Test: Star Ocean: Second Evolution (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Star Ocean: Second Evolution (Rollenspiel) von Koch Media
Star Ocean: Second Evolution
Publisher: Koch Media
Release:
10.2015
13.02.2009
10.2015
Spielinfo Bilder Videos
Vor wenigen Monaten bekamen PSP-Spieler bereits ein äußerst gelungenes Remake des ersten Star Ocean-Abenteuers serviert. Inzwischen steht auch die mobile Adaption des zweiten und bis dato wohl stärksten Teils der Saga in den Startlöchern. Hat dieser auch heute noch das Zeug dazu, Rollenspielerherzen höher schlagen zu lassen?

Wie der Vater, so der Sohn


Video: Zwanzig Jahre nach dem ersten Teil spielt Ronyx dieses Mal nur noch eine kleine Nebenrolle.
Second Evolution spielt gut zwei Jahrzehnte nach First Departure und entführt den Spieler erneut auf einen als "unterentwickelt" klassifizierten Planeten namens Expel, der sich in einer Notlage befindet. Nach dem Einschlag eines mysteriösen Meteoriten, der eine dämonische Invasion zur Folge hat, treffen das einheimische Mädchen Rena und der ungewollt hier gestrandete Claude, Sohn des Erdflottenadmirals Ronyx aus Teil eins, zufällig aufeinander. Zum Glück, denn wäre Claude nicht gewesen, wäre Rena von einer fürchterlichen Bestie zerfleischt worden.

Zunächst hält man den merkwürdigen Erdling mit seiner lebensrettenden Strahlenpistole für den Helden einer uralten Legende, der in Zeiten der Not vom Himmel fahren und gegen die Mächte der Finsternis in den Kampf ziehen würde. Doch Claude will eigentlich nur schnell wieder zurück nach Hause und nichts von heroischen Verpflichtungen wissen. Da ihm in Renas Heimatdorf jedoch niemand weiter helfen kann, entschließen sich die beiden zusammen loszuziehen, um andernorts nach Möglichkeiten für Claudes Rückkehr zu suchen und zugleich die Auswirkungen des Meteoriteneinschlags zu untersuchen.

Gut Ding braucht Weile

Der Einstieg ist aufgrund zahlreicher Sequenzen und Dialoge etwas zäh und die Story kommt nur langsam in die Gänge. Doch wer durchhält, wird am Ende mit einem genauso tragischen wie epischen Abenteuer belohnt, das auch heute noch fasziniert, überrascht und berührt. Im Gegensatz zum Vorgänger ist die erneut mit üppiger Sprachausgabe und exklusiven Anime-Sequenzen von Production IG (u. a. Ghost in the Shell) unterlegte Handlung wesentlich ausführlicher und auch der Umfang hat deutlich zugelegt. Während man im sehr straff strukturierten First Departure nach zwanzig Stunden bereits kurz vorm Finale stehen konnte, hat Second Evolution zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal richtig angefangen.

Zudem kann man sich vor Spielbeginn dafür entscheiden, das Abenteuer entweder aus Claudes oder Renas Sicht zu erleben, was den Hauptplot zwar nicht weiter beeinflusst, aber unterschiedliche Ereignisse, Dialoge und sogar Gefolgsleute mit sich bringt. Der Schwierigkeitsgrad ist die meiste Zeit leider sehr harmlos, aber nach einmaligem Durchspielen werden zwei zusätzliche Stufen freigeschaltet, so dass ein zweiter Durchgang nicht nur erzählerisch, sondern auch spielerisch seinen Reiz hat.

Zurück in die Zukunft

Wer das erste Remake bereits gespielt hat, wird viele Gemeinsamkeiten erkennen: Egal ob Präsentation, Grafik-Engine, Kampfsystem oder Design, alles scheint 1:1 aus Teil eins übernommen worden zu sein. Kenner des PlayStation-Originals wissen jedoch, dass genau das Gegenteil der Fall ist, 
Je nachdem ob ihr aus Claudes oder Renas Sicht spielt, erlebt ihr unterschiedliche Szenen.
da man sich bereits bei der Umsetzung von First Departure grafisch und spielerisch mehr am PSone-Nachfolger als an der SNES-Vorlage orientiert hatte und daher vieles identisch ist. Das mag einerseits zwar für eine gewisse Ernüchterung sorgen, da man vieles bereits kennt. Andererseits fällt der Einstieg dadurch umso leichter, da man sich sofort zurecht findet. Auch PlayStation-Veteranen fühlen sich schnell wie zu Hause, obwohl es hier und da kleine Änderungen gibt. Alles in allem wurde der Oldie aber sehr originalgetreu auf Sonys Handheld umgesetzt - selbst die legendäre Sprachgalerie findet sich in leicht abgewandelter Form auf der PSP wieder.

