Test: Runaway: A Twist of Fate (Adventure)

von Bodo Naser



Runaway: A Twist of Fate
Entwickler:
Release:
05.11.2010
18.11.2009
Jetzt kaufen
ab 0,95€
Spielinfo Bilder Videos
Wieso, weshalb, warum ist Brian Basco tot? Wer das wissen möchte, muss Runaway: A Twist of Fate spielen, den inzwischen dritten Teil des spanischen Comic-Abenteuers. Gelingt es Gina, das Geheimnis um Brians Ableben zu lösen? Wir sind ihr gefolgt…

Saat für Gottesacker

Alles beginnt spannenderweise auf dem Friedhof, wo Brian Bascos Leben so plötzlich endete. Es ist erfreulich, dass sich
Der Comicstil kommt einem vertraut vor, aber die Kulisse zeigt sich insg. etwas düsterer als bisher.
die Story nicht lange Zeit lässt und sofort zur Sache kommt. Die Beerdigung hat gerade stattgefunden und alle sind fort - bis auf Gina, die dunkelhaarige Geliebte von Brian, die man schon aus den Vorgängern kennt. Man spielt zunächst sie, die einen seltsamen Anruf auf dem Handy erhält. Lebt Brian doch noch? Wenn ja, müsste er sich noch im Grab befinden. Nur wie bekommt ihn die zierliche Frau dort raus? Eine massive Platte ziert nämlich Bascos letzte Ruhestätte.

Hier fällt sogleich auf, dass Runaway eine Ecke finsterer ist als sein Vorgänger. Der spielte noch auf einer Südseeinsel, wo man am weißen Strand auf Surfer traf, den grünen Dschungel erforschte und die Sonne vom blauen Himmel strahlte. Dieses Mal sind die Farben gedeckter und die Szenerie düsterer, obwohl sich am Grafikstil der Pendulo Studios wenig geändert hat, denn Runaway ist immer noch ein beeindruckend gezeichnetes Comic-Adventure. Allerdings passt der erste Eindruck zum Inhalt, denn es geht auch um härtere Themen wie Sterben, Irrenhäuser oder Mord.

Bedroht von außen

Natürlich steckt noch mehr dahinter, als der erste Eindruck verrät, was aber zunächst nur angedeutet wird. Die lebhaft inszenierten Zwischensequenzen legen nahe, dass die beiden ansehnlichen Helden von Dunkelmännern verfolgt werden. Da gibt es z.B. Gestalten, die im Auto vor dem Friedhof lauern. Was führen sie im Schilde? Hat Brian nicht mal als Toter seine Ruhe? Wollte er seinen Tod nur vortäuschen, um von sich abzulenken? Die Videos sind eines der Highlights des Adventures, die nicht nur zwischen den Kapiteln zu sehen sind, sondern auch die Lösung manches Rätsel versüßen.

In den langatmigen Gesprächen sind Hinweise auf das nächste Rätsel versteckt - hier geht es knackiger zur Sache.
Im zweiten von sechs Kapiteln wird's noch ne Ecke mysteriöser: Jetzt spielt man Brian, der in einer Nervenheilanstalt eingesperrt ist. Angeblich soll er in einem Anfall von Wahnsinn, den tarnfarbenen Colonel aus dem zweiten Teil - einen echten Kommisskopf- umgebracht haben. Was steckt da wieder dahinter, denn der sympathische Rotschopf ist wahrlich kein irrer Killer? Vermutlich will man ihn mundtot machen. Fragt sich nur, wer daran ein Interesse hat, dass Basco von der Bildfläche verschwindet. Bei Licht betrachtet sind es doch mehr Leute als gedacht!

Die Story beginnt furios, hängt aber im dritten Kapitel ziemlich durch, da die dortige Mordermittlung sich nicht nahtlos ins sonstige Geschehen einfügt. Das wirkt eher wie ein Bremsklotz in der ansonsten schwungvollen Geschichte, die von ihren zwei sympathischen Hauptakteuren lebt. Zum Glück nimmt die Story gegen Ende wieder Fahrt auf, was den Mittelteil aber nur teilweise wieder wettmacht. Denn wer dort die Lust verliert, kommt gar nicht zum Schluss.

