First Facts: The Age of Decadence (Rollenspiel)

von Jörg Luibl



The Age of Decadence (Rollenspiel) von Iron Tower Studios
The Age of Decadence
Entwickler:
Publisher: Iron Tower Studios
Release:
14.10.2015
Erhältlich: Digital (Steam, GOG)
Spielinfo Bilder Videos
Nicht nur clevere Jump'n Runs und Adventures treten immer öfter aus dem kreativen Dunst der Independent-Szene: Auch das Rollenspiel erfreut sich großer Beliebtheit, wobei man meist an ein Spieldesign alter Schule anknüpft und Klassiker wiederbelebt. Die Iron Tower Studios wollen nicht nur nostalgisch nach hinten, sondern auch kreativ nach vorne blicken - in eine postapokalyptische Fantasywelt mit taktisch anspruchsvollem Kampfsystem.

Römisches Weltreich lässt grüßen?

Einst beherrschte das Imperium ein Drittel der bekannten Welt, aber es liegt nach einer schrecklichen Katastrophe in Trümmern. Was ist damals passiert? Als das Abenteuer startet, legt sich ein dunkler Schleier über das Land: Wissenschaft und Forschung stagnieren seit Jahrhunderten. Nur noch wenige Legenden über die alte Pracht kursieren, vieles gilt bereits als Mythos. Die Fürsten regieren lediglich Stadtstaaten, kämpfen um die wenigen Rohstoffe und die ehemals stolze Garde kann gerade mal den offenen Bürgerkrieg verhindern - von Ehre und Tapferkeit alter Zeiten ist keine Spur. Es lodert unter der Oberfläche, Aberglaube und Unmut wachsen
In den Dialogen entscheiden die eigenen Fähigkeiten über den Verlauf.
In den Dialogen entscheiden die eigenen Fähigkeiten über den Verlauf.
ähnlich wie im europäischen Frühmittelalter nach dem Ende des Römischen Reiches: Man munkelt von einem weiteren Krieg, fanatische Mystiker predigen vom drohenden Untergang. Da findet jemand eine mysteriöse Karte...

Die Suche nach der goldenen Ära

Man schlüpft als Spieler in eine von sieben Rollen wie z.B. Dieb, Händler oder Ritter und kann im Rahmen einer nicht-linearen Story mit sieben Enden sowohl die aktuelle Spielwelt mit ihren politischen Fraktionen erkunden und aktiv beeinflussen als auch auf Spurensuche nach Artefakten gehen, um die nebulöse Vergangenheit zu erforschen. Dabei soll man je nach Fähigkeiten sowohl kämpferisch als auch kommunikativ voran kommen, kann Gespräche in ausführlichen Dialogen beeinflussen, Verbündete unter Druck setzen oder Allianzen mit den sieben Fraktionen schmieden. Der eigene soziale Hintergrund bestimmt dabei die anfänglichen Sympathiewerte - als Dieb wird man es unter den Fürsten schwerer haben als in der Rolle eines Söldners. Wer sich einen Eindruck von den angenehm taktischen Gefechten machen will, findet hier die aktualisierte Demo.

Besonderheiten:

Die Gefechte laufen rundenbasiert ab.
Die Gefechte laufen rundenbasiert ab.
- Solo-Rollenspiel in isometrischer Perspektive
- Charaktererschaffung (Hautfarbe, Geschlecht, Hintergrund)
- klassische Werte wie Stärke, Charisma, Geschick, Intelligenz etc.
- sieben Klassen: Assassin, Händler, Ritter, Söldner, Dieb, Lehrmeister, Abzocker
- 23 Fähigkeiten von Waffen, Etikette, Schleichen bis Handel und Überzeugungskraft
- viele der 100 Quests kommunikativ lösbar
- sieben Fraktionen (Adlige, Garde, Diebe, Händler etc.)
- Handlungen mit Konsequenzen
- ausführliche, offene Dialoge mit Fähigkeitencheck
- keine große Magie, aber Handwerk- und Alchemiesystem
- 22 Orte von der Stadt über Ruinen bis zu Katakomben
- acht Waffentypen wie Schwerter, Speere

