordernder. Z.B. muss man einen bestimmten Sprung einfach nur schaffen, um die Aufgabe zu »ownen« - um sie dagegen zu »killen«, muss man zusätzlich zum Sprung beispielsweise eine Drehung um 360 Grad machen. Man kommt im Spiel problemlos weiter, indem man einfach nur drauflosownt, das Killen ist im Grunde eine Extra-Herausforderung für ambitionierte Pad-Profis. Zusätzliche Punkte gibt es, wenn man eine Herausforderung online meistert, aber dazu kommen wir gleich noch.

Gerade innerhalb der Wettbewerbe verflucht man die Konkurrenten-KI wieder und wieder - die künstlichen Saboteure fahren einem gerne in den Weg.
 
Falls jemand vergessen haben sollte, oder gar nie wusste, was zur Hölle ein Ollie sein sollte, der kann sich zu Spielbeginn ein Tutorial gönnen - unter der Leitung des reichlich durchgeknallten Coach Frank, in der englischen Fassung synchronisiert von Skate-Profi und Schauspieler Jason Lee. Der Serienkenner darf ruhigen Gewissens darauf verzichten, die paar neuen Moves (u.a. Darkslides und Underflips) kann man auch in der Trickfibel nachschlagen. Ansonsten gibt es alle aus dem zweiten Teil gewohnten Bequemlichkeiten: Man kann sich zu jeder Herausforderung teleportieren lassen, falls man keine Lust auf die Fahrt hat. Die praktischen »Session Markers« feiern ein Wiedersehen; eine Art Quicksave und -load-System, das automatisch vor jede Herausforderung gelegt wird. Man kann von Anfang an frei herumskaten und nach Aufgaben suchen, die Stadt ist nicht eingeschränkt. Es gibt allerdings zwei wichtige Neuerungen zu verzeichnen: Wie gewohnt darf man vom Brett absteigen und zu Fuß herumlaufen - was aufgrund der mistigen Steuerung in Skate 2 eine Qual war. Die ist mittlerweile viel besser; zwar steuert sich der Skater auf den Füßen nicht so präzise wie auf dem Brett, aber deutlich weniger frustbeladen als vorher. Die andere gute Nachricht: Keine Pseudo-Nazi-Symbole weit und breit, Skate 3 ist online komplett international spielbar.

    

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Kommentare

johndoe803702 schrieb am
Ich habe mir das Spiel gestern neu bei Gamestop aufgrund der guten Meinungen direkt für 20 Euro gekauft und bin schwer enttäuscht. Das einziege, was mir am Spiel gefällt sind ein paar gute Modi (wie der Park-Editor) sowie die deutsche Sprachausgabe, aber was bringen mir gute Modi, wenn das Spiel nahezu unspielbar ist, diese nervige Flickit-Steuerung geht für mich persönlich gesprochen mal gar nicht, ich habe den ganzen Abend und heute davor gehangen und ich könnte heulen, ich schaffe nicht die einfachsten Dinge sogar auf Easy nicht. Ich wünschte EA hätte Spielern die Wahl gelassen ob diese mit oder ohne der Flickit-Steuerung spielen möchten, da es auch viele gibt, die mit sowas total überfordert sind wie ich. Hinzukommt, dass man wenn man gas gegeben hat sofort vom Gas muss un einen Sprung einzuleiten, aber dadurch verliert man schon massig an Geschwindigkeit, so dass man anstatt auf der Rail davor landet und hinfällt. Das schlimmste aber ist noch, dass es überhaupt gar keinen Mehrspielermodus gibt, da bleibe ich doch lieber beim zwar unrealistischeren und ardcardigen Tony Hawk Project 8 dafür aber für mich persönlich besserem Spiel, da es mir einfach deutlich mehr Spaß macht, denn Skate 3 frustet mich zu sehr und mir persönlich gefällt das Spiel aufgrund der Steuerung leider überhaupt nicht, da ich überhaupt nichts mit der Flickit-Steuerung anfangen kann, so ist es auch bei Fight Night 4 gewesen, erst mit der Buttonsteuerung machte mir das ganze Spaß, da man selbst steuern kann WAS für einen Trick man denn nun machen möchte, bei Skate 3 artet mir das zu sehr in Zufall aus, denn in Tony Hawk bin ich ehrlich gesagt viel viel besser. Ich weiß dass es auch Leute gibt, die Skate 3 mögen und wahrscheinlich sehr gut sind aber allen, die wie ich mit Tony aufgewachsen sind, sollten auch bei dieser Reihe bleiben, sie könnten sonst schwer enttäuscht werden. Allen anderen wünsche ich viel Spaß mit dem meiner Meinung nach sehr schweren aber auch realistischem Spiel.
Chrissi123 schrieb am
@Klammeraffe
Ich kenne zwar weder Amped noch Stoked, aber ich habe SSX 3 vergöttert! Das war meine einzige wirkliche Droge auf dem Gamecube und ich spiel's auch heute noch verdammt gerne. Da kam richtig Feeling auf^^ Von Peak 3 ganz runter bis in die Stadt: herrlich =D Der Soundtrack war auch spitze, genauso wie die Charaktere und deren Beschreibung^^ Und erst der gute alte DJ Atomika mit seinen genialen Sprüchen xD
Nachdem die Tony Hawk Spiele schlechter worden, musste ein neues geniales Spiel her das irgendwas mit Brettern unter den Füßen zutun hat und SSX 3 war ein Volltreffer. Wo bleibt eigentlich ein Next-Gen SSX? SSX 4 für Playstation 3 bitte! xD
Ach ja, Skate 3 hab ich auch und um's kurz zu halten: Es ist gut. Grafisch kein Überflieger, aber verursacht auch kein Augenkrebs^^ Und durch die Stadt fahren und Schwachsinn fabrizieren ist sowieso das beste xD
Kuchenfresser schrieb am
Heute im Mediamarkt für 45? die PS3-Version gesichtet und direkt zugeschlagen.
Bin jetzt eine halbe Stunde etwas durch die Gegend gekurft und so langsam aber sicher Frage ich mich, wo Skate 3 das bessere Skate 2 sein soll.
Wie bereits angesprochen, kein Offline-Mulitplayer mehr. Das geht ja mal gar nicht - am liebsten würde ich das Spiel direkt wieder zurückbringen.
Auf der Challnge-Karte sehe ich auch nicht durch. Wo wird denn da meine aktuelle Position angezeigt ? Und dass man nicht mehr ohne Teleport über die ganze Karte Skaten kann ist für mich auch definitiv ein Rückschritt.
cerberµs schrieb am
Ist es nur bei mir so das dass Matchmaking total für'n Hintern ist?
Das Spiel hängt sich ständig beim Verbindungsaufbau auf, so das man dann gar nichts mehr machen kann und nur noch die möglichkeit hat ins XMB zu gehen und das Spiel zu beenden... Ich versteh das nicht bei Skate 2 hat das doch auch super funktioniert, da sollte ganz schnell mal ein Patch für rausgehauen werden.
suppengrün schrieb am
Warum kaufe ich mir Skate, und nicht Tony Hawk? Weil ich Wert auf Realismus lege. Das bislang realistischste Skateboard-Erlebnis bekomme ich nun mit dem Hardcore-Modus in Skate 3, der mich schon in der Demo fasziniert hat. Schon allein dieser rechtfertigt den Kauf. Ich habe das Spiel seit einer Woche und bin sehr zufrieden damit.
schrieb am