Rätsel überall

Die Szene in der Irrenanstalt ist gleich ein Beispiel dafür, was man bei Runaway 3 alles anstellen muss, um weiter zu komme: Zunächst hört es sich so an, als würde es mehrere Lösungswege geben. Aber das war nur ein frommer Wunsch, denn das Adventure ist trotz vieler Dialoge so linear wie die Schnüre, an denen der Engel aus dem ersten Kapitel baumelt. Meist ist schon zu Beginn klar, wohin grob die Reise geht. Im zweiten Kapitel muss man etwa durch die Lüftungsschächte türmen. Allerdings ist der einzige Raum, von dem das möglich erscheint, natürlich verschlossen. Wie also raus kommen?

Dafür muss man einen ganz schönen Umweg nehmen, denn allein kommt man nicht in die Lüftungsschächte, weil sie zu eng für Basco sind. Immerhin ist man mit einem Zirkuskünstler auf dem Zimmer, der sich nach Wunsch verbiegen kann. Nur wie bringt man den "Schlangenmenschen" dazu, sich in die Schächte zu quetschen? Da er in seiner eigenen Welt lebt, könnte man ihn bei seiner Ehre als Akrobat packen. Auf dem Weg dorthin muss man immer wieder die Besonderheiten der Insassen beachten, mit ihnen reden und sie gegeneinander ausspielen.
                 
