Test: UFC Undisputed 2010 (Sport)

von Mathias Oertel



UFC Undisputed 2010
Entwickler:
Publisher: THQ
Release:
03.12.2010
03.12.2010
10.09.2010
Spielinfo Bilder Videos
Letztes Jahr kam ein Prügler aus dem Nichts, der spontan unsere Herzen erobern und sich den Titel "Sportspiel des Jahres" sichern konnte. Sein Name: UFC Undisputed 2009. Gut inszenierte MMA (Mixed Martial Arts)-Kämpfe im Octagon, die mit ihrer Intensität sogar Titel wie Fight Night ins Wanken brachten, haben uns wochenlang unterhalten. Kann THQ die Faszination aufrecht sowie den nahenden Gegner MMA aus dem Hause EA auf Distanz halten?

Das EA-Syndrom?

Als wir Producer Neven Dravinski 2009 auf einem Event trafen und ihn auf die Jahreszahl im Titel angesprochen haben, bekamen wir als Antwort sinngemäß so etwas wie "Fortsetzungen im jährlichen Rhythmus". Erinnerungen an Electronic Arts wurden wach. Erinnerungen, die nicht zwangsläufig immer positiv sind. Denn es gab eine Phase in der Firmengeschichte, in der man bei den Mannen um John Riccitiello immer häufiger von einem Add-On zum Vollpreis sprechen konnte.

Schafft es THQ, diesem Update-Gespenst zu entgehen? Kann sich das Team angesichts der noch fehlenden Konkurrenz 
Willkommen zurück im Octagon! Was hat der Nachfolger zu unserem "Sportspiel des Jahres 2009" auf dem Kasten?
(MMA von EA erscheint erst Ende des Jahres) genug motivieren, um sich nich zu steigern? Und es ist ja nicht so, dass es nichts zu verbessern gab: Vor allem die auf Dauer zu trockene und vor allem von störenden Ladezeiten unterbrochene Karriere war ein Stein des Anstoßes. Doch dies war nicht das einzige Problem, dessen man sich annehmen wollte. Laut Dravinski habe man sich das Feedback von Presse und Fans letztes Jahr gut angeschaut und nicht nur am großen Konstrukt "Karriere", sondern auch an vielen anderen kleinen und größeren Punkten angesetzt, um das Gesamterlebnis UFC zu verbessern.

Sport vs. Vorurteil

Die UFC mit ihrem wortgewaltigen Präsidenten Dana White hat sich in den letzten Jahren zu einer anerkannten Vollkontakt-Liga gemausert, die in den USA Rekordeinnahmen und -Pay-Per-View-Verkaufszahlen verzeichnet, von denen die meisten Box-Promotions nur träumen können. Doch das Phänomen Ultimate Fighting Championship, das eng mit der Reality TV-Show "The Ultimate Fighter" verknüpft ist, hat auch weltweit Erfolg: In England, Irland, Australien und vor kurzem auch in Dubai sind die Großveranstaltungen ebenso schnell ausverkauft wie in der amerikanischen Heimat. In 49 von 51 US-Staaten sind die Kämpfe mittlerweile sanktioniert. Soll heißen: Die Sportkommission der jeweiligen Landesregierung hat die Auseinandersetzungen im Octagon, einem achteckigen Käfig, als Sport anerkannt. Gleichberechtigt neben Boxen, Baseball, American Football , Karate-Turnieren usw., mit einem festen Regelwerk.

Sicher: Die Kämpfe sind nicht zimperlich. Häufig gibt es Cuts und das Blut fließt mitunter nicht zu knapp. Und da verschiedene Kampfsportarten gemischt werden, finden die Kämpfe nicht nur "im Stehen", sondern auch am Boden statt.
Und dennoch: So engstirnig und ignorant wie einige populistische Politiker hierzulande diesen Sport als "barbarisches Gemetzel" betrachten, das "gegen die Menschenwürde verstößt" und letztlich sogar dafür sorgten, dass das DSF (pardon: 
Knallharte Punches, verheerende Aufgabegriffe: Undisputed 2010 hat viele Facetten des echten UFC-Zirkus sehr gut eingefangen.
Sport1) die UFC als Privatsender (!) aus dem Programm nehmen musste, kann man doch gar nicht sein. Man kann doch nicht andere Vollkontakt-Sportarten wie Boxen hochjubeln (ich habe nichts gegen die Klitschkos, ganz im Gegenteil) und dann so etwas wie UFC mit Polemik wie "Bis einer im Käfig stirbt" verdammen. Die Verletzungsrate beim American Football ist weitaus höher als in den jeweiligen professionellen MMA-Ligen. 
Man muss es sich nicht anschauen - dies ist ein freies Land. Aber diejenigen, die sich für UFC begeistern können, sind definitiv keine Barbaren. Und noch weniger diejenigen, die in den Ring steigen. Im Normalfall gehen die Athleten, die nicht selten aus "gebildeten" Berufen kommen, respektvoller miteinander um als viele Fußballer - seltene Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel. Wobei Dana White und die anderen Offiziellen irgendwelchen Ausreißern schnell einen Riegel vorschieben und Sanktionen gegen diejenigen verhängen, die gegen den Codex verstoßen. Jüngstes Beispiel war der hoffnungsvolle Brite Paul Daley, der bei UFC 113 nach einer zermürbenden Niederlage gegen Josh Koschek mit einem "Sucker Punch" nach Kampfende seiner UFC-Karriere ein Ende bereitete.