Ausblick

Es wirkt wie eine ambitionierte Mischung aus Arcanum und Planescape Torment. Aber es ist derzeit nicht möglich, etwas über die inhaltliche Qualität zu sagen - genauso mysteriös wie das glorreiche Imperium bleibt zunächst das Potenzial. Nichtsdestotrotz macht mich dieses Rollenspiel sehr neugierig, denn in der Theorie scheint es offener und kommunikativer zu sein als alles andere, was in den letzten Jahren entwickelt wurde: Ich soll jede Quests auf mehrere Arten lösen können und die ausführlichen Dialoge lassen sich über Fähigkeiten beeinflussen - sehr schön. Hinzu kommt ein taktisches Kampfsystem mit Trefferzonen, das in der Demo bereits einen klasse Eindruck hinterlässt, sowie eine ebenso interessante wie nostalgisch designte Spielwelt. Ich bin gespannt, ob das Team die hehren Ziele verwirklichen kann. Mit Dead State haben die Jungs übrigens noch ein Zombie-Rollenspiel in der Mache, das auf identischer Technik beruht.

Kommentare

FuerstderSchatten schrieb am
Ist irgendwem aufgefallen, dass die Engine scheinbar von Neverwinter Nights 1 stammt, sehr gut an den Kisten zu erkennen?
Ich hoffe, dass steht jetzt nit im Artikel, denn ich muss gestehen ich hab ihn nit gelesen.
Auf jeden Fall ist selbst mir dies zu altgebacken, weil ich doch genauso gut NWN spielen kann, wenn ich so ne Grafik sehen will (was ich auch durchaus alle paar Jahre wieder mache). Außerdem fehlt mir das D&D-Regelsystem.
Minando schrieb am
Clint hat geschrieben:Zitat: "Es wirkt wie eine ambitionierte Mischung aus Arcanum und Planescape Torment."
Hallelujah!
Okay, das war vielleicht ein klitzekleines bisschen übertrieben. Frage mich ausserdem woher Jörg diesen Eindruck hat, von der Demo jedenfalls nicht, die gibt nicht allzuviel her.
Finalzero2005 schrieb am
seelenflug hat geschrieben:
was in den letzten Jahren entwickelt wurde: Ich soll jede Quests auf mehrere Arten lösen können und die ausführlichen Dialoge lassen sich über Fähigkeiten beeinflussen -
WOOOOOOW. DAS ISSSST JAAAA IIIIIIIIIRRREEEE!!! Mensch, Jörg, da haste vollkommen recht - SOWAS gabs in keinem anderen Spiel zuvor. Dieses Spiel MUSS einfach der Knaller werden.
Und, weil du so gerne gegen den Mainstream schwimmst, rechne ich mit einer Wertung von über 90% und mehreren Awards + dem schon vorab gegebenen Game-of-the-Year-Award.
xD Als ich den Satz gelesen habe, dachte ich auch erst, hä? Das gibts doch schon seid Urzeiten. Mir persönlich spricht das Spiel jetzt nicht so an. Bin weder Fan von Baldurs Gate noch von Rundenbasierte Spiele.
Suppression schrieb am
Skippofiler22 hat geschrieben:Also, wenn es in der Indie-Szene gute Rollenspiele mit einer recht großen, offenen Welt gibt, die keine MMORPGs sind, wage ich mich auch dahin vor.
Wenn dich das interessiert, empfehle ich dir die Avernum Saga.
Skippofiler22 schrieb am
Also, wenn es in der Indie-Szene gute Rollenspiele mit einer recht großen, offenen Welt gibt, die keine MMORPGs sind, wage ich mich auch dahin vor.
schrieb am