Runaway: A Twist of Fate ab 0,95€ bei kaufen

Kommentare

BVB09er schrieb am
ja es gibt eine Hot-Spot-Anzeige, aber die zeigt gar nicht alle Ausgänge an. Wenn ein Raum in mehrere Ansichten zerfällt wie etwa der Friedhof, dann ist es schwer zu sehen, wo's weitergeht, da ein Pfeil fehlt. So habe ich in der Anstalt im Aufenthaltsraum erst nach geraumer Zeit rausgefunden, dass es da hinten noch weitergeht. Das ist besonders ärgerlich, wenn man wichtige Dinge deshalb nicht findet.
Naja, sicherlich ist das ein kleiner Kritikpunkt - mehr aber auch nicht.
Wenn sich die Akteure schon über Gott und die Welt unterhalten, dann muss das auch so gemacht sein, dass man es gern verfolgt. Genau das ist hier nicht der Fall. Es gibt einige Gespräche, die tödlich langweilig sind. Im Vorgänger waren die wenigstens immer noch einigermaßen witzig, hier fehlt der Humor oft.
Reine Geschmackssache. Mir haben die Dialoge, die auch nie zu lang waren, zugesagt. Genau das ist das Problem von eurem völlig unzureichenden Bewertungssystem: Alles ist rein subjektiv hier. Gefällt dem Tester ein Spiel nicht, lässt es sich so leicht schlechtreden. Und genau das werfe ich Ihnen bei dieser Review vor. 70% sind eine unverschämte, nicht nachvollziehbare Bewertung! Und das sage ich nicht, weil ich alles toll finde an Runaway 3...
[/quote]
icemania555 schrieb am
Hi,
finde das Spiel auf jeden Fall besser als 70%. Runaway ist meiner Meinung nach eine der besten Adventure Serien der letzten Jahre. Teil 1 war genial, Teil 2 kam da leider nicht ganz heran (oh Gott, ich darf nicht an den letzten Akt denken) und Teil 3 hebt die Fahne wieder nach oben.
Das einzig negative was mir bis jetzt aufgefallen ist, betrifft die leicht geänderte Steuerung genüber den Vorgängern (z.B. Zugriff auf das Inventar, Cursorgrafik).
Leute, warum sind wir nicht froh dass es noch so tolle Point & Click Adventures gibt wie dieses oder Tunguska, Black Mirror und The book of unwritten tales?
BVB09er schrieb am
Ich lese schon länger 4players, habe mich nun aber auch wegens des Runaway-Reviews angemeldet. Und ich habe selten über ein Testergebnis dermaßen den Kopf schütteln können.
Leider offenbart dieser Test mal wieder das Grundproblem des 4players-Bewertungsystems: Da es keine echten Bewertungskategorien gibt (Grafik, Sound, Atmo, Steuerung, etc.) ergibt sich die Wertung nur aus den subjektiven Eindrücken des Testers. Da genügt dann ein Schwachpunkt in einem Bereich, um gleich alles einzureißen. Mir kommen die 4players-Wertungen daher oftmals rein subjektiv vor, während andere Magazine wenigstens Bewertungskriterien und das zustande kommen der Wertung halbwegs transparent gestalten
Hier bekommt Runaway 3 lausige 70%. Da fragt man sich schon, was an diesem Spiel dermaßen kritikwürdig ist, dass es nur 70% und ein "befriedigend" verdient. Der Tester nennt als Hauptkritikpunkt den Mittelteil des Spiels, der hinsichtlich der Story langweilig sei. Großartig begründet wird dies nicht. Ich halte diesen Kritikpunkt, der offenbar zu der dürftigen Einschätzung des gesamten Spiels nahezu allein führt, für äußerst subjektiv. Mir hat auch der Mittelteil gefallen und ich mag es, wenn Phasen der Ruhe und Phasen der Anspannung abwechseln.
Und auch die Rätsel sind im Mittelteil gut.
Und nun?
Ich würde mir mal wünschen, der Tester würde das Spiel mal mit Schulnoten in folgenden Kriterien bewreten:
Grafik
Sound
Umfang
Story
Charaktere
Schauplätze
Handhabung
Rätseldesign
Ich bin mir sicher, dann würde es schwer werden, da noch ein "befriedigend" in der Summe raus zu basteln.
Einige der anderen Kritikpunkte sind nachvollziehbar, jedoch Marginalien. Komischerweise habe ich z. B. alle Orte auf Anhieb gefunden. Komischerweise hat mir die Rätselhilfe in 2-3 Fällen gut weiter geholfen und ich fand das System innovativ.
Spätestens bei der umfassenden Kritik am Hilfssystem beschleicht mich der Eindruck, dass dem Tester das Spiel persönlich nicht zugesagt hat und hier dann versucht wird, Dinge absichtlich auf...
vanitas86 schrieb am
Soooo hab mich sogar extra wegen diesem test hier angemeldet..... ;)
ganz ehrlich : die wertung von 70 % für dieses spiel ist alles andere als angebracht.
sowohl die story / charaktere, der spielfluss als auch die schwierigkeit der rätsel sind bei weitem besser als es eine 70 % wertung vermuten lassen würde.
gibts hier auch tester die ihre ergebnisse korrigieren ? ich hoffe schon , denn das ist ne wertung die ich schon fast als frechheit bezeichnen würde. der 3te teil von runaway steht den ersten teilen in nichts nach , führt die story sinnvoll und spannend fort / klärt ungeklärtes aus den ersten beiden teilen und verbindet sie zum ende hin gekonnt.
zusätzlich kann man sich durch den eingebauten 'helfer' den schwierigkeitsgrad selber bestimmen, sicher ein feature, dass nicht bei vielen adventures implementiert ist und vorallem auch bei den ersten beiden teilen gefehlt hat......
/edit ...... im testbericht wurde die mangelnde genauigkeit der informationen das helfers bemängelt...... mit den tipps muss man stellenweise wirklich noch 'etwas' nachdenken, aber das sollte nicht zuviel verlangt sein, die lösung wird in 90 % der fälle auf dem silbertablett serviert..../edit ende :)
die neuerfindung des adventure genres ist es sicher nicht aber dafür ein SEHR GUT umgesetztes 'klassisches' point and click adventure das mit einer story lockt die wirklich besser als in so manchem kinofilm ist....
diese punkte und mit sicherheit noch VIELE andere lassen mich zu dem ergebnis kommen , dass das testurteil einfach unangebracht ist , teil 1 bekommt 14! punkte mehr, teil 2 10! punkte....und dieser wertungsunterschied ist einfach unangebracht, da der spielfluss in teil 3 sogar besser ist und die story den ersten beiden teilen in nichts nachsteht....
.....dann wird im testbericht auch noch gespoilert , sicher auch nicht die feine englische art ...
naja zumindest bin ich jetzt hier angemeldet.... ;)
Lg der vani
/edit 2..... auf eurer startseite steht : zitat :
"Test: Runaway 3. Wer steckt hinter...
EvilNobody schrieb am
Naja, im Gegensatz zu The whispered World oder Machinarium finde ich Runaway 3 jetzt auch nicht soo toll. Hätte um die 80 % vergeben.
schrieb am

Runaway: A Twist of Fate
Ab 0.95€
Jetzt kaufen