Vom Jäger zum GejagtenWas macht man, wenn man von Polizei und Geheimdiensten gejagt wird? Man versteckt sich. Aber man kann nicht einfach irgendwo im Schatten hocken. Am besten mischt man sich unauffällig in die Menge und erregt kein Aufsehen.
Sam schlendert durch einen Park in Washington, hat sich Haare und Bart wachsen lassen, trägt eine Umhängetasche und einfache Klamotten. Er verhält sich wie ein Flüchtling ohne Aufenthaltsgenehmigung: Kein Präzisionsgewehr, kein Nachtsichtgerät, keine Gasgranaten - die Zeiten der voll ausgerüsteten Ein-Mann-Armee sind vorbei. Wenn die Polizisten ihn jetzt entdecken, heißt es:
Stühle werfen, Tische umschmeißen, Holzlatten greifen! Seine einzige Chance besteht auf lange Sicht darin, Kontakte zum Untergrund zu knüpfen. Erst dann kann er sich bewaffnen, um seine Jäger aufzuhalten und das Komplott gegen ihn aufzudecken. Wer hat ihn zum Staatsfeind erklärt?
Aktives SchleichenLicht und Schatten waren gestern, Schleichen und Verstecken, Aktion und Reaktion - das sind die Zauberworte, die das neue Abenteuer bereichern sollen. Ubisioft will weg von der Linearität der bisherigen Aufträge, will euch zur Improvisation zwingen. Sam muss nicht nur auf Lichtverhältnisse, sondern ständig auf die Umgebung samt der Bewohner reagieren. Das Spielerlebnis soll mit dem Bad in der Menge und offenen Schauplätzen, die viele Ausweich- oder Tarnmöglichkeiten bieten, unberechenbarer sein: "Active Stealth" ist das Ziel. Dazu Senior Producer Mathieu Ferland:
"We decided to move away for now from the Light and Shadow game play, however we kept the stealth action genre, and are providing an original and innovative spin on it." Statt Punkt A zu erreichen, um Gegner B zu eliminieren soll die Ungewissheit im Vordergrund stehen. Auch die Schusswechsel und Kämpfe sollen davon profitieren, schließlich fliehen Zivilisten, wenn es kracht. Ohne Präzisionswaffen muss Sam den Nahkampf suchen: Er kann Gegner greifen und werfen. Bewegte Bilder davon gibt's im
ersten Trailer! Allerdings scheint hier die Action im Nahkampf im Vordergrund zu stehen - Sam lässt die Fäuste und Gegner fliegen.
Ausblick
Nicht auffallen. Abtauchen in der Masse. Zivilisten, die bei Tumult empört reagieren. Sam Fisher goes Assassin's Creed? Das waren meine ersten Gedanken. Anstatt wie bisher mit Hightech-Waffen durch lineare und bis auf die obligatorischen Wachen menschenleere Korridore, Schiffe oder Lagerhallen zu tigern, steht wie im mittelalterlichen Abenteuer das Bad in der Menge auf dem Programm. Ubisoft scheint es mit der Fisherkur ernst zu meinen: Terroristenjagd und Präzisionsgewehre waren gestern, Flucht und Untergrund sind angesagt. Der Mann, der mich mit der neuen Frisur an Solid Snake erinnert, ist als gejagter Staatsfeind darauf angewiesen, schnell auf seine Umgebung zu reagieren: Stühle als Schlagwaffe, Polizisten als Wurfobjekte, Passanten als Tarnung. Aber wie will Ubisoft die KI in den Griff kriegen, wenn bis zu 300 Leute auf den Straßen unterwegs sind? Was hat es mit dem Untergrundnetz auf sich, das Sam aufbauen muss? Wieso wird er eigentlich gejagt? Eines steht trotz aller Fragen fest: Ich freue mich wie schon lange nicht mehr auf eine erste spielbare Splinter Cell-Fassung. Der letzte Teil hatte viel versprochen, aber letztlich wenig gehalten. Diese frischen Impulse einer offenen Struktur sowie der Fokus auf neue Schleichtugenden machen mich richtig neugierig. Wir hätten euch gerne mehr und aussagekräftigere Bilder gezeigt, aber leider hat Ubisoft hier Exklusivabmachungen mit der Printpresse.
*Update*:
Immerhin ist der
erste Trailer jetzt erschienen. Der kann die Versprechungen der neuen Schleichtugenden allerdings noch nicht untermauern - das Gezeigte wirkt fast wie ein Straßenprügler...
Fakten:
- exklusiv für PC & 360
- über 50 Missionen
- Sam soll mehr Charakter zeigen
- zunächst keine Hightech-Ausrüstung
- Spieler soll mehr reagieren als zuvor
- Fokus auf Stealth als Reaktion
- Gegner: Polizei & Geheimdienste
- offene Levelstrukturen mit bis zu 300 Personen
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Ein Blick auf den Washington Park - mehr konnte uns Ubisoft nicht anbieten. Leider bleiben Bilder mit bevölkerten Straßen Printmagazinen vorbehalten. |
- neues, dynamisches KI-Verhalten
- neue, lebendige Bevölkerung
(reagiert auf Diebstahl, rennt euch hinterher)
- Figuren merken sich eure kriminelle Taten
- ihr könnt über Schüsse Massenpanik auslösen
- interaktive Umgebung, Gegenstände als Waffe
- erstmals bevölkerte Straßen
- Untertauchen in der Menge
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Mathieu Ferland, Senior Producer. |