Apropos Sprache: Die Vertonung des Remakes ist äußerst umfangreich und die englischen Sprecher machen bis auf wenige Ausnahmen einen sehr guten Job. Leider gibt es aber auch dieses Mal keine deutschen Untertitel, was sehr schade ist, aber einen, auch wenn man nur über grundlegende Englischkenntnisse verfügt, nicht vom Kauf abhalten sollte. Grafisch bekommt man wieder eine Mischung aus handgemalten 2D-Charakteren, vorgerenderten Schauplätzen und einer dreidimensionalen Oberwelt mit frei drehbarer Kamera serviert.          

Kommentare

Xephirr schrieb am
Hatt das Spiel denn Untertitel in Englisch? (dann wäre es nicht so das Problem)
Und sollte man Star Ocean: First Departure voher gespielt haben?
;)
terrorwing schrieb am
wer ne vernünftige schulausbildung erleben durfte und sich immer schon für games interessiert, für den dürfte ein englsiches spiel bzw. besonders ein rpg kein problem darstellen
geiles game nicht zocken weil es englisch ist = fail
p.s. japanisch kann ich noch verstehen ;D
Aller schrieb am
Fakt ist, dass früher sogut wie alle Rollenspiele in deutsch lokalisiert wurden.
Bloß Sony meint auf der PSP lohne sich dieser Aufwand nicht. :evil:
Zitat: "Eine deutsche Sychronisation von PSP-Rollenspielen macht wirtschaftlich keinen Sinn."
Ich finde das gerade Rollenspiele eine deutsche Lokalisierung erhalten sollten, da gerade dass, den Absatz am deutschen Markt erheblich fördern würde.
Auch wenn ich gut Englisch lesen/sprechen kann möchte ich mich nicht durch z.B. Final Fantasy kämpfen und immer das Gefühl haben irgend was an der Story zu verpassen. Sooo viel Umstände kostet es nicht die Texte in German zu lokalisieren. Man verlangt ja nicht mal Sprachausgabe.
Ansonsten natürlich ein must have.
ps. Auf der PSX war der erste Teil auch auf deutsch
johndoe300991 schrieb am
Jimbei hat geschrieben: Hell yeah! Immer wieder bewundernswert, wenn die Leute vollkommene Kontrapunkte einfach unter den Teppich kehren und sagen "lernt mal besser Englisch!". ...was soll die Grütze? Das Spiel kommt in DE raus, also will ich auch deutsche Texte und Untertitel. Ob ich Englisch kann oder nicht, unwichtig. Punkt. Nicht jeder ist so lernfähig, oder hatte vielleicht auch keine Lust, aber wenn etwas in Deutschland erscheint, dann soll man's auch verstehen können - jeder soll es dann verstehen können.
Eine deutsche Sychronisation von PSP-Rollenspielen macht wirtschaftlich keinen Sinn.
Trotzdem ärgerlich für alle die kein Englisch können.
Wer in der DDR zur Schule gegangen ist, hatte z.B. Russisch als erste Fremdsprache und tut sich daher natürlich schwerer als jemand, der vom 5. bis 13. Schuljahr, also neun Jahre lang, Englischunterricht hatte.
DJ Yoshi schrieb am
@Richibot: DITO !
Ist einfach ein super Spiel ^^
Macht Spass, und wenn die Portierung auch englisch jetzt ist, lohnt sich der Kauf definitiv :)
Ich habs und bin auch froh darüber :)
Da ich den Teil auch auf der PS1 habe und auch sehr lange damit gespielt hatte ^^
(Teil 3 der Reihe ist auch packend von der Story her, und wenn man so an die Battle Trophies denkt, vergehen Wochen bis man wirklich alles hat (auf Teil 3 bezogen) ^^)
schrieb am