Wieso ich mich hier in Rage schreibe und versuche, eine Lanze für UFC zu brechen? Ganz einfach: Schon der Vorgänger hat ein weitestgehend akkurates und ungeschöntes Bild der Duelle im Octagon abgegeben. Die Ausgabe 2010 erreicht dies durch verschiedene Stilmittel sogar noch stärker und ist damit fast "as real as it gets", wie es als Bonmot der UFC so gerne 

Interview: Wir haben mit dem deutschen UFC-Kämpfer Dennis Siver gesprochen.
heißt. Und wer es nicht verkraften kann, dass sich erwachsene Männer im Vollbesitz ihrer geistigen Kapazität zu einer sportlichen Auseinandersetzung treffen (und nichts anderes ist die UFC), kann gerne zum Gartenkanal schalten... 

Genug zu tun

Bevor ich ins mechanische Detail gehe, ein paar Worte und Absätze über Umfang und Spielmodi: Die Kämpferriege wurde auf über 100 in fünf Gewichtsklassen aufgestockt, von denen zwei (Royce Gracie und Dan Severn) nur auf der PS3 zu haben sind. Diese Kämpfer lassen sich natürlich nicht nur in den "normalen" Schaukämpfen einsetzen, sondern auch in den anderen Spielmodi verwenden. Dazu gehört z.B. der "Titelmodus", die einen wie in einem Arcade-Modus gegen eine festgelegte Anzahl an Gegnern ins Octagon schickt und an deren Ende die Auszeichnung mit dem Titelgurt der jeweiligen Klasse steht. Interessant dabei: Nimmt man z.B. Georges St.Pierre als Kämpfer, begegnen einem auf dem Weg an die Spitze die Konkurrenten, die ihm auch in seiner echten Karriere Paroli boten (Matt Hughes, BJ Penn, Matt Serra etc.). Danach wird die "Titelverteidigung" freigeschaltet, bei der man sich immer stärker werdenden Gegnergrüppchen gegenübersieht. Als Belohnung bekommt man hier für z.B. für erfolgreiche Aktionen Punkte ausgeschüttet, die man wiederum im spielinternen Shop z.B. gegen neue Klamotten für kreierte Kämpfe, neue Animationen für Vorstellung oder Sieges-Feierlichkeiten oder Sammelkarten ausgeben kann.

             

Kommentare

Eliteknight schrieb am
Weiß nicht ob es einen interessiert, aber Amazon hat gerade UFC 2010 noch paar Tage im Wochen deal für 26,97Euro statt 45,99Euro.
Also falls einer interesse hat, hätte er nun eine gute Möglichkeit*g*
PS. gerade wurde es nochmal gesenkt auf 13,99Euro....jetzt oder nie*g*
Megazord schrieb am
wie siehts denn mittlerweile mit dem online modus aus? haben die das endlich auf die reihe gekriegt? dann würde ich mir überlegen, mir das doch wieder zuzulegen.
stilwater schrieb am
und noch ein kleiner Tipp: Achte auf die Richtung in die du drehst ;-)
stilwater schrieb am
Bei mir funktioniert es ganz gut, wenn ich den Stick drehe (wie schon geschieben wurde muss man natürlich auf die Ausdauer achten).
Aber mit drehen geht es bei dir auch nicht?
maxpayne510 schrieb am
nee,subs klappen immer noch nicht! was mache ich falsch? wenn ich z.B. die Linie voll grün habe, dann drücke ich die R3 Taste, und dann?warten bis meine Linie langsamer wird und dann loslassen??oder R3 drücken,2 sec. warten, dann loslasen und dann sofort wieder R3 drücken??
schrieb am