Dornröschen erwacht
Ganze 100 Jahre hat Link geschlafen. Dann wird er endlich von einer weiblichen Stimme geweckt. Ja, dieses Zelda hat eine echte Sprachausgabe! Was ist nur die ganzen Jahre im Königreich von Hyrule passiert? Als Erstes findet man einen mysteriösen Gegenstand namens "Sheikah Slate", der wie eine Schlüsselkarte an Terminals Türen öffnet. Diese Art moderner Technologie ist ein Novum in einem Zelda. Die dunkle Höhle, in der man sich befindet, wird von kleinen Neon-Lichtern erhellt, deren Anordnung an etwas Außerirdisches erinnert. Im nächsten Raum finde ich zwei Truhen, die Link auch von der Seite öffnen kann. Wenn man nicht aufpasst, stößt er sich und hält sich vor Schmerzen das Bein. Schade für Link, aber ich freue mich über dieses verspielte Detail. In der Truhe finde ich ein Shirt und eine Hose, die beide unterschiedliche Werte haben. Erstmalig haben die zahlreichen Ausrüstungsgegenstände und Waffen also auch statistische Eigenheiten.
Schöne neue Welt
The Legend of Zelda: Breath of the Wild erscheint im März 2017 zeitgleich für Wii U und Nintendo NX.
Einmal die "Sheikah Slate" an das nächste Terminal gehalten und das Tor in die Welt da draußen öffnet sich. Man befindet sich oben auf einem Berg und kann seinen Blick über die beeindruckende, saftig grüne Welt von Hyrule schweifen lassen. Ich kann es kaum erwarten, mich endlich herunterzustürzen und das Abenteuer zu beginnen. Jetzt fühlt sich Zelda wieder an, wie ich es kenne! Und ich bin froh, erstmal aus der ominösen SciFi-Höhle entkommen zu sein.
Das Erkunden der Welt ist so motivierend wie noch nie: Link kann endlich kraxeln, und sofern er einen Schild hat, mit diesem à la Legolas auch Abhänge herunter surfen. Die Steuerung ist unheimlich präzise und leicht zu bedienen. Ich habe einen großen Spaß dabei, die neuen Möglichkeiten nach und nach zu entdecken. Sobald man versteht, dass gewisse Waffen effektiver sind als andere, eine Axt z.B. schneller Bäume fällt als ein einfacher Stock, beginnt auch schon die Sammellust.
Es wird 100 Prüfungsschreine geben. Die Aufgaben und Rätsel lassen sich auf mehr als nur eine Weise meistern. Die Priester belohnen Link mit einem Zeichen der Bewährung, wenn er die Herausforderungen besteht.
Auf meinem Weg zu einem Tempel finde ich zahlreiche Objekte, die optisch wunderbar in die Welt passen. Neben Hörnern und Schmuck mit verschiedenen positiven Effekten gehört dazu auch Nahrung. Denn an jeder Feuerstelle kann Link Zutaten in eine Schale werfen, um ein Gericht zuzubereiten. Je nach Kombination können andere Effekte und Heilung erzielt werden. Im Menü wähle ich 3x Pilz und 1x Steak, die Link nach und nach in die Hand gedrückt werden und danach freudig in der Pfanne hüpfen. Diese liebevolle Art, die einfachsten Dinge auch optisch zu visualisieren, gefällt mir.
Viele Wege führen nach Hyrule
Anstatt einen Apfelbaum zu fällen, kann ich ihn auch einfach hochklettern und
Beim Erkunden der Schreine findet man magische Runen: Magnet-Rune, Bomben-Rune, Stasis-Rune und Cryonis-Rune.
die Äpfel pflücken. Immer wieder komme ich an Stellen, wo es verschiedene Herangehensweisen gibt. In der Ferne erspähe ich eine Gruppe von Gegnern. Soll ich in die Hocke gehen und mich von hinten an sie heranschleichen? Eine kleine Anzeige rechts unten zeigt mir an, wie leise ich mich fortbewege. Oder nutze ich einfach den Bogen, den ich gefunden habe? Oh, da liegen ja explosive Fässer rum und über ihnen ein riesengroßer Fels. Natürlich entscheide ich mich für die Option, den Fels auf die Fässer zu rollen, um eine explosive Kettenreaktion auszulösen. Immer wieder kann ich aktiv Objekte bewegen und mir z.B. einen Baumstamm schnappen, um damit eine Brücke zu bauen. Ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus: Die offene Welt steckt voller Möglichkeiten, die alle organisch ineinander